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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 511-1 Ostfriesland contra Ostfriesland; Ständekonflikt, insbesondere Streit um ein von den Ständen zum Schutz ihrer Rechte sowie vor der Stationierung auswärtiger Soldaten 1681 05 16 erwirktes Konservatorium an die ausschreibenden Fürsten des Westfälischen Kre
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 511-1 |
Titel: | Ostfriesland contra Ostfriesland; Ständekonflikt, insbesondere Streit um ein von den Ständen zum Schutz ihrer Rechte sowie vor der Stationierung auswärtiger Soldaten 1681 05 16 erwirktes Konservatorium an die ausschreibenden Fürsten des Westfälischen Kreises (Brandenburg, Pfalz-Neuburg, Münster), um den Abzug der in Greetsiel stationierten brandenburgischen Soldaten, um den Unterhalt der kaiserlichen Schutztruppe, ferner auch Streit um Forderungen des kaiserlichen Obristleutnants Friedrich Kaspar von Neuhoff genannt Ley gegen die Stände sowie dessen Streit mit Arnold von Söding über das Kommando (Fortsetzung von Antiqua 509-2, 510-1, Fortsetzung: Antiqua 512-1, 513-1, 514-1, 515-1) |
Entstehungszeitraum: | 1677 - 1699 |
Frühere Signaturen: | Antiqua, Fasz. 539, Nr. 2; Fasz. 540, Nr. 1; Fasz. 541, Nr. 1; Fasz. 542, Nr. 1; Fasz. 543, Nr. 1; Fasz. 543a, Nr. 1; Fasz. 544, Nr. 1 |
Darin: | Schreiben des kaiserlichen Obristleutnants Görtz aus Ostfriesland sowie von dessen Nachfolger Ley; Schreiben des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg an die Fürstin, 1683 08 04/14 (Abschr.), fol. 85r-95v, sowie Schreiben dess. und von dessen Gesandten von Schmettau; die Deputierten der Stände bezeugen die Authentizität ihrer Gesuche (gegen die fürstliche Behauptung, diese seien von wenigen Personen ohne Wissen der Mehrheit und unter Missbrauch des ständischen Siegels vorgebracht worden), 1684 01 11 (besiegelte Ausf. mit Originalunterschriften), fol. 173r-174v; desgl. die Stände, 1684 01 23 (ebensolche Ausf.), fol. 177r-178v; Fürbittschreiben bzw. Schreiben des Herzogs Friedrich Karl von Württemberg-Winnental zugunsten der Fürstin (seiner Schwester), 1684 11 20/30 (Ausf.), fol. 540r-557v; 1686 10 14 (Ausf.), fol. 678r-680v; Auszug aus dem Protokoll des ostfriesischen Landtags, 1685 11 12, fol. 632r-633r; Kommissionsakten, fol. 655r-915r, darin: Protokolle von Nr. 1. (1686 11 16) bis Nr. 19. (1688 07 30); fürstlich-ostfriesischer Entwurf über Bedingungen und Zielvorgaben der Kommission am Kaiserhof, undat. [1686], fol. 656r-658r; desgl. von den Ständen, fol. 660r-664v; Gravamina der Landstände, fol. 667r-670v, u. a.; Vergleichspunkte ders., undat. [1686], fol. 685r-687r; Vollmacht der Fürstin für den Vizekanzler Johann Heinrich Stamler und den Rat Heinrich Avemann, 1686 11 14/24 (Ausf.), fol. 703r-704v; Vollmacht der Landstände für Eberhard Jobst von Appel, Präsident der Landstände, Franz Heinrich Stoschius, Syndikus der Stadt Emden, und Ibeling von Rehden, Kassenadministrator, 1686 08 26 (Ausf.), fol. 705r-706v; Druckschrift: Huldigungs Revers (des Grafen Christian Eberhard von Ostfriesland gegenüber den Ständen von 1664 03 29), o. O., undat., 12 S., fol. 791r-796v. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Ostfriesland, Fürstin Christine Charlotte von, später: Fürst Christian Eberhard von, ihr Sohn, sowie Braunschweig-Lüneburg, Herzog Georg Wilhelm von, und Braunschweig-Calenberg, Herzog Ernst August von, ihre Mitvormünder |
Beklagter/Antragsgegner: | Ostfriesland, Landstände |
RHR-Agenten: | Fürstin/Fürst: Jonas Schrimpf (1681); Landstände: Tobias Sebastian Praun (1681), Matthias Ignaz Nypho (1682), Arnold Knoop (1684) |
Entscheidungen: | Spezialdekret an die Landstände darüber, dass gemäß einem mit dem landständischen Gesandten Bolo von Ripperda 1678 geschlossenen Vertrag die Kosten für den Unterhalt der aus 200 Soldaten bestehenden kaiserlichen Truppe in Ostfriesland mit den Kreis- und Reichsabgaben verrechnet werden sollen, 1681 12 01 (Abschr.), fol. 29r-30v; Votum ad imperatorem, 1684 02 03, fol. 99r-120v, dazu Beschluss im Geheimen Rat, 1684 02 17 (Verm.), fol. 120v; (abschlägiger) Bescheid an die Fürstin betr. die Ausstellung eines kaiserlichen Schutzbriefes, die Bezahlung der Türkensteuer durch die Landstände, den Abzug der brandenburgischen Soldaten, die Aufhebung des Konservatoriums, die „Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie“ und die am Kaiserhof durchzuführende Kommission, 1684 02 17 (Konz.), fol. 125r-126v; Befehl an Fürst Christian Eberhard, mit Blick auf die am Kaiserhof geplante Kommission die beigefügten landständischen Gravamina anzusehen und sich dazu zu äußern, 1684 02 17 (Konz.), fol.126rv; Dekret an den Kriegsrat, den in Ostfriesland stationierten Obristen Ley anzuweisen, die streitenden Parteien von Gewalttaten abzuhalten, 1684 02 17 (Konz.), fol. 129rv; Befehl an den Gesandten von Lamberg, am brandenburgischen Hof das Gesuch der Fürstin um einen Schutzbrief bekannt zu machen und auf den bereits anbefohlenen Abzug der kurfürstlichen Soldaten aus Ostfriesland hinzuwirken, 1684 02 17 (Konz.), fol. 131r-132r; an die Landstände: falls sie die 130 Monate Türkenhilfe bezahlen, sollen sie mit Ausnahme des Unterhalts der zu ihrem Schutz in Ostfriesland stationierten kaiserlichen Soldaten mit allen sonstigen Militärlasten, Einquartieren, Durchzügen usw. verschont werden, 1684 02 17 (Konz.), fol. 133r-134v; Informationsschreiben an den Kurfürst von Brandenburg, 1684 02 17 (Konz.), fol. 135r-136v; Votum ad imperatorem, 1684 03 07, fol. 142r-143v, dazu Beschluss im Geheimen Rat, 1684 04 03 (Verm.), fol. 142v; Dekret an den Hofkriegsrat, Ley anzuweisen, bei der Fürstin darauf zu drängen, mehr Soldaten in Esens und Wittmund aufzunehmen und notfalls den kaiserlichen Soldaten dort sicheren Aufenthalt zu ermöglichen; außerdem soll sich Ley nur im äußersten Notfall auf eine Konfrontation mit den brandenburgischen Soldaten einlassen, 1684 04 03 (Konz.), fol. 146rv; Mitteilung darüber an die Fürstin, 1684 04 03 (Konz.), fol. 144rv; Votum ad imperatorem, 1684 04 12/13, fol. 195r-208v, dazu Beschluss im Geheimen Rat, 1684 05 02 (Verm.), fol. 208v; Dekret an dem Hofkriegsrat, Ley anzuweisen, darauf zu achten, dass die Fürstin ohne Einwilligung der Landstände keine Soldaten anwirbt, 1684 05 02 (Konz.), fol. 209rv; Befehl an die Fürstin, die Werbungen zu unterlassen und den nun peremtorisch angesetzten Termin für die Vergleichsverhandlungen zu beachten, 1684 05 02 (Konz.), fol. 215r-216v; Mitteilung dieser beiden Befehle an den Kurfürst von Brandenburg, 1684 05 02 (Konz.), fol. 213rv; Befehl an den Gesandten von Johann Werner von Plittersdorf, angesichts des nun peremtorisch gesetzten Termins für die Vergleichsverhandlungen von weiteren Vermittlungen im Ständekonflikt abzusehen, 1684 05 02 (Konz.), fol. 211rv; Votum ad imperatorem, 1684 06 07, fol. 240r-247v, dazu Beschluss im Geheimen Rat, 1684 06 28 (Verm.), fol. 247v; Votum ad imperatorem, 1684 06 23, fol. 278r-282v; weiterer Befehl an Kurbrandenburg zur Abführung der Truppen aus Ostfriesland, 1684 06 28 (Konz.), fol. 295rv; an die Fürstin: Gesuch um Fortführung der Vermittlungstätigkeit des Freiherrn von Plittersdorf wird abgeschlagen und nachdrücklich auf die Kommission am Kaiserhof verwiesen; die Landstände dürfen an der Erhebung der Steuern für die Römermonate nicht behindert werden, 1684 06 28 (Konz.), fol. 297r-298r; |
| an die Landstände: das Verbot des Pferdehandels mit dem Stift Münster bleibt wegen der dort liegenden Franzosen aufrecht, 1684 06 28 (Konz.), fol. 299r-300r; an dies.: der Befehl zur Bezahlung der 130 Römermonate in Höhe von 12.000 Reichstalern bleibt bestehen, wobei das Gesuch um Beitragserhebung dazu in den Herrschaften Esens, Stedesdorf und Wittmund nicht erfüllt werden könne, da diese Herrschaft noch Gegenstand eines laufenden Prozesses seien; betr. das Gesuch um Abführung der von den Ständen unterhaltenen fremden Truppen sei ein weiterer Befehl ergangen, 1684 06 28 (Konz.), fol. 301r-302r; Votum ad imperatorem, 1684 06 28/30, fol. 303r-314v; Votum ad imperatorem, 1684 07 06, fol. 359r-362v; dazu sowie zu den Gutachten von 1684 06 23 und 1684 06 28 Beschluss im Geheimen Rat 1684 07 27 (Verm.), fol. 359r; Befehl an den Kurfürst von Brandenburg, über den Übergriff seiner Soldaten auf Wittmund zu berichten, 1684 07 27 (Konz.), fol. 370rv; Dekret an den Hofkriegsrat, den entwichenen Feldwebel Charncout, der die Festung Wittmund für Geld an Brandenburg überlassen wollte, ergreifen und notfalls auch peinlich verhören zu lassen, ferner diese Festung und andere gefährdete Ort sichern zu lassen, 1684 07 27 (Konz.), fol. 374r-375r; Befehl an die Stände, sich auf die Kommission am Kaiserhof einzulassen, 1684 07 27 (Konz.), fol. 376rv; desgl. u. a. an die Fürstin, 1684 07 27 (Konz.), fol. 378r-379r; Befehl an den Kurfürst von Köln als Bischof von Münster und Mitkonservator, den Ständen keine Söldner zur Verfügung zu stellen, 1684 07 27 (Konz.), fol. 380rv; Dekret an die Landstände, weder aus Dänemark noch aus Kurköln Soldaten anzuwerben und sich bei Bedarf nicht nur an Brandenburg und Münster bzw. Kurköln zu wenden, sondern auch den Herzog von Pfalz-Neuburg als dritten Konservator zu berücksichtigen, 1684 07 27 (Konz.), fol. 382r-383v; weiteres Dekret an die Landstände, die 130 Römermonate zu bezahlen, 1684 07 27 (Konz.), fol. 384rv; Dekret an die Hofkammer, betr. die Bezahlung der 130 Römermonate der Grafschaft Ostfriesland, 1684 10 13 (Konz.), fol. 472r; Votum ad imperatorem, 1684 10 24, fol. 500r-514v, dazu Beschluss im Geheimen Rat, 1684 11 08 (Verm.), fol. 514v; Befehl an die Fürstin, unverzüglich Bevollmächtigte zur Durchführung der Kommission zum Hof zu schicken und die Stände nicht an der Erhebung der für die Bezahlung der 130 Römermonate nötigen Abgaben zu hindern, 1684 11 08 (Konz.), fol. 521r-523r; Votum ad imperatorem, 1685 12 11/14, fol. 637r-642v; |
| Votum ad imperatorem, 1685 12 14, fol. 643r-646v, zu diesen beiden Voten Beschluss im Geheimen Rat, 1685 12 31 (Verm.), fol. 642v; Befehl an Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth, den sich immer noch außer Landes aufhaltenden Grafen Christian Eberhard zu ermahnen, unverzüglich nach Ostfriesland zu reisen und an der Lösung des Konflikts mitzuwirken, 1685 12 31 (Konz.), fol. 647r-648r; desgl. sowie Befehl, den Graf zu ermahnen, an den Güteverhandlungen teilzunehmen, an Herzog Friedrich Karl von Württemberg-Winnental; Befehl an die Fürstin, entsprechend der den Ständen gesetzten Frist von drei Monaten innerhalb dieses Zeitraums ebenfalls einen Bevollmächtigten für die Güteverhandlungen an den Hof zu schicken, 1685 12 31 (Konz.), fol. 651r-652r; Kommissionsauftrag an den Obersthofmeister Ferdinand von Dietrichstein, den Reichsvizekanzler Leopold Wilhelm von Königsegg, den Reichshofratspräsident Wolfgang IV. von Oettingen-Wallerstein, den österreichischen Hofkanzler Dietrich Athlet Heinrich von Strattmann, den Reichshofratsvizepräsident Sebastian Wunibald von Waldburg-Zeil sowie an die Reichshofräte Franz Friedrich von Andlern, Justus von Brüning, Andreas Schellerer und Johann Hermann Maystetter die Parteien in Güte zu vergleichen und die Ergebnisse zur Bestätigung vorzulegen, 1686 09 26 (Ausf.), fol. 665r-666v; Dekret an die Bevollmächtigten der Landstände, sich bei der Kommission zu legitimieren und Gravamina „punctatim“ vorzulegen, 1686 11 16 (Konz.), fol. 673r-674v; desgl. an die Bevollmächtigten der Fürstin, 1686 11 16 (Konz.), fol. 675rv; Dekret über die Teilnahme des Gesandten der Herzöge von Braunschweig und Württemberg Christoph Weselo an der Kommission, 1686 11 26 (Konz.), fol. 709r-710v; Kommissionsgutachten, 1687 08 12, fol. 850r-868v, dazu Beschluss im Geheimen Rat, 1687 08 23 (Verm.), fol. 850r; Anweisung an die Kommission zur Fortführung der Verhandlungen und zu ernsthafter Ermahnung an die Landstände, sich in der nötigen Weise einzulassen und kompromissbereit zu zeigen, 1687 08 23 (Ausf.), fol. 875r-878r; Provisionaldekret (Decretum provisionale, Interimsdekret zum Abschluss der letztlich erfolglosen Kommissionsverhandlungen) betr. die Ausschreibung der Landtage, die Erhebung und Verwaltung der gewöhnlichen und extraordinären Steuern und Abgaben, die den Ständen vom Kaiser zugebilligte Siegelführung, die Aufteilung der Strafgelder, die Jurisdiktionsrechte des ostfriesischen Hofgerichts in Aurich und des fürstlichen Kanzleigerichts, die Nichtigkeit der von auswärtigen Mächten geschlossenen Verträge und das alleinige Jurisdiktionsrecht des Kaisers im Ständekonflikt, 1688 10 01 (Konz.), fol. 903r-913v (Konzepte/Entwürfe: Ant. 515-1, fol. 823r-840v; Abschr.: Antiqua 512-1, fol. 702r-709v; Drucke: Ant. 512-1, fol. 1081r-1086v, und Ant. 515-1, fol. 814r-819v). |
Bemerkungen: | Inhalt: Antiqua 509-2, 510-1, 511-1, fol. 1-654: Akten 1681-1685; Antiqua 511-1, fol. 655-915: Kommissionsakten 1686-1688; Antiqua 512-1, 513-1, 514-1, 515-1, fol. 1-600: Akten 1686-1699; Antiqua 515-1, fol. 601-920: Konzepte von Vota ad imperatorem sowie Relationen 1677-1696; außer den in diesem Abschnitt befindlichen Voten enthält die Akte insgesamt 46 Vota ad imperatorem. |
Umfang: | Fol. 1-915 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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