Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT OeStA/AdR Vk ÖBB 1Rep BA |
Titel: | Betriebsarchiv 1. Republik |
Entstehungszeitraum: | 1923 - 1945 |
Stufe: | Teilbestand |
Frühere Signaturen: | 10R302/1 |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 234 |
Archivalienart: | Akten |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Österreichische Bundesbahnen (1923-1938), Deutsche Reichsbahn (1938-1945) |
Verwaltungsgeschichte: | Nach der Kanzleiordnung aus dem Jahr 1924 für die Generaldirektion der Österreichischen Bundesbahnen sollten alle Originalverträge und Urkunden bei den einzelnen Kanzleien gesammelt und verwahrt werden. Die Kanzleien konnten aber den erforderlichen Schutz und eine fachkundige Verwahrung nicht bieten und so wurde an die Errichtung eines zentralen Archivs gedacht.
Dieses Betriebsarchiv der Österreichischen Bundesbahnen wurde durch Erlass vom 3. Jänner 1928 mit Wirkung vom 1. Jänner 1928 errichtet und aus organisatorischen Gründen der Bibliothek angeschlossen (AdR, ÖBB-GD, Zl. 9.125/GS/1927).
Diesem Erlass zufolge mussten ab 1. Jänner 1928 alle Urkunden, die "dauernde Wirkungen auf den Bestand oder Betrieb der Österreichischen Bundesbahnen äußern oder aus sonstigen Gründen von besonderer Wichtigkeit sind (z.B. Betriebs- und Kreditverträge)" von den Kanzleien aus den laufenden Geschäftsstücken entnommen und dem Betriebarchiv zur Verwahrung übermittelt werden.
Als Urkunde im Sinn dieser Verwahrungsvorschrift sind alle schriftlichen Belege anzusehen, aus welchen hervorgeht, dass die Unternehmung gegenüber Dritten Rechte erworben oder Verbindlichkeiten übernommen hat. Dazu gehören z. B. Verträge aller Art, Reverse, rechtsverbindliche Erklärungen, Bau- und Benützungsbewilligungen, Begehungs- und Kollaudierungsprotokolle. Urkunden geringerer Bedeutung wurden bei den einzelnen Fachdiensten verwahrt.
Diese neuen Verwahrungsvorschriften fanden auch auf die alten, d.h. aus der Zeit vom 1. Oktober 1923 (Errichtung des Wirtschaftskörpers "Österreichische Bundesbahnen") bis 31. Dezember 1927 stammenden Urkunden Anwendung. Diese mussten ebenfalls von den Kanzleien aus den schon abgelegten Geschäftsstücken herausgenommen und den Verwahrungsstellen übergeben werden.
Nach dem Jahr 1938 wurde das Betriebsarchiv der Reichsbahndirektion Wien angegliedert und ab 1940 vom ehemaligen Verkehrsarchiv, das ebenfalls dieser Direktion unterstellt worden war, weitergeführt.
Das Urkundenarchiv der ehemaligen Bundesbahndirektion Wien wurde 1942 aufgelöst und die Archivierung von Urkunden der Reichsbahndirektion Wien nur mehr vom Betriebsarchiv wahrgenommen.
Nachdem schon im Jahr 1948 dem Verkehrsarchiv die treuhänderische Verwahrung des Betriebsarchivs der Generaldirektion der Österreichischen Bundesbahnen übertragen worden war (ÖBB-GD, Zl. 1.244/GS/1948 liegt bei: VA, Kurrentakt Zl. 46.887/1959) übernahm das ehemalige Verkehrsarchiv im Jahr 1983 dieses Archiv. |
Archivierungsgeschichte: | 1938 wurde das Betriebsarchiv der Generaldirektion der Österreichischen Bundesbahnen der Reichsbahndirektion Wien angegliedert und ab dem Jahr 1940 vom ebenfalls dieser Direktion unterstellten Verkehrsarchiv weitergeführt. Der Bestand wurde, obwohl im Jahr 1948 das ehemalige Verkehrsarchiv die treuhänderische Verwahrung des Betriebsarchivs übertragen bekam, bis zu Beginn der 1980er Jahre von einem Beamten der Österreichischen Bundesbahnen betreut, der hauptsächlich nur mehr für Entlehnungen an die Österreichischen Bundesbahnen zu sorgen hatte.
Bei der im Jahr 1988 erfolgten Übersiedlung in das Zentralgebäude wurde dieser Bestand vom Archiv der Republik übernommen. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Dem Betriebsarchiv der Österreichischen Bundesbahnen obliegt die nach betrieblichen Erfordernissen geregelte Verwaltung und Bereitstellung aller jener Urkunden und der dazugehörigen Pläne, welche dauernde Wirkungen auf den Bahnbestand oder den Betrieb auslösen.
Anrainerbauten; Autoangelegenheiten; Bahnbau; Bahnhofsangelegenheiten; Bahnkreuzungen; Bauten auf Bahngrund; Betriebsangelegenheiten; Brücken; Fahrbetriebsmittel; Feldbahnen; Grundstücksangelegenheiten; Grundbuchangelegenheiten; Hochbauten; Kraftwagenbetrieb; Kraftwerke; Luftfahrt; Oberbau; Patente; Personalangelegenheiten; Schifffahrt; Schleppbahnen; Seilbahnen; Sicherungsanlagen; Signalanlagen; Unterbau; Wasserbau; Werkstätten; Zugförderung |
Bewertung und Kassation: | Der Bestand wurde keiner Skartierung unterzogen. |
Ordnung und Klassifikation: | Die Urkunden, teils im Original, teils in Abschriften, wurden nach der Reihe des Einlangens mit einer fortlaufenden Nummer versehen. Nachtragsurkunden wurden zur Stammnummer gelegt. Insgesamt umfasst der Bestand 15.438 Stammnummern.
Es gibt keine Geschäftsbücher, sondern nur Karteien nach Schlagwörtern, nach Nummern und nach dem Jahrgang.
Da auch Bescheide und Pläne archiviert wurden, die aufsichtsbehördlich von der Verkehrssektion des Bundesministeriums für Handel und Verkehr genehmigt und gleichzeitig auch in der Urkundensammlung des ehemaligen Verkehrsarchivs archiviert wurden, ergab sich eine gewisse Doppelgleisigkeit, die sich aber bei Entlehnung oder Verlust einzelner Stücke als vorteilhaft erwies.
Ab dem Jahr 1942, in dem das Urkundenarchiv der ehemaligen Bundesbahndirektion Wien aufgelöst wurde, erfolgte die Archivierung von Urkunden nur mehr in dem seit 1938 im Verband der Reichsbahndirektion Wien stehenden Betriebsarchiv. Von 1938 bis 1942 wurden Urkunden oft in beiden Sammlungen verwahrt.
Im Jahr 1942 übermittelte die Deutsche Reichsbahn, Oberste Bauleitung für Elektrisierungen in Salzburg dem ehemaligen Verkehrsarchiv aus dem Archiv der Elektrisierungsdirektion der Österreichischen Bundesbahnen einen Karton mit Stromlieferungsverträgen für die Jahre 1933 bis 1938, der dem Bestand des Betriebsarchivs angegliedert wurde (VA, Kurrentakt, Zl. 5/1942).
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) und der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Karteien |
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Angaben zu verwandtem Material |
Verwandtes Material: | Bundesministerium für Handel und Verkehr/Verkehrssektion, Urkundensammlung/Verkehr |
Veröffentlichungen: | Paul Mechtler: Inventar des Verkehrsarchivs Wien, S. 128; Bd. IX der Inventare Österreichischer Archive; Hrsg. von der Generaldirektion des Österreichischen Staatsarchivs. Wien 1959.
Das Archiv der Republik und seine Bestände: Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und der Zeit von 1938 bis 1945, S. 604-606; Hrsg. Manfred Fink. In der Reihe: Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Band 4/1. Wien 1993. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1975 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5900 |
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