AT-OeStA/HHStA RK Maximiliana 4-3-3 Herzog Ludovico Sforza erläutert in einer Denkschrift für die Gesandten Maximilians, denen vor ihrer Abreise aus Mailand Herzog Ludovico und die Gesandten Spaniens und Venedigs unter Hinweis auf die auch Maximilian drohenden Gefahren die Lage in Italien und die

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA RK Maximiliana 4-3-3
Titel:Herzog Ludovico Sforza erläutert in einer Denkschrift für die Gesandten Maximilians, denen vor ihrer Abreise aus Mailand Herzog Ludovico und die Gesandten Spaniens und Venedigs unter Hinweis auf die auch Maximilian drohenden Gefahren die Lage in Italien und die Aktivitäten der Verbündeten der Heiligen Liga dargelegt hätten, was Maximilian als Vorbild für die anderen Verbündeten tun sollte: Der französisch König wolle zusammen mit dem Herzog von Orleans Mailand erobern. Trotz genannter Truppenhilfe von Seiten Mailands und Venedigs glaubte sich der Papst zu schwach, um den Franzosen Widerstand zu leisten, weshalb er sich nach Orvieto zurückzog und den Franzosen freien Durchzug durch Rom gewähren und sich mit dem französischen König zu einem Gespräch treffen wolle. Florenz werde, obwohl es dem französischen Königg nicht traue, den Durchzug auch nicht verweigern. ‒ Venedig und Mailand ziehen ihre Truppen in genannter Stärke bei Parma zusammen, um Widerstand zu leisten; daneben habe Venedig eine große Flotte an die kalabrische Küste beordert, und Mailand zahlenmäßig genannte Truppen um Asti, in Genua und an der ligurischen Küste sowie eine Flotte im ligurischen Meer. Spanien soll ca. 70 Schiffe mit 800 Reitern und 6.000 Fußknechten, die in Kalabrien einfallen sollen, nach Sizilien geschickt haben. Von König Ferrante (II. von Neapel) sollen bereits einige Städte zurückerobert worden sein. Dieselbe Truppenzahl stehe daneben in Perpignan zum Krieg gegen Frankreich bereit, und zusätzlich werde Spanien eine Flotte von 100 Schiffen aufstellen. ‒ Da trotzdem die Hilfe KMs und des Reiches vonnöten sei ‒ mit den Gesandten Maximilians wurde dies von den Verbündeten bereits besprochen ‒, möge er rasch 10.000, mindestens aber 8.000 Mann nach Italien schicken, um gemeinsam mit den mailändischen und venezianischen Truppen dem französischen König Widerstand zu leisten. ‒ Obwohl Hg Ludovico es gerne sehen würde, dass Maximilian persönlich an der italienischen Expedition teilnimmt, so wisse er doch, dass er dies gegenwärtig nur sehr schwer könne, weshalb er sein Heer nach Burgund und Flandern führen und jene Gebiete erobern sollte, die der Sicherheit des Staates seines Sohnes (Ehg Philipp) sowie der Größe des Reiches dienen; danach könnte er zur Eroberung der Dauphiné und anderer Reichsgebiete übergehen. ‒ Maximilian sollte jetzt aber rasch Hilfe für Italien und Mailand schicken. Sollte Maximilian wie die spanischen Könige daran zweifeln, daß der Bündnisfall der Hl. Liga gegeben ist, die eine Hilfsverpflichtung nur im Falle eines Angriffs auf einen Verbündeten vorsieht, so möge er es wie Venedig halten, das auf Anfrage Herzog Ludovicos erklärt habe, in jedem Fall in einen Krieg gegen Frankreich einzutreten und nötigenfalls Hilfe zu leisten. Maximilian könne sicher sein, dass Ludovico sich ebenso verhalten wird, wenn Maximilian Frankreich angreift. Venedig und Spanien würden ihm auf sein Ersuchen hin wohl dasselbe erklären. ‒ Da die von Venedig und Mailand in benachbarten deutschen Gebieten angeworbenen Fußknechte zum großen Schaden beider Staaten auf dem Anmarsch durch Edikte zurückgerufen worden seien, sollen jene Schweizer in mailändischen Sold genommen werden, die dem französischen König dienen, von diesem aber abfallen wollen; das Geld dafür sei bereits nach Rom geschickt worden. ‒ Maximilians Gesandte mögen auf ihrer Heimreise die Herrschaften und Fsten in Graubünden und der Schweiz auffordern, Fußknechte, die in mailändischen Sold treten wollen, zu schicken, und ihn bitten, bei den Eidgenossen dafür zu wirken; ebenso möge Maximilian es gutheißen, die im französischen Heer dienenden Schweizer in venezianischen und mailändischen Sold überzuführen, wobei sie den gleichen Sold erhalten sollen, den sie beim König von Frankreich hatten.
Entstehungszeitraum:01.06.1495
Stufe:Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde)

Angaben zu Inhalt und Struktur

Ort:Mailand
Sprache:Deutsch
Ansichtsbild:
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Angaben zum Umfang

Umfang:fol. 198-201

Angaben zur Benutzung

Reproduktion vorhanden:Digitale Aufnahme

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:RI XIV,1 n. 3457
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1525
Erforderliche Bewilligung:Kein Zugang (Reservatbestand)
Physische Benützbarkeit:Nicht möglich
Zugänglichkeit:Ausgewählte Archivmitarbeiter/-innen
 

URL für diese Verz.-Einheit

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