AT-OeStA/KA Vers VAS Versorgungsakten (VAS), 1918 - 1986 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA Vers VAS
Titel:Versorgungsakten (VAS)
Entstehungszeitraum:1918 - 1986
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:2013
Archivalienart:Akten

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:(Deutschösterreichisches) Staatsamt für Heereswesen; Bundesministerium für Heereswesen; Bundesministerium für Landesverteidigung;
Finanzlandesdirektion (bis 1938); Versorgungsamt Wien (bis 1945); Finanzlandesdirektion (bis 1949); Zentralbesoldungsamt (bis 1974); Bundesrechenamt (bis 1996); - (ab 1997 bezeichnet als Bundespensionsamt)
Verwaltungsgeschichte:Für die pensionsberechtigten Militärpersonen ("Gagisten" - hauptberuflich beim Militär beschäftigte Personen, vorwiegend waren dies Offiziere und Militärbeamte), die nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie als österreichische Staatsbürger evident geführt wurden, berechnete das Staatsamt für Heereswesen bzw. in weiterer Folge das Bundesministerium für Heereswesen die Pensionsansprüche (Berechnungen der Versorgungsgebühren), ebenso für eventuell vorhandene Hinterbliebene (anspruchsberechtigte Witwen und Waisen von Berufsoffizieren, Militärbeamten etc.).

Für die Anweisung der Pension (des Ruhegenusses) war die Finanzlandesdirektion Wien zuständig.
Die Berechnung der Versorgungsbezüge ab 1. April 1939 wurden vom Versorgungsamt I Wien übernommen. - Dieses Versorgungsamt musste auch die Evidenzführung (gekennzeichnet auf den Akten als Ausland, Sudeten etc.) und Auszahlung für jene übernehmen, die zuvor von der Tschechoslowakei, von Jugoslawien eine Pension erhalten hatten, nun aber unter die reichsdeutschen Bestimmungen fielen.

Aufgrund des Behörden-Überleitungsgesetzes von 1945 gingen die Geschäfte wieder auf die Finanzlandesdirektion über.
1949 übernahm das Zentralbesoldungsamt die Führung bzw. Weiterführung der Versorgungsakten. 1975 wurde das Zentralbesoldungsamt in Bundesrechenamt umbenannt.

Abhängig vom ENDE des Pensionsanspruches bzw. vom Ende der Pensionsanweisungen - entweder während des Zweiten Weltkrieges, zum Ende des Zweiten Weltkrieges oder während der 2. Republik (somit zwischen 1939 und 1986) waren die Akten zur Feststellung / Berechnung von Pensionsansprüchen dieser zuvor aufgelisteten Behörden in einem Versorgungsakt zusammengefasst worden (bezieht sich auf die ursprünglich als VAS abgelegte Hauptreihe).

Pensionsansprüche (auch Abfertigungen und Auszahlung von Todfallsbeiträgen), die für Bedienstete / Beamte des Bundesheeres (Heeresbeamte, z.B. Amtsgehilfen, Offiziale etc.; Zivilarbeiter der Heeresverwaltung, Militärzeugsverwalter der österreichischen Bundesheeresverwaltung) und deren Hinterbliebene berechnet wurden, sind ebenfalls in Aktenkonvoluten zusammengefasst worden (vorwiegend aus der ursprünglich als VAS I abgelegten Aktenreihe).
Archivierungsgeschichte:Die Akten wurden vom Zentralbesoldungamt bzw. Bundesrechenamt laufend ab 1966 bis 1987 an das Kriegsarchiv abgegeben.

Die in Faszikeln nach Grundzahlen geordneten Akten wurden alphabetisiert, wobei mit den zuletzt abgegebenen Faszikeln Mitte der 1980er Jahre eine zweite Reihe gebildet wurde (VAS I). Im Zuge der Eingabe in die Datenbank AIS (Archivinformationssystem SCOPE) wurde diese zweite Reihe aufgelöst, indem sie in die Hauptreihe (VAS) eingereiht wurde.
Auf Grund der Mitverwendung von unqualifiziertem Personal und auch schon damals bestandenem Personalkapazitätsmangel wurden bei der Alphabetisierung leider zahlreiche Fehler begangen, wie bei stichprobenartigen Überprüfungen einerseits bzw. konkreter Suche nach Versorgungsakten andererseits zu Tage trat und tritt. Die Bereinigung der fehlerhaften Ordnung und Beschriftung von Kartons wird sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen (Stand August 2023).

Bisweilen finden sich an Stelle von ausgehobenen Versorgungsakten Vermerke einer KA Registratur Zl. (wenn diese nicht mehr in diesen KA-Bestand rückgereiht wurden, dann meistens deshalb, weil sie letztendlich im Archiv der Republik im Bestand vom Bundespensionsamt (nach SkartJahren) abgelegt wurden).

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:ENTHÄLT:
Unterschiedlich ausführliche Personaldossiers, vorwiegend über pensionsberechtigte Militärpersonen (Militär-, Kriegsdienstzeiten, Berufslaufbahnen, Bemessung des Ruhegenusses, teilweise Sterbeurkunden, Kopien von Trauungs- und Geburtsurkunden) sowie - soweit relevant - Personendaten von deren Angehörigen.
In vielen Versorgungsakten sind die einst vom Bundesministerium für Heereswesen ausgehobenen bzw. angeforderten G r u n d b u c h s b l ä t t e r zu finden.

--> Die pensionsberechtigte Militärperson musste entweder selbst noch zumindest bis in die Zeit des 2. Weltkrieges gelebt haben bzw. wenn die pensionsberechtigte Militärperson noch während des Bestehens der österreichisch-ungarischen Monarchie verstorben war oder während der Zeit der 1. Republik, jedoch pensionsberechtigte Hinterbliebene (Witwe, Waisen) bis zumindest zur Zeit des 2. Weltkrieges vorhanden waren, kann in diesem Bestand ein Versorgungsakt (Pensionsakt) vorhanden sein.

Grundsätzlich sind in diesem Bestand die Versorgungsakten jener Personen zu finden, die nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie österreichische Staatsbürger waren bzw. geworden waren.

- Allerdings sind in diesem Bestand auch eine nicht unwesentliche Anzahl an Versorgungsakten von pensionsberechtigten Militärpersonen bzw. deren Hinterbliebenen zu finden, die auf Grund ihrer Heimatszuständigkeit (v.a. in Böhmen und Mähren - "Sudeten") nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie tschechoslowakische Staatsbürger geworden waren: Durch den 2. Weltkrieg kamen eine Reihe von Versorgungsakten aus der Tschechoslowakei nach Wien, da hier auf Grund der während des 2. Weltkrieges geltenden Gesetze um Pensionszahlungen angesucht werden konnte (teilweise einhergehend mit Wohnsitzwechsel).
In vergleichweise geringerer Zahl sind in diesem Bestand auch pensionsberechtigte Militärpersonen bzw. deren Hinterbliebene zu finden, die im 2. Weltkrieg der deutschen Volksgruppe zugehörig befunden wurden (z.B. die nach dem Zusammenbruch der Monarchie jugoslawische Staatsbürger geworden waren und aus den Gebieten Untersteiermark, Krain usw. stammten).
- In den meisten Akten finden sich recht ausführliche Beschwerden über die schlechte Behandlung (und nachteilige Berechnung der Pension) im jeweiligen Nachfolgestaat.

Der Bestand enthält auch (vereinzelt) Akten mit Ansuchen, die abschlägig beschieden wurden
(z.B. Ansuchen um Militärpension nach dem 2. Weltkrieg, da zuvor - gemäß den im Deutschen Reich geltenden Gesetzen - Versorgungsbezüge bewilligt worden waren). Allerdings - da kein Anspruch vor dem 2. Weltkrieg in Österreich bestanden hatte und daher keine gesetzliche Grundlage zur Fortzahlung in der Zweiten Republik bestand, mussten diese Ansuchen abgelehnt werden.

ENTHÄLT NICHT:
Dieser Bestand enthält keine Versorgungsakten von pensionsberechtigten Militärpersonen und den versorgungsberechtigten Angehörigen (v.a. Witwen), die allesamt bereits spätestens in der Zeit der Ersten Republik (also bis 1938) verstorben sind!
Ordnung und Klassifikation:Der Bestand ist zwar großteils alphabetisch geordnet, teilweise jedoch nur grobalphabetisch abgelegt (teilweise verursacht durch wechselnde Namensschreibweise in Friedens- / Kriegsperioden / Germanisierung /Slawisierung - im Laufe der Führung dieser Pensionsakten durch wechselnde Regime).
Namen mit Umlauten sind derart eingereiht, dass die Umlaute -ä, -ö, -ü auf -ae, -oe, -ue aufgelöst wurden (daher z.B. Löbl = Loebl - ist nach Loder zu finden, Löw = Loew ist vor Lohmann zu finden).

Wie bereits unter "Archivierungsgeschichte" erläutert, wurden die ursprünglich vorhandenen zwei Reihen an Akten nur unzureichend in eine alphabetische Ordnung gebracht und die Beschriftung nicht durchgehend angepasst.

Die Aufnahme der Einzelakten (- und damit einhergehend die Bereinigung von entstandenen Fehlern in der Ablage -) geht - mangels ausreichend vorhandener Personalkapazitäten für derartige Erschließungsarbeiten - nur sehr langsam voran.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) und der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung für die Forschung unter besonderer Berücksichtigung des Daten- und Personenschutzes zugänglich.
Sprache:Deutsch, Tschechisch
Findhilfsmittel:Lesesaalbehelf: Signatur 1/25 (altes Kartonverzeichnis)

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Kriegsarchiv:
Versorgungsinstitut für Zivilbedienstete der k. u. k. Heeresverwaltung;
Militärkapellmeisterpensionsverein
Pensionsprotokolle

Archiv der Republik: Bundespensionsamt - Pensionsakten (siehe auch Vermerk unter Archivierungsgeschichte).

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Das (alte) Kartonverzeichnis dient lediglich zur allgemeinen Orientierung. - Versorgungsakten werden als Einzelakten ausgegeben.

Die Nachfrage nach einem (Bestellung eines) Versorgungsaktes hat jedenfalls den vollständigen Namen, Geburtsdatum und Geburtsort zu enthalten, - weiters das Sterbejahr des /der Pensionsberechtigten / Sterbejahr der Witwe (wenn bekannt, auch Vorname der Witwe)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2036
Erforderliche Bewilligung:Beschränkter Zugang (kons. od. tech. Gründe)
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3095
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it nl