Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/KA Vers MKPV |
Titel: | Militärkapellmeisterpensionsverein |
Entstehungszeitraum: | 1860 - 1918 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Militärkapellmeister waren Zivilpersonen und konnten vom staatlichen Pensionssystem für Offiziere, Militärbeamte und Militärparteien nicht profitieren, daher wurde 1860 ein Pensionsverein gegründet:
Von den Regimentern wurden musikkundige Leute (Kapellmeister) aus dem Zivilstand aufgenommen. Diese zählten nicht auf den Soldatenstand, waren daher keine Militärpersonen. Für die laufenden Kosten des Kapellmeisters hatte der Inhaber (das Offizierskorps) des jeweiligen Regiments aufzukommen.
Nach den Revolutionsjahren 1848/1849 wurde das Militärmusikwesen reformiert. Allerdings wurde der Vorschlag der Systemisierung der Regimentskapellmeister nicht in die Realität umgesetzt. - Die Kosten waren dem Aerar zu hoch, daher blieb die Erhaltung des Militärkapellmeisters weiterhin den Regimentern überlassen.
War ein Militärkapellmeister durch Alter oder Krankheit dienstunfähig geworden, so wurde er in der Regel vom Regiment einfach entlassen und musste für seinen weiteren Lebensunterhalt selbst Sorge tragen. Um diesem misslichen Zustand abzuhelfen, wurde auf Initiative des Kapellmeisters Josef Sawerthal mit tatkräftiger Unterstützung des Armeekapellmeisters Andreas Leonhardt ein Militärkapellmeister-Pensionsverein gegründet (1860), der schließlich bis 1918 bestand und lang gedienten Kapellmeistern einen relativ sicheren Lebensabend bieten sollte. [Die Funktion eines Armeekapellmeisters, die nur etwa ein Jahrzehnt bestand, wurde 1862 wieder aufgelassen - anlässlich der Pensionierung von Leonhardt -]
1860 wurden die Statuten des Militärkapellmeisterpensionsvereins von Kaiser Franz Josef I. sanktioniert und der Verein trat in Wirksamkeit. Der erste Generaladjutant des Kaisers, Graf Grenneville, übernahm das Protektorat des Vereins, während das Armee-Oberkommando kostenfrei für die Verwaltung des Institutes Sorge trug. Seit 1900 wurde der Pensionsfond vom Kaiser subventioniert. Darüber hinaus bestanden die Einnahmen des Fonds hauptsächlich aus den monatlichen Beiträgen der Vereinsmitglieder sowie aus den Erträgnissen von Konzerten, die alljährlich von den Militärkapellen zu Gunsten des Fonds veranstaltet wurden.
Dieser durch Selbsthilfe entstandene Pensionsverein bestand bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1918). Es gab seitens der Militärkapellmeister Bemühungen, in ein staatliches Verhältnis übergeleitet zu werden (um sich analog zu Militärbeamten ihre Existenz und Ruhebezüge zu sichern), diese waren jedoch während der Zeit der Habsburgermonarchie vergeblich.
Allerdings übernahm die Republik Österreich für jene Militärkapellmeister, die nach dem Zusammenbruch der Monarchie österreichische Staatsbürger waren (- entweder auf Grund des schon bestandenen Heimatrechts in einem Ort innerhalb den neuen Grenzen bzw. da sie nach 1918 für Österreich optierten -), die Auszahlung von Ruhebezügen. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Grundbuch (Bände I - IV) und Kontobuch (Bände I - IV), ein Namensindex gemeinsam. 9 Bände Kontobücher, Skontrobücher, Protokollbände, Evidenzen
Personaldokumente (A - Z) - nur von einem Teil der Pensionsvereinsmitglieder
Personalnachweise vom Jahr 1898 (aus Kriegsministerium 1899 Abteilung 2 Nr. 595)
Sammlung - Schematismus sämtlicher Kapellmeister / Übersicht der Gebarung des Militärkapellmeister-Pensionsfonds zur Versorgung der dienstuntauglichen Mitglieder, deren Witwen und Waisen |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) im Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch |
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Angaben zu verwandtem Material |
Verwandtes Material: | Versorgungsakten
Nachlass Emil Rameis B/796 |
Veröffentlichungen: | Emil Rameis, Die österreichische Militärmusik von ihren Anfängen bis zum Jahre 1918 (Tutzing 1976) - diese enthält die wechselvolle Geschichte.
Die Militär-Kapellmeister Oesterreich-Ungarns. (1904) Illustriertes biographisches Lexikon (Schematismus). Wien . — Prag . — Budapest. 1904 (Verlag von Paltur & Co. Leipzig.) Herausgegeben von Josef Damanski, Militär-Kapellmeister a . D. und Musikschriftsteller (darin auf S. 12 - 15: Verzeichnis der historischen Märsche und sonstigen Kompositionen für das k. u. k. Heer)
(S. 26 Erläuterungen zum Pensionsfonds) (ab S. 27 Lebensläufe von Militärkapellmeistern, Auflistung nach Regimentern) (S. 143 Alphabetische Auflistung der Kapellmeister) (S. 144 Inhaltsverzeichnis) |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1948 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=6696 |
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