AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 31-30 Hamburg; Berichte zu Schadensersatzangelegenheit wegen Verletzung der Neutralität, 1672 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA Judicialia Antiqua 31-30
Titel:Hamburg; Berichte zu Schadensersatzangelegenheit wegen Verletzung der Neutralität
Entstehungszeitraum:1672
Darin:Berichte Rondecks an den Kaiser, 1672 03 12, (Orig.) fol. 1r-2v; 1672 03 16 (Extrakt) fol. 3r-4v; 1672 03 23, (Extrakt) fol. 5r-6v.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Kläger/Antragsteller/Betreff:Hamburg, Stadt
Gegenstand - Beschreibung:Georg Dietrich von Rondeck berichtet dem Kaiser, Hamburg habe die in der Auseinandersetzung um Schadensersatzleistungen wegen des niederländischen Angriffs auf britische Schiffe auf der Elbe (s. Antiqua 31/22) von Großbritannien gegen die Stadt verhängte Strafe von 20.000 Reichstalern an den britischen Obrist Hamilton gezahlt, jedoch nicht in Anerkennung der britischen Jurisdiktion in diesem Fall, sonder lediglich um ihren guten Willen zu zeigen. Die Admiralität in London lasse es jedoch nicht dabei bewenden, sondern verlange nun für einen der geschädigten Schiffer 8.000 Reichstaler Schadensersatz. Es sei zu befürchten, daß sich die Entschädigung für die übrigen auf mehr als 200.000 Reichstaler summieren könne. Angesichts des bevorstehenden Kriegs sei in dieser Angelegenheit kein Ende abzusehen und es drohe die Gefahr, daß König Karl II. von Großbritannien sich auf Dauer die Rechtssprechung über die Schiffahrt auf der Elbe aneigne. Rondeck schlägt dem Kaiser vor, Hamburg unter Androhung der kaiserlichen Ungnade und einer Strafe von 100 Mark lötigem Gold jede weitere Handlung mit der Admiralität in London zu verbieten. Falls diese jedoch weiter gegen die Stadt urteile und Wirtschaftssanktionen verhänge, solle die Stadt alle mit Großbritannien geschlossenen Handelsabkommen aufkündigen und der Kaiser nicht nur gegen die Handelsresidenz der britischen Kaufleute in Hamburg vorgehen, sondern auch den Handel der Briten im Reich unter Androhung der Warenkonfiszierung vollständig verbieten. Kurz darauf berichtet Rondeck, der Hamburger Rat habe um ein kaiserliches Fürbittschreiben an König Karl II. gebeten. Er stelle es in das Belieben des Kaisers, diesen Wunsch zu erfüllen und die Maßnahmen, zu denen er in seinem vorhergehenden Bericht geraten habe, bis zu einer Reaktion des Königs zurückzustellen. Einige Tage darauf informiert Rondeck den Kaiser, Sir William Swann, der britischen Resident in Hamburg, habe ihm überraschend mitgeteilt, König Karl II. beabsichtige nicht, weitere Wirtschaftssanktionen gegen die Stadt vorzunehmen, sondern sei an einer gütlichen Einigung interessiert.
Entscheidungen:Kaiserlicher Befehl an den Reichshofrat, ein Gutachten über die Berichte Rondecks anzufertigen, 1672 03 30, (Orig.) fol. 7r-8v. Gutachten des Reichshofrats: Verbot für Rondeck, sich in die am Reichshofrat anhängige Angelegenheit einzumischen, 1672 04 12, fol. 9r-11v. Vor dem Kaiser im Geheimen Rat verlesen. Kaiserlicher Beschluß: Rondeck zu ermahnen, die an den Reichshofrat gehörenden Angelegenheiten auch dorthin zu verweisen, wie der Reichshofrat geraten hat, 1672 06 04, (Vermerk) fol. 11v. Kaiserliches Schreiben an Rondeck, 1672 06 04, (Konz.) fol. 12rv.
Bemerkungen:Zu diesem Vorgang s. auch Antiqua 31/22.
Umfang:Fol. 1-13
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1702
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4211790
 

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