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AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 274-1 Magdeburg, Erzstift; Wahl und Einsetzung der Administratoren Joachim Friedrich und Christian Wilhelm, beide Markgrafen von Brandenburg, deren Sitz und Stimme auf dem Reichstag („Sessionsstreit“) und Belehnung mit den Regalien vor dem Hintergrund des Prot
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 274-1 |
Titel: | Magdeburg, Erzstift; Wahl und Einsetzung der Administratoren Joachim Friedrich und Christian Wilhelm, beide Markgrafen von Brandenburg, deren Sitz und Stimme auf dem Reichstag („Sessionsstreit“) und Belehnung mit den Regalien vor dem Hintergrund des Protestes der katholischen Stände wegen der Verletzung des im Augsburger Religionsfrieden verankerten Geistlichen Vorbehalts, ferner Restitution des Erzstifts und Einsetzung des Erzherzogs und Kaisersohns Leopold Wilhelm von Österreich als Erzbischof (Fortsetzung von Antiqua 273-4) |
Entstehungszeitraum: | 1566 - 1666 |
Frühere Signaturen: | Antiqua, Fasz. 280a und Fasz. 280b |
Darin: | Berichte der für Verhandlungen im „Sessionsstreit“ delegierten Reichshofräte von Schleinitz und von Ulm: 1597 10 23 (Ausf.), fol. 1r-4v; 1597 10 18 (Ausf.), fol. 11r-14v; 1597 10 29 (Ausf.), fol. 15r-27v; 1597 11 14 (Ausf.), fol. 38r-46v; 1597 11 18 (Ausf.), fol. 52r-62v; Bericht der Abgesandten des Magdeburger Domkapitels über den Tod des Brandenburger Kurfürsten Johann Georg, die Nachfolge von Joachim Friedrich und die nötige Wahl eines neuen Administrators, 1598 06 26 (Ausf.), fol. 73r-83v; Credentialschreiben des brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich für seinen Rat Albrecht von Schlieben, 1598 06 16 (Ausf.), fol. 84r-85v; Gesuch des Domkapitels um Sitz und Stimme auf dem bevorstehenden Reichstag sowie auch auf künftigen Reichstagen, 1606 10 30 (Ausf.), fol. 116r-125v (Verm., fol. 116r: „NB. In diesem Schreiben seindt fast alle argumenta pro sessione Magdenburgica beysammen“); die Abgeordneten des Magdeburger Domkapitels wiederholen ihre Bitte um Belehnung des postulierten Administrators Christian Wilhelm von Brandenburg mit den Regalien, 1610 03 17 (Ausf.), fol. 160r-173v; Schreiben Christian Wilhelms an das Kurfürstenkollegium betr. die Belehnung mit den Regalien und Sitz und Stimme auf dem Reichstag, 1612 04 25 (Abschr.), fol. 184r-195v; Gutachten u. a. über den „Sessionsstreit“ im Vorfeld des künftigen Reichstags von: Bischof Philipp Christoph von Speyer, 1612 10, fol. 235r-240v; Kurfürst Johann Schweikhard von Mainz, 1612 10 27 (Ausf.), fol. 242r-246v; Herzog Maximilian I. von Bayern, 1613 06 15 (Ausf.), fol. 314r-315r, dazu: Bericht der Reichshofräte Johann Rupert Hegenmüller und Johann Leonhard Roth über eine Audienz beim Herzog „in negotio sessionis der uncatholischen Innhaber etlicher Erz- und Stiffter“ (fol. 256v), 1613 01 24 (Ausf.), fol. 253r-256v; zahlreiche weitere Schreiben/Gutachten zur Frage der Belehnung bzw. des von den magdeburgischen Gesandten erbetenen Indults zur Ausübung der Herrschaft im Erzstift Magdeburg, z. B. von: Kurfürst Johann Schweikhard von Mainz, 1613 06 26 (Ausf.), fol. 320r-323v; Kurfürst Ferdinand von Köln, 1613 07 14 (Ausf.), fol. 328r-329v; Herzog Maximilian I. von Bayern, 1613 07 14 (Ausf.), fol. 331r-333v; die drei rheinischen Kurfürsten Johann Schweikhard von Mainz, Lothar von Trier und Ferdinand von Köln bitten, in der Frage eines Indults für den Magdeburger Administrator unnachgiebig zu sein und die Bestimmungen des Religionsfriedens, insbesondere den darin verankerten Geistlichen Vorbehalt, zu beachten („Soll aber gegen aller Zueversicht in dießem gesuchten Indulto oder sonst anderer Gestalt dem Gegentheil etwas eingeraumbt werden, hetten E. Röm. Kay. Mayt. hochverstendig zueermessen, wie solches die catholische Stende empfinden werden“, fol. 343v), 1613 07 19 (Ausf.), fol. 342r-343v; Fürbittschreiben des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen zugunsten Christian Wilhelms betr. dessen Herrschaft über die Stadt Magdeburg, 1614 02 01 (Ausf.), fol. 490r-491v; Gravamina der Stadt Magdeburg gegen Christian Wilhelm, 1617 09 04, fol. 551r-586v; „Memorial, waß bey der Primat Erzbischöfflichen Magdeburgischen Regierung unnd Justitien Sachen zu erinnern“, undat. [1630], fol. 625r-626r; dergl. „Memorial“ über den Zustand des Landes, undat. [1630?], fol. 628r-632v; Aufstellung der Kriegskontributionen der Stadt Halle 1625-1630, fol. 633r-634r; Verzeichnis von Waffen und Munition, die aus dem Zeughaus der Stadt unter der Bedingung der Rückgabe in Friedenszeiten auf die Moritzburg geschafft worden sind, 1626 04 09 (Abschr.), fol. 635r-636r; |
| Fürbittschreiben von Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen zur Beförderung der von der Stadt Magdeburg beim Reichshofrat eingebrachten Sachen, 1663 02 20 (Ausf.), fol. 663r-664v; Kommissionszwischenbericht im Streit zwischen dem Administrator und der Stadt Magdeburg, 1663 05 27 (Ausf.), fol. 685r-693v; Gesuch des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, ihn in seiner vom Friedensvertrag gedeckten Forderung nach einem von der Stadt Magdeburg zu leistenden Gehorsamseid zu unterstützen, 1666 05 02/12 (Ausf.), fol. 703r-705v; Credentialschreiben der Stadt Stade für ihren Syndikus Reiner Lange, 1607 05 05 (Ausf.), fol. 711r-712v; Bericht über den Handelsstreit mit den englischen Kaufleuten im Reich und der englischen Krone, undat. [1607], fol. 713r-7176v; strafbewehrter Befehl Rudolfs II. an die Stadt Magdeburg, das Domkapitel bei der Administration des Erzstifts nicht zu behindern, 1603 08 14 (Abschr.), fol. 732r-741v; Bericht des in Sachen „Sessionsstreit“ an Christian Wilhelm entsandten Reichshofrats Gundacker von Polheim, undat. (Ausf.), fol. 748r-780v; Protokoll der mit der Einsetzung des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich als Erzbischof von Magdeburg beauftragten Kommissare Johann Reinhard von Metternich und Gottfried Heinrich von Pappenheim, undat.[1630], fol. 818r-914v, unter den (nicht vollständig erhaltenen) Beilagen: Erzbischof Ernst bestätigt der Stadt Halle Rechte und Freiheiten, 1476 11 06 (Abschr.), fol. 867rv; desgl. Erzbischof Sigismund, 1554 01 23 (Abschr.), fol. 869rv; desgl. Christian Wilhelm, 1608 09 28 (Abschr.), fol. 871rv; Formel des Huldigungseids im Erzstift Magdeburg, fol. 873r; Dokumente zur Statthalterschaft des Grafen Wolfgang von Mansfeld über das Erzstift, z. B. dessen Bericht, 1630 12 31 (Ausf.), fol. 938r-942v; Information über die Jurisdiktionsverhältnisse in Halle und die Wahl eines Salzgrafen, 1631 02 21, fol. 990r-996v; Privileg Ottos I. für die Stadt Magdeburg, deutsch, (Abschr.), 940 06 07; Otto II. bestätigt die Magdeburger Stadtfreiheit, deutsch, 978 05 20 (Abschr.), fol. 1113rv; Gehorsamsbekundung der Stadt gegenüber dem Magdeburger Administrator Ernst, 1478 03 29 (Abschr.), fol. 1121r; desgl. gegenüber dem Administrator Joachim Friedrich, 1579 09 23 (Abschr.), fol. 1170r; Urkunde einer Kommission über die Leistung eines Gehorsamseids der Stadt gegenüber Erzbischof Otto, 1333 04 24 (Abschr.), fol. 1132rv; Schreiben Karls V. an Kurfürst Moritz von Sachsen wegen der Magdeburger Rebellion, 1551 10 01 (Abschr.), fol. 1147r-1157v; Antwort des Kurfürsten, 1551 11 12 (Abschr.), fol. 1159r-1169v; Stellungnahme der drei rheinischen Kurfürsten Johann Schweikhard von Mainz, Lothar von Trier und Ferdinand von Köln zum Gesuch Christian Wilhelms um einen Schutzbrief, 1614 05 25 (Abschr.), fol. 1184r-1188r; Druckschrift: 1) Patent der kaiserlichen Kommissare an die Domherren und anderen Kanoniker des Erzstifts Magdeburg zur Abtretung aller entgegen dem Restitutionsedikt von 1629 besessenen Pfründen, 1630 07 05, Plakatdruck, fol. 657. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | Magdeburg, Erzstift |
Entscheidungen: | Dank an den Administrator Joachim Friedrich für die einstweilige Aufgabe des „Sessionsstreits“ angesichts des bevorstehenden Reichstags; Versicherung, dass diese keinerlei Nachteil bei künftiger Fortsetzung des Streits bewirken soll und dass das bisherige Scheitern von Lösungen „an unserem Willen nit“ liege, „sondern andern solchen Ursachen und Umbstenden, die in unserem Gewalt allein nit beruhen“ (fol. 67v), 1597 11 28 (Konz.), fol. 67r-68v; Votum ad imperatorem über die Wahl eines neuen Administrators, 1598 08 01, fol. 86r-89v; Vota ad imperatorem, 1613 05 24, fol. 279r-287v; 1613 06, fol. 288r-297v; Instruktion für den Reichshofrat Johann Rupert Hegenmüller für Verhandlungen mit dem Bischof von Speyer, dem Kurfürst von Mainz und dem Herzog von Bayern, 1613 06 06 (Konz.), fol. 298r-309v; Auftrag an die Geheimen und Reichshofräte Georg Sigmund von Lemberg, Ehrenfried von Minckwitz, Maximilian von Trauttmannsdorff und Johann Matthäus Wacker von Wackenfels, mit den Magdeburger Gesandten über die Investitur zu verhandeln, 1613 06 08 (Konz.), fol. 310r-311v; dergl. Auftrag, 1613 07 02 (Konz.), fol. 324r-327r; Instruktion für Gundacker von Polheim für Verhandlungen mit Christian Wilhelm und das Magdeburger Domkapitel, 1613 07 24 (Konz.), fol. 416r-420r; Versicherung für Christian Wilhelm, dass sein Verzicht auf Sitz und Stimme auf dem künftigen Reichstag den „Sessionsstreit“ nicht präjudizieren werde, 1613 07 25 (Konz.), fol. 426r-427r, ferner (Ausf.), fol. 744r-745v; Mitteilung der kaiserlichen Entscheidung an die Gesandten von Trauttmandorff, von Polheim und Hegenmüller, u. a. über die Gewährung eines Indults für die Belehnung bei Verzicht auf Sitz und Stimme im Reichstag, 1613 07 18 (rev. Reinschr.), fol. 431r-434v; (verneinendes) Votum ad imperatorem zur Frage, ob Christian Wilhelm mit Blick auf den Geistlichen Vorbehalt den Titel eines postulierten Erzbischofs von Magdeburg führen dürfe, 1614 03 13, fol 477r-481v (Aufforderung zu diesem Gutachten, fol. 456r-457v); Befehl an die Untertanen des Erzstifts Magdeburg, stellvertretend für den vom Papst als Erzbischof providierten Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich den Kommissaren Johann Reinhard von Metternich, Mainzer Dompropst und Administrator des Hochstifts Halberstadt, sowie Hans Ulrich Hämmerl, Reichshofrat, zu huldigen, 1630 03 20 (Abschr.), fol. 639r-640r; an die Stände und Untertanen des Erzstifts Magdeburg: Mitteilung über die Einsetzung des Grafen Wolfgang III. von Mansfeld als Statthalter (stellvertretend für den Kaisersohn Leopold Wilhelm) und Befehl, demselben Gehorsam zu leisten, 1631 (Konz.), fol. 675r-678v; Befehl an den Magdeburger Weihbischof Georg Hammer, anstelle von Leopold Wilhelm die Spiritualia auszuüben, 1631 07 30 (Konz.), fol. 679r-680r; Instruktion für den nach Magdeburg zur Beförderung der Restitution des Erzstifts entsandten Reichshofrat Hans Ulrich Hämmerl, 1631 07 09 (Ausf.), fol. 972r-980r (dazu: Notariatsinstrument, fol. 1035r-1040r); Instruktion für Graf Wolfgang von Mansfeld als Statthalter von Magdeburg, 1631 07 29 (rev. Reinschr.), fol. 1073r-1077v; verschiedene Anweisungen an dens., 1631 07 29 (Konz.), fol. 1102r-1109v. |
Bemerkungen: | Dieser Teil der mit Antiqua 273-4 einsetzenden Akte zerfällt in zwei Teile. Den ersten Teil bildet die Fortsetzung der chronologisch geordneten Dokumente (Fol. 1-705). Schwerpunktmäßig enthält dieser Teil in der Verzeichnung ausschnitthaft erfasstes Material zum „Sessionsstreit“ im Vorfeld des Regensburger Reichstags von 1613. Einige am Schluss eingeordnete Dokumente zum Streit der Stadt Stade mit den dort ansässigen englischen Kaufleuten und den Handelsstreit der Hansestädte mit England (1607, fol. 706-730) dürften versehentlich in die Akte geraten sein. Der inhaltliche Schwerpunkt des zweiten Teils (Fol. 731-1196) liegt auf der Restitution des Erzstift um 1630. Er besteht mehrheitlich aus Beilagen, wohl zu Berichten der Gesandten und des Statthalters. Viele der zugehörigen Schriftsätze fehlen. |
Umfang: | Fol. 1-1196 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1696 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3623876 |
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