|
AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 66-1 1) Hessen-Darmstadt contra Hessen-Braubach 2) Hessen-Kassel contra Hessen-Rheinfels; Streit um die Primogenitur der landgräflichen Hauptlinien in Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel, 1649-1654 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA RHR Judicialia Antiqua 66-1 |
Titel: | 1) Hessen-Darmstadt contra Hessen-Braubach 2) Hessen-Kassel contra Hessen-Rheinfels; Streit um die Primogenitur der landgräflichen Hauptlinien in Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel |
Entstehungszeitraum: | 1649 - 1654 |
Frühere Signaturen: | Fasz. 68, Nr. 1 |
Darin: | 1) Hessen-Darmstadt betr.: Fürbittschreiben für Landgraf Georg II. und dessen Primogeniturrecht von: Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen, 1649 07 22 (Ausf.), fol. 12r-15v; Kurfürst Ferdinand von Köln, 1650 01 05 (Ausf.), fol. 72r-75v; Dems., 1650 02 13 (Ausf.), fol. 78r-79v; Dems., 1650 06 09 (Ausf.), fol. 98r-99v; König Friedrich III. von Dänemark, 1650 01 25 (Ausf.), fol. 76r-77v. 2) Hessen-Kassel betr.: “Facti Species, worinnen der Fürstlichen Herren Gebruedere Caßelischer Linie Recht und Befugnuß uber einige in deme Fürstlichen Hause entstanden streitigkeiten kurtzlich deduciret wirdt”, 1650, fol. 109r-201v; “Kurtze Informatio facti wie das Jus primogeniturae und was deme anhängig im fürstlichen Hause Hessen Cassel eingeführt und confirmirt worden”, 1650, fol. 212r-221v; Ferdinand II. bestätigt die Primogenitur der Hessen-Kasseler Hauptlinie, 1628 06 08 (Abschr.), fol. 245r-248v (u. a.); Kaiserlicher Befehl an Landgraf Moritz, Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg bzgl. seiner Deputatgelder und der Administration seiner Güter keinen Eintrag zu tun, 1630 08 16 (Abschr.), fol. 336r-337v (u. a.); Fürbittschreiben für Landgraf Wilhelm VI. und dessen Primogeniturrecht von: Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt, 1651 01 24 (Ausf.), fol. 392r-393v, ferner (Abschr.), fol. 620rv; Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf, 1651 29/08 03/04 (Ausf.), fol. 615r-616v; den Herzögen Christian Ludwig und Georg Wilhelm und von Braunschweig-Lüneburg, 1651 04 05 (Ausf.), fol. 622r-625v; Herzog Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg, 1651 03 01 (Ausf.), fol. 626r-629v; Kurfürst Maximilian I. von Bayern, 1651 03 15 (Ausf.), fol. 633r-634v; Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, 1651 03 03 (Ausf.), fol. 635r-638v; Kurfürst Karl Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein, 1651 02 24 (Ausf.), fol. 639r-640v; König Friedrich III. von Dänemark, 1651 04 04 (Ausf.), fol. 641r-642v; Königin Christina von Schweden, 1652 01 31 (Abschr.), fol. 853r-854v (u. a.), dazu ferner: deren Schreiben vom gleichen Tag an den schwedischen Gesandten in Wien Matthias Bärenklau (Abschr.), fol. 871r-872r; Schutzbrief Ferdinands III. für Landgraf Ernst, 1650 09 16 (Abschr.), fol. 397r-398v; Gutachten der Pariser Juristen, 1645 04 22 (Abschr.), fol. 526v-531r, und der Juristenfakultäten von Padua, 1645? (Abschr.), fol. 524r-526r; Orléans, 1645 10 07 (Abschr.), fol. 531r-532r; Bourges, 1645 12 (Abschr.), fol. 532r-533r; Köln, 1647 (Druck, 6 Seiten), 1150r-1153v; Zahlreiche gelehrte lateinische anwaltliche Abhandlungen der Partei des Landgrafen Ernst, z. B. “Demonstratio solida jus primogeniturae in Hasso Casselana linea nullo unquam tempore legitime introductum” usw., fol. 552r-568v; Auszüge aus Testamenten: Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, 1608 02 03, fol. 608r-609v (u. a.), dazu: Landgraf Moritz widerruft sein Testament von 1608, 1611 01 24 (Abschr.), fol. 714r-715v (u. a.); Landgraf Moritz, 1612 04 15, fol. 716r-719v; Ders., 1620 07 15, fol. 720r-725v; Landgraf Wilhelm V., 1633 03 20, fol. 703rv, vollständiger Text des Testaments, fol. 1068r-1074v; Notariatsinstrument über die 1627 03 17 in Kassel erfolgte Abtretung des Landgrafen Moritz und die Übergabe der Regierung an Wilhelm V., 1627 11 13 (Abschr.), fol. 762r-771v; Vergleiche zwischen der regierenden Landgräfin Amalia Elisabeth und den Landgrafen Hermann, Friedrich und Ernst über die sog. Rotenburger Quart, 1648 08 02 (Abschr.), fol. 774r-777v, 1648 11 22 (Abschr.), fol. 778r-781r; Reichshofrat Claudius Graf von Collalto teilt dem Reichshofratspräsidenten Ernst Graf von Oettingen mit, dass er wegen seiner |
| häufigen Abwesenheit bei den Beratungen in der hessischen Angelegenheit nicht votieren werde, [Ende Januar 1652], fol. 788r-789v; Landgraf Ernst teilt dem Kaiser seine Konversation zum katholischen Glauben mit, 1652 02 03 (Ausf.), fol. 808r-809v; Protokollaufzeichnungen des Reichshofrats zu Eingaben des Hessen-Kasseler Gesandten Adolf Wilhelm von Krosing, 1652 03 19 ff., fol. 838r-850r; Fürbittschreiben Kurfürst Karl Kaspars von Trier für Landgraf Ernst, 1652 07 17 (Ausf.), fol. 910r-913v; Kommissionsakten, fol. 926r-999v, darin Kommissionsbericht Kurfürst Johann Philipps von Mainz [10 1653], fol. 926r-929v (folgen zahlreiche Eingaben der Parteien und Berichte der Subdelegierten); Hessischer Hauptabschied, 1627 02 17 (Druck, 8 Seiten), fol. 1020r-1025v; Abschied zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Rotenburg wegen des wiedergewonnenen Landes Marburg, 1648 08 02 (Abschr.), fol. 1026r-1029v; Abschied wegen der Rotenburger Quart, 1628 09 01 (Druck, 8 Seiten), fol. 1030r-1035v; Vertrag zu Rotenberg, 1630 08 26 (Abschr.), fol. 1036r-1043v; Abschied zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt, 1648 04 14 (Druck, 11 Seiten), fol. 1044r-1051v; Protestation des Landgrafen Moritz, 1628 09 19, u. a. (Druck, 8 Seiten), fol. 1052r-1057v; Vertrag zwischen Landgraf Wilhelm V. von Hessen Kassel und Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt, 1627 09 24 (Druck, 16 Seiten), fol. 1058r-1067v; Ferdinand II. bestätigt die Verfügungen des Landgrafen Moritz für seine zweite Frau Juliana und deren Söhne (Rotenburger Quart), darin inseriert zahlreiche Urkunden des Landgrafen Moritz, mit einem Index der Urkunden, 1628 03 13 (Abschr.), fol. 1075r-1134v; Weitere Kommissionsakten, fol. 1135r-1232v, darin u. a.: “Summarische Widerlegung der genandten kurtzen Informatio facti uber das Ius Primogeniturae, welches von Herrn Landgraff Wilhelms zu Hessen [...] anietzo praetendirt und eingeführet werden will”, 1650 (Druck, 22 Seiten), fol. 1138r-1149v. |
|
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Kläger/Antragsteller/Betreff: | 1) Hessen-Darmstadt, Landgraf Georg II. von; Hessen-Darmstadt, Landgraf Ludwig VI. von, sein Sohn, vice versa 2) Hessen-Kassel, Landgräfin Amalia Elisabeth, später: Hessen-Kassel, Landgraf Wilhelm VI. von, ihr Sohn, vice versa |
Beklagter/Antragsgegner: | 1) Hessen-Braubach, Landgraf Johann von, vice versa 2) Hessen-Rheinfels, Landgraf Ernst I. von, für seine Brüder: Hessen-Eschwege, Landgraf Friedrich von; Hessen-Rotenburg, Landgraf Hermann von, vice versa |
RHR-Agenten: | Hessen-Braubach: Steiger, Heinrich Hessen-Darmstadt: Burgdorf, Jeremias Pistorius von Hessen-Rheinfels: Steiger, Heinrich (Vollmacht, 1650 12 29, Ausf., fol. 399r-400v) |
Gegenstand - Beschreibung: | Die Auseinandersetzungen um die Primogeniturrechte in den beiden hessischen Hauptlinien (1) zwischen dem regierenden Landgraf und dessen Bruder (Hessen-Darmstadt) und (2) zwischen dem Landgraf und den Stiefbrüdern des Vaters (Hessen-Kassel) drehen sich im Kern um die von den Landgrafen der Hauptlinien beanspruchte Ausübung der landesherrlichen Gewalt auch in den jeweils abgesonderten Landesteilen (in Hessen-Darmstadt: Hessen-Brauchbach, in Hessen-Kassel: Hessen-Rheinfels, Hessen-Rotenburg und Hessen-Eschwege) bzw. um Versuche der Landgrafen der Nebenlinien, eigene Landesherrschaften auszubilden. (1) Der Akt setzt ein mit Dokumenten zu diesem Streit in Hessen-Darmstadt, in dem es zudem um Deputatgelder geht, die Landgraf Georg II. seinem mit Hessen-Braubach abgefundenen Bruder Johann zu entrichten hatte. Die Bitte Landgraf Georgs, seinem Bruder durch ein strafbewährtes Mandat zu befehlen, sein in den westfälischen Friedensverträgen festgeschriebenes Primogeniturrecht zu beachten, wird mit Verweis auf die 1649 ex officio eingerichtete Kommission nicht erfüllt. Kommissionsakten sind in dem Akt nicht erhalten, die insgesamt nicht zeigt, wie der Streit gelöst worden ist. Bemerkenswert ist, dass sich Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg (beider Bruder) mehr auf die Seite Georgs schlägt. (2) Der Wortführer der drei Nebenlinien in Hessen-Darmstadt, Landgraf Ernst I. von Hessen-Rheinfels, führt mehrfach aus, dass die von der Gegenseite vorgelegten urkundlichen Beweise aus der Zeit der Einrichtung der sogenannten Rotenburger Quart 1627/1628 wie etwa auch das Testament des Landgrafen Moritz von 1608 bloß auf eine temporäre Einführung der Primogenitur zielten. Falls seiner Zeit eine dauerhafte Abkehr von den alten Erbprinzipien beabsichtigt worden wäre, wonach alle Söhne gleichermaßen erbberechtigt seien, wäre dies in den Verträgen und Urkunden explizit erwähnt worden. Die auch für Hessen-Kassel erfolgte Verankerung der Primogenitur im Instrumentum pacis habe deshalb keine rechtliche Grundlage. Er erkenne die Primogenitur nicht an. Ohnehin dürfe die Hessen-Kasseler Hauptlinie landesherrliche Rechte keinesfalls auf Gebiete ausdehnen, die erst nach der vermeintlichen Übertragung des Primogeniturrechts an Hessen-Kassel gefallen seien, womit insbesondere die Landgraf Ernst 1649 übertragene Grafschaft Katzenelnbogen gemeint ist. Hingegen verweisen Landgräfin Amalia Elisabeth bzw. seit 1650 deren Sohn Wilhelm VI. unter anderem auch auf die Bestätigung der Primogenitur durch Ferdinand II., legen dar, dass Landgraf Ernst zwei für ihren Standpunkt wichtige Testamente des Landgrafen Moritz verschwiegen habe, und berufen sich im übrigen auf das Instrumentum pacis, dessen Primogeniturregelungen klar und nicht bestreitbar seien. Zwar können sie nicht verhindern, dass der Reichshofrat gegen ihren erklärten Willen, aber mit Zustimmung des Kaisers eine Kommission beauftragt, die Angelegenheit “salva pace” zu untersuchen. Der in Wien agierende Gesandte Landgraf Wilhelms, Adolf Wilhelm von Krosing, erreicht jedoch mit einer Flut von Gesuchen, dass Landgraf Wilhelms Verständnis jener salvatorischen Klausel, wonach das durch den westfälischen Frieden bekräftigte Primogeniturrecht als solches nicht Gegenstand der Kommissionsuntersuchungen werden dürfe, in speziellen kaiserlichen Mandaten ausdrücklich zur Richtschnur der Verhandlungen erklärt wird. Krosing scheint sogar bei einigen Reichshofräten ernsthafte Zweifel an der Statthaftigkeit einer solchen Kommission gegen Landgraf Wilhelm VI. geschürt zu haben, zumal der Landgraf die Fürbittschreiben zahlreicher |
| bedeutender Stände vorweisen kann. 1652 wenden sich jedenfalls vier Reichshofräte an den Reichshofratspräsidenten, berichten von einer Spaltung des Reichshofrats in dieser Frage und plädieren dafür, der einmal bewilligten Kommission endlich ihren Lauf zu lassen. Wie würde der Reichshofrat dastehen - so führen sie aus -, wenn ein einstimmig erteilter Kommissionaustrag auf die penetranten Bitten eines einfachen Gesandten hin wieder zurückgenommen würde? Falls die Kommission keinen Erfolg haben würde, könnte man die Angelegenheit immer noch auf dem bevorstehenden Regensburger Reichstag klären. Die ab Juni 1653 in Frankfurt tätige Kommission schickt im Oktober 1653 ihre Akten ein, ohne die vom Kaiser beabsichtigte gütliche Einigung hergestellt zu haben. Dies gelingt tatsächlich erst dem Kurfürst von Mainz zusammen mit ungenannten kaiserlichen Räten auf jenem Reichstag 1654. Soweit aus der Akte ersichtlich ist, erkennt Landgraf Ernst für sich und seine beiden Brüder grundsätzlich das Primogeniturrecht der Hessen-Kasseler Hauptlinie an. Einem eigens dazu ausgehenden kaiserlichen Befehl zufolge darf dieses Recht künftig nicht mehr bestritten werden. Für Hessen-Kasseler Erwerbungen, an denen er und seine Brüder keinen Anteil bekommen (z. B. Fürstentum Hersfeld), werden sie einmalig abgefunden. Der calvinistisch erzogene Landgraf Ernst, der 1652 mit einem persönlichen Brief an den Kaiser seine Konversation zum katholischen Glauben angezeigt hat, darf in Sankt Goar, (Bad) Schwalbach und Nastätten katholische Messen abhalten lassen, sonst aber seine reformierten und evangelischen Landeskinder in ihren Glauben nicht behindern. Die reformierten und evangelischen Priester in seinen Landesteilen werden weiterhin im Namen des Kasseler Landesherrn eingesetzt. Der zwischen den Parteien geschlossene Vergleich liegt den Akten nicht bei. |
Entscheidungen: | 1) Hessen-Darmstadt betr.: Befehl an Landgraf Georg II. von Hessen Darmstadt, seinem Bruder die zugesicherten Gebiete zu belassen und das Unterhaltsgeld zu bezahlen, 1649 07 20 (Konz.), fol. 6rv; Kommissionsauftrag ex officio an den Kurfürst von Mainz, den Streit zwischen den Landgrafen in Güte zu schlichten und dabei Landgraf Johann daran zu erinnern, dass das Instrumentum pacis jene, die an dem darin für Hessen-Darmstadt festgeschriebenen Primogeniturrecht rütteln, mit einer schweren Geldstrafe belegt habe, 1649 08 17 (Konz.), fol. 8r-9r, ferner (rev. Ausf.), fol. 10r-11v; Mitteilung an die hessisch-darmstädtischen Räte: Trotz des Mandats von 1649 07 20 gilt das Primogeniturrecht, 1649 08 31 (Konz.), fol. 20r-21r; Mitteilung an Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen: es bleibt bei der im Instrumentum pacis festgesetzten Primogenitur, 1649 09 10 (Konz.), fol. 30rv; Votum ad imperatorem, Bericht über den bisheriger Verlauf des Streits, 1649 09 22 (Konz.), fol. 36r-39v. 2) Hessen-Kassel betr.: Votum ad imperatorem, Verfahrensfragen betr., 1650 09 27, Vortrag beim Kaiser und Beschlüsse, 1650 09 28, fol. 267r-268v; Kommissionsauftrag an den Kurfürst von Mainz und Bischof von Würzburg Johann Philipp von Schönborn und Herzog Eberhard III. von Württemberg, den Streit zwischen Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel und Landgraf Ernst I. von Hessen-Rheinfels unter Beachtung der Friedensbeschlüsse (“salva pace”) in Güte zu schlichten, 1650 12 17 (Konz.), fol. 365r-366r, ferner (Abschr.), fol. 1169rv; Befehl an Landgraf Ernst, solange die eingesetzte kaiserliche Kommission arbeitet, alle störenden Handlungen zu unterlassen und alles auf den status quo ante zu stellen, 1650 12 17 (Konz.), fol. 367rv; Befehl an dens., innerhalb von zwei Monaten nachzuweisen, dass er dem Befehl nachgekommen ist, 1650 12 17 (Konz.), fol. 369rv, ferner (rev. Ausf.), fol. 371rv, dazu Notiz über den Vortrag des Reskripts 1650 12 17 beim Kaiser, der die Ausfertigung befohlen hat; Befehl an den Reichshofrat, das Gutachten über die Primogenitur in Hessen-Kassel vorzulegen, 1651 07 26 (Konz.), fol. 671rv, ferner (rev. Ausf.), fol. 673r-674v, ferner (Ausf.), fol. 675r-676v (u. a.); desgl. 1651 11 13 (Konz.), fol. 708r-709r, ferner (Ausf.), fol. 710r-711v; Befehl an den Reichshofrat, in dem alsbald vorzulegenden Gutachten die jüngeren Testamente des Landgrafen Moritz [von 1612 und 1620] zu berücksichtigen, 1651 11 30 (Konz.), fol. 726rv, ferner (Ausf.), fol. 728r-729v; Reichshofratsprotokoll von 1652 01 30 und Beschlüsse des Geheimen Rats von 1652 02 07, fol. 790r-797v, welche zu folgenden Mitteilungen und Befehlen (von 1652 02 16) führen: An die Kommission (Kurfürst von Mainz und Herzog von Württemberg): Die in dem Kommissionsbefehl von 1650 12 17 verwendete Klausel “salva pace” bedeutet, dass das von Ferdinand II. bestätigte und in dem Instrumentum pacis festgelegte Primogeniturrecht der Hessen-Kasseler Hauptlinie nicht Gegenstand der Verhandlungen sein soll, wohl aber die übrigen Streitpunkte, 1652 02 16 (Konz.), fol. 800r-801r; Mitteilung dieser Entscheidung an Landgraf Wilhelm VI., 1652 02 16 (Konz.), fol. 802rv; desgl. an die Hessen-Kasseler Gesandten, 1652 02 16 (Konz.), fol. 804rv; desgl. an Landgraf Ernst, wegen seiner Forderung in Sachen Hersfeld und Fideikommiss über Marburg hat er sich an die Kommission zu wenden, 1652 02 16 (Konz.), fol. 806rv; Befehl an den Reichshofrat, über die neuerlichen Gesuche des Hessen-Kasseler Gesandten Adolf Wilhelm von Krosing zu gutachten, 1652 03 14 (Konz.), fol. 827rv, ferner (Ausf.), fol. 829r-830v; Eingabe der Reichshofräte Johann |
| Heinrich Nothafft, Johann Walderode, Johann Kaltschmidt und Johann Krydell an den Reichshofratspräsidenten (präsentiert 1652 04 11), fol. 883r-885v; ferner (andere Version), fol. 886r-887v; Befehl an den Reichshofrat, den Aktenstand zu referieren und die beiden Gutachten einzureichen, 1652 05 14 (Konz.), fol. 888rv, ferner (Ausf.), fol. 890r-891v; Befehl an den Reichshofrat Johann Heinrich Nothaff t, sich innerhalb von drei Tagen zu erklären wegen Weiterleitung von Briefen sowie Autorschaft und Korrekturen an dem Druck “Kurtz gegründter Bericht derer Beschwerungen und Ansprüche, welche Herrn Friedrichs und Herrn Ernsts [...] gegen dero Vetters, H. Wilhelms Landgraven zu Hessen [...] haben”, 1652 04 20 (Konz.), fol. 892r-893r (u. a.) (Druck liegt nicht bei); Beschlüsse des Geheimen Rats, 1652 05 01, fol. 896r-897v, welche zu folgenden Befehlen (von 1652 05 01) führen: Befehl an die Kommission: Die Primogenitur, sofern sie eingeführt und von Ferdinand II. bestätigt worden sei, soll nicht Gegenstand der Verhandlungen sein, 1652 05 01 (Konz.), fol. 898r-899r; Desgl.: Alle übrigen Streitpunkte sollen in Güte geschlichtet werden; falls das nicht möglich ist, soll ein Bericht eingesandt werden, 1652 05 01 (Konz.), fol. 900rv; Desgl.: Der Landgraf Ernst 1650 ausgestellte Schutzbrief darf gegen tätliche Gewalt, nicht aber zur Bekämpfung des landgräflichen Primogeniturrechts eingesetzt werden, 1652 05 01 (Konz.), fol. 902rv, ferner (rev. Ausf.), fol. 904r-905v; Mitteilung der Beschlüsse an Landgraf Wilhelm, 1652 05 01 (Konz.), fol. 906r-907r; desgl. an Landgraf Ernst, 1652 05 01 (Konz.), fol. 908rv; Befehl an Landgraf Ernst, sich zur gütlichen Beilegung des Streits an den kaiserlichen Hof zu begeben, 1653 09 23 (Konz.), fol. 921r; an Landgraf Wilhelm über einen Zusatz zu dem Vergleich: Landgraf Ernst soll auch eine dritte Stätte für den katholischen Gottesdienst (in Sankt Goar) gestattet werden, 1654 01 19 (Konz.), fol. 1240r-1245r; desgl., 1654 01 21 (Konz.), fol. 1248r-1249v; Befehl an Landgraf Friedrich, Landgraf Ernst von den 30.000 Reichstalern, welche Landgraf Wilhelm ihm und seinem Bruder zu gleichen Teilen zukommen lassen soll, 5.000 Reichstaler mehr an Landgraf Ernst für dessen Mühen in dem Streit zu bezahlen, 1654 01 21 (Konz.), fol. 1246r-1247v; dazu Befehl an Landgraf Ernst, 1654 04 13 (Konz.), fol. 1303rv; An den Kurfürst von Mainz: Dank für die Mühe der schweren und langwierigen Vermittlungstätigkeit, 1654 01 23 (Konz.), fol. 1250r-1252r; Kaiserliche Erklärung über die Vererbung der Primogenitur für den Fall des Aussterbens der Hessen-Kasseler Hauptlinie, 1654 01 23 (Konz.), fol. 1254r-1256r; Bewilligung, dass Landgraf Wilhelm die dem Vergleich zufolge den Landgrafen Friedrich und Ernst zu zahlenden 30.000 Reichstaler auch von der Ständen des Fürstentums Niederhessen einziehen darf, 1654 01 23 (Konz.), fol. 1258rv; Aufforderung an Landgraf Ernst, die Kapuziner in Sankt Goar zu dulden, 1654 03 04 (Konz.), fol. 1270r-1271r; Gutachterlicher Bericht des Reichshofrats über die Ausführungsmodalitäten des Vergleichs, 1654 03 07 (Konz.), fol. 1275r-1280r; an Landgraf Wilhelm die Ausübung des katholischen Gottesdienstes in Sankt Goar betr., 1654 03 09 (Konz.), fol. 1283rv, ferner (rev. Ausf.), fol. 1285r-1286v; desgl. 1654 04 13 (Konz.), fol. 1301rv; desgl. an Landgraf Ernst, 1654 03 09 (Konz.), fol. 1287rv; und 1654 04 13 (Konz.), fol. 1299r; Befehl an den Reichshofrat, künftig keine Klagen mehr in der hessischen Primogenitursache zu bearbeiten, 1654 03 09 (Konz.), fol. 1289r-1290r; Bescheid an Johann Lincker, den Gesandten des Landgrafen Ernst, die Ausführung der in dem Vergleich getroffenen Bestimmungen betr., 1654 03 09 (Konz.), fol. 1291r-1293r; “Declaratio finalis” an Landgraf Ernst, mit Vorbehalten des Kurfürsten von Mainz, 1654 08 10 (Konz.), fol. 1304r-1307b. |
Umfang: | Fol. 1-1313 |
|
Angaben zur Benutzung |
Reproduktion vorhanden: | Digitale Aufnahme |
|
|
Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
|
Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3286959 |
|
Social Media |
Weiterempfehlen | |
|
|