Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA Diplomatie und Außenpolitik vor 1848 |
Titel: | Diplomatie und Außenpolitik vor 1848 |
Entstehungszeitraum: | bis 1848 |
Stufe: | Bestandsgruppe |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 10000 |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Zu den Kompetenzen der Reichshofkanzlei, also einer Behörde des Heiligen Römischen Reichs, zählte neben den diplomatischen Beziehungen der römisch-deutschen Kaiser aus dem Hause Habsburg (-Lothringen) zu den Reichsterritorien vor allem die Außenpolitik: Die Kanzlei versandte Instruktionen an die kaiserlichen Vertretungen im Ausland, nahm deren Berichte in Empfang, wertete sie aus und legte sie dem Kaiser vor. Lediglich die diplomatischen Korrespondenzen mit Russland und mit dem Osmanischen Reich oblagen dem Hofkriegsrat. Als die böhmisch-österreichische Hofkanzlei – 1620 als Behörde für die Landesverwaltung sowie für Haus- und Familienangelegenheiten gegründet – in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in zunehmendem Maße außenpolitische Agenden an sich zog, begann ein regelrechter Machtkampf zwischen ihr und der Reichshofkanzlei. Die außenpolitische Sektion der Hofkanzlei entwickelte sich in zunehmendem Maße zu einer selbständigen Behörde, die als „Geheime Haus-, Hof- und Staatskanzlei“ im Jahre 1742 formell durch Kaiserin Maria Theresia gegründet wurde. Damit verfügte die Habsburger-Monarchie erstmals über ein eigenes Außenministerium, zu dessen Kompetenzen aber auch die Angelegenheiten des Hauses Habsburg-Lothringen gehörten. Im März 1848 trat an die Stelle der Staatskanzlei das „Ministerium des kaiserlichen Hauses und des Äußern“. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Das Archivmaterial zur Geschichte der habsburgischen Außenpolitik vor 1848 ist größtenteils nicht nach Provenienzen geordnet. Im Wesentlichen verteilt sich das Schriftgut auf die nachfolgend angeführten Bestandsgruppen, doch finden sich auch in der Reichskanzlei und im Mainzer Erzkanzlerarchiv sowie gelegentlich in den Gesandtschafts- und Konsulatsarchiven einschlägige Unterlagen. Staatenabteilungen: Die nach dem Pertinenzprinzip länderweise gegliederten „Staatenabteilungen“ umfassen Provenienzen der Reichshofkanzlei, der Staatskanzlei, des Hofkriegsrates, der Österreichischen Hofkanzlei sowie Materialien aus später in Wien abgelieferten Gesandtschaftsarchiven. In der Abteilung „Deutsche Staaten“, den so genannten „Nationalia“, sind die Provenienzen der Reichshofkanzlei ziemlich rein erhalten geblieben. Das Aktenmaterial beginnt vielfach ab dem 2. Viertel des 16. Jahrhunderts und endet gewöhnlich mit dem Jahr 1848, administrative Akten reichen gelegentlich bis zum Jahr 1860 oder sogar darüber hinaus. Österreichische Geheime Staatsregistratur: Bei den Akten der Geheimen Staatsregistratur handelt es sich im Wesentlichen um außenpolitische Materialien der Österreichischen Hofkanzlei, die in steigendem Maß die auswärtigen Agenden an sich zog. Dazu kommen noch Teile von Gesandtschaftsarchiven und vereinzelt Korrespondenzen der Reichskanzlei, zeitlich umfasst dieser Bestand Akten aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Staatskanzlei: Die Registraturen der 1742 gegründeten Staatskanzlei wurden bei der Anlegung der Staatenabteilungen großer Teile beraubt, In reiner Form erhalten blieben einerseits alte thematische Sonderlegungen wie die Vorträge, andererseits innerhalb der Diplomatischen Korrespondenz Aktengruppen zu den diplomatischen Beziehungen mit Reichsständen bzw. deutschen (Bundes-)Staaten, sowie mit den nach dem Jahr 1806 gegründeten Staaten Belgien, Brasilien, Griechenland und den Niederlanden. Weitere Bestände: Große Korrespondenz: Eine wichtige Ergänzung zum „offiziellen“ Schriftgut bietet die Große Korrespondenz, die man am besten als Sammlung von privaten und halboffiziellen Korrespondenzen bedeutender Persönlichkeiten aus Militär, Diplomatie und Verwaltung charakterisieren kann; bei einzelnen Teilen handelt es sich auch um Gesandtschaftsarchive, z. B. die Registraturen „Seckendorff“. Collection Diplomatique: Hinzuweisen ist schließlich auch auf die Collection Diplomatique, eine Sammlung von Abschriften und einzelnen originalen Aktenstücken zur Geschichte Europas zwischen 1640 und 1725, deren Entstehung mit der wissenschaftlichen Tätigkeit von Johann Dumont, dem Verfasser des „Corps universel diplomatique“, zusammenhängt. Kriegsakten: Dem Bereich Außenpolitik sind im weiteren Sinne auch die Kriegsakten zuzurechnen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kriegssachen betreffendes Schriftgut aus dem Geschäftsgang von Reichshofkanzlei und Staatskanzlei. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1878 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=280 |
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