Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/KA MGA GS B Bozen |
Titel: | Bozen |
Entstehungszeitraum: | ca. 07.1917 - ca. 10.1918 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Das Brigadegericht und Landwehrbrigadegericht Bozen wurde im Zuge der Neustrukturierung der Gerichte nach Einführung der MStPO im Juli 1914 aufgestellt, jedoch bereits kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges wieder aufgelöst. Akten dieser kurzen Wirkungsperiode sind nicht vorhanden.
Die Neuaufstellung erfolgte mit 1. Juli 1917 (Zirkularverordnung des Ministeriums für Landesverteidigung, Präs. Nr. 12045/IV; gedruckt im RGBl 28/17, Nr. 81). Bozen war nun allerdings nurmehr Sitz eines Landwehrbrigadegerichts und war damit nur für die Gerichtsbarkeit niederer Ordnung (Verurteilung von Delikten mit einer Höchsstrafe von sechs Monaten Arrest) und nur für Angehörige der Landwehr zuständig. Zur effizienteren Bearbeitung der anfallenden Fälle wurde in der Verordnung verfügt, dass eine "Expositur des Landwehrbrigadegerichts Bozen" in Innsbruck errichtet wird, die für die Bezirke Imst, Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Reutte, Schwaz sowie für Voralberg zuständig war. Diese Expositur wurde allerdings bereits mit der Zirkularverordnung des MfLV vom 08. Jänner 1918, Abt. IV, Nr. 28 (gedruckt im RGBl. 2/18, Nr. 4) wieder aufgelöst. Ab diesem Zeitpunkt war das Landwehrbrigadegericht Bozen in seiner Aufgabenstellung für das gesamte Kronland Tirol zuständig.
Das Gericht urteilte nach dem regulären Verfahren der MStPO. Entsprechend wurden die anfallenden Untersuchungen zum "Gerichtsoffizier des Landwehrbrigadegerichts Bozen" gesendet und dort bearbeitet. Gleich wie für das Gericht gab es auch eine "Expositur des Gerichtsoffiziers Bozen" in Innsbruck, welche im Gegensatz zum Gericht auch im Jahr 1918 bestehen blieb. Nach dem Ende der Untersuchung kam es entsprechend dem Urteil des zuständigen Offiziers zur Anklageerhebung oder der Beendigung der Untersuchung. Bei Anklageerhebung kamen die Akten zum Landwehrbrigadegericht zur Verhandlung. Die Akten des Gerichtsoffiziers wurden in ein eigenes Register eingetragen und seperat aufbewahrt. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Untersuchungen, Anklageerhebungen und Gerichtsverhandlungen gegen landsturmpflichtige Männer. Die meisten Akten handeln entweder von nicht eingerückten Stellungspflichtigen aus dem Kronland Tirol oder Urlaubsüberschreitungen bereits dienender Soldaten. |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Oswald Überegger, Der andere Krieg. Die Tiroler Militärgerichtsbarkeit im Ersten Weltkrieg (Tirol im Ersten Weltkrieg, Bd. 3, Innsbruck 2002) |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1948 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4623045 |
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