Angaben zur Identifikation |
| Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Denegata recentiora 352-5 |
| Titel: | Judenschaft von Hamburg contra Cravack; Aufhebung eines Dekrets des Hamburger Senats über Juden und das Brot des Cravack |
| Entstehungszeitraum: | 1764 - 1765 |
| Entstehungszeitraum, Streudaten: | 1756 |
| Darin: | Anordnung von Oberrabbiner Eybeschütz 1765 09 04 (Abschrift), Gutachten der Juristenfakultäten der Universität Halle 1765 05 (Abschrift), Stellungnahmen der jüdischen Gemeinden Amsterdam und Frankfurt/Main 1765 06 04/06 (Abschrift), Auszug aus Hamburger Statuten (Abschrift), Auszug aus Protokoll des Hamburger Senats 1756 12 01 (Abschrift) |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
| Kläger/Antragsteller/Betreff: | Die Ältesten der hochdeutschen Judenschaft der Reichsstadt Hamburg |
| Beklagter/Antragsgegner: | Peter Ulrich Cravack, Bürger und Bäckermeister in Hamburg |
| RHR-Agenten: | Gottlieb Lyncker, Johann Heinrich Hermann |
| Gegenstand - Beschreibung: | Im Jahre 1764 entdecken zwei Juden im Weißbrot des christlichen Bäckers Cravack Speckstücke. Die Knechte des Bäckers schwören zwar vor einem Anwalt, dass sie deratiges nie verbacken hätten. Der Oberrabiner der Dreigemeinde Altona-Hamburg-Wandsbek, Jonathan Eybeschütz (1690–1764) lässt aber – ohne die Sache zu überprüfen und ohne die Ältesten zu benachrichtigen – in den Synagogen verkünden, kein Jude dürfe Brot dieses Bäckers essen. Der Bäcker beschwert sich dagegen beim Senat der Stadt und erwirkt ein Dekret, nach dem die Beschuldigung Cravacks grundlos und das Verbot Eybeschütz‘ ungültig sei. Die Ältesten der hochdeutschen Judenschaft (Daniel Salomon Wallich, Wolf Levien Popert, Jacob Moses Schlesinger, Levin Samson Hertz, Leon Moses Goldschmidt, Samuel Marcus, Zacharias Joseph, Israel Joseph Rintel) appellieren dagegen beim Reichshofrat, unterstützt durch ein Responsum der Theologen und Juristen der Universität Halle/Saale und durch die Bestätigung der Judengemeinden von Amsterdam und Frankfurt am Main, dass Gebote von Rabbinern, insbesondere Ober-Rabbinern, unbedingt befolgt werden müssen, sofern sie sich auf Religions- und Zeremonialangelegenheiten beziehen. Die Appellation wird ohne Nennung einer Begründung abgeschlagen. |
| Entscheidungen: | Fristgewährung 1765 03 22, Fristgewährung und Aktenarchivierung 1765 05 23, Fristgewährung 1765 07 29, Ablehnung des Appellationsprozesses 1765 09 12, Reskript notificat an Magistrat der Reichsstadt Hamburg 1765 09 12 |
| Bemerkungen: | Die Verzeichnungsdaten wurden von Mitarbeitenden des Projekts "Die jüdischen Betreffe des Reichshofrats" zur Verfügung gestellt. |
| Umfang: | fol. 1-102 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
| Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
| Schutzfristende: | 31.12.1795 |
| Erforderliche Bewilligung: | Keine |
| Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
| Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
| URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5320323 |
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