AT-OeStA/HHStA HS B 475 Urbar der Kartause Gaming über Stinkenbrunn, Sierndorf und Hippersdorf, 1500 (ca.) (Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA HS B 475
Titel:Urbar der Kartause Gaming über Stinkenbrunn, Sierndorf und Hippersdorf
Entstehungszeitraum:ca. 1500
Frühere Signaturen:Böhm Supplementum 257
Stufe:Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde)
Archivalienart:Handschrift (gebunden)
Darin:FRAGMENTE: Spiegelblatt des Vorderdeckels: Fragment einer deutschen Urkunde: 1439 Mai 11:
Barbara, [S]eph[ans] am Perkc[h]hof seligen w[itib] stellt sich, ihre vier Kinder und ihr Gut zu Perkchhof gelegen hinder dem gotzause ze Gemnikch mit seiner zugehörung unter den Schutz des Priors Friedrich von Gaming. Siegelbitte an Hans den Purkchstaler, landtrichter ze Purkchstal. Zeuge Peter der Rabennest, Richter zu Scheibs.

Nachsatzblatt (I*rv): Pergament-Doppelblatt, jeweils zweispaltig, die vierte Spalte abgeschnitten. Lateinisch, 56 Zeilen, 2. Hälfte 14. Jh. Wahrscheinlich Kommentar zu Anselm von Canterbury: De libertate arbitrii. Illuminiert. Blau-rote 5-zeilige Initiale A mit Fleuronée- Besatz; rote und blaue Paragraphenzeichen.

Spiegelblatt des Hinterdeckels: Papier. 46 Zeilen, einspaltig; Lateinisch, ältere gotische Kursive (Mitte 14. Jh.). Der linke Teil ist zu ca. 40 mm mit einem leeren Pergamentstreifen überklebt. Theologischer Traktat (Bibelzitate aus Lukas und Iob, Erwähnung von Joseph. Im unteren Teil, beginnend mit Optimus ille [...] et ordo in quo par cunctis ...einige Verse, die noch unidentifiziert in einer aus der Kartause Stettin stammenden Jacobus de Voragine
Handschrift der königlichen Bibliothek zu Berlin (456 theol. qu. 62) ebenfalls nachzuweisen sind.

Zwei verschiedene Fragmente als Falzverstärkungen: 1) Pergament. Lateinisch, Textualis/jüngere gotische Kursive Mischschrift (Ende 14. Jh., ev. italienischer Herkunft?). – 2) Pergament. Lateinisch, ältere gotische Kursive (Mitte 14. Jh.). Ähnlichkeit mit den Falzverstärkungen in Hs. B 459.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:(Ir) Titel: Urbar auff Stinkhenprunn, Siedendorff und Hiplstorff (16./17. Jh.). – (Iv-IIv) leer.
(IIIr-37v) Urbar Stinkenbrunn.
(IIIrv) Inhaltsverzeichnis für Stinkenbrunn (Blatt 1r-37v).
(1r-4v) In den altenn settzenn.
(5r-6v) Vor den altenn setzenn.
(6v-11v) In der Güntzleinsgrueb.
(12r-15r) Inn Henntlingenn.
(15r-16v) In der gestürtzten Rott (verbessert aus khüertzen).
(16v-18r) In der khüertzen Rott.
(18r-20r) Inn der lanngen Rott.
(20v-21r) Im Khalbmperg.
(21r-22v) Im Khar.
(22v-24r) Im Stainpüchel.
(24r-27r) Inn der Hagenaw.
(27r) In der wilden Hagenaw.
(27v) Im Wollff.
(27v-31r) Im Altenperg.
(31rv) Inn den Altenwürgernn.
(31v-32r) In Vogelgesankh.
(32v-33r) Gantzer weinzehent.
(33r-34r) Die äckher in der waid.
(34r-36r) Die äkher inn alten setzen.
(36v-37r) In dem anndernn gesenng daselbs. – (37v) leer.
(38r-39r) Nota den phenning dienst zu obern Stinkhenprunn (Georgy Michaelis).
(39rv) Purkhrecht äkher und weing(gärten) (Geory).
(39v-41v) Inn dem langen heyfeldt (Geory).
(41v-42v) Im khurtzen heyfelt (Geory).
(43r) Auff dem haydenn (Geory).
(43rv) Inn der aw (Michaelis).
(44r-46v) Schweinphening (Martini).
47r-50r) Traid dienst zu Stinkhenprunn (Weizen zu Egidy, Hafer zu Michaelis).
(50v-56v) Urbar Sierndorf.
(50v-51r) Phenning dienst zu Siedendorff (Geory, Michaelis).
(51v-52r) Dienst zu Syedendorff. – (52v) leer.
(53r-56r) In 12 Abschnitten sind die Lehendienste von Paul Zegänttl (3), Jacob Seydl (1),
Hanns Seydl (2), Steffan Zegänttl (2), Hanns Ladendorffer (1), Steffan Heller (1), der Müllner
(1) und Hanns Zegennttl (1) zusammengefasst. – (56v) leer.
(57r-61v) Urbar Hippersdorf.
(57r-59v) Geld- und Lehendienste zu Hyppelsdorff von den hofstetten (Georgy, Michaelis).
(60r-61r) Traid dienst ze Hyppelsdorff (Weizen und Hafer zu Egidy). – (60v) Nachtrag: Von
der müll zu Hyppelsdorff. Item von x jeuch akher di man geben hat zu dem weg sol der
mulner und sein nachkhomen dden von Neydekg järlich dien iii d und soll das benannt x
jeuch hin für albeg pey der mul bleiben. – (61v) leer.
(62r) Vermerkht dy uberlent akher von erst zu Wuer in den khrautgartten (Georgy). – (62v-
70v) leer.
Ort:Gaming
Äußere Beschreibung:LAGEN: III + VIIII, 11 + (VI-1)22 + (VI-1)33 + 2.VI57 + (VI-1)68 + (VI-10)70 + 1I*. Nach Bl. 22 das
letzte Blatt der dritten Lage herausgeschnitten; vor Blatt 23 das erste Blatt der vierten Lage
herausgeschnitten; nach Bl. 68 das letzte Blatt der siebenten Lage herausgerissen; aus der
letzten Lage sind zehn leere Blätter herausgeschnitten.
BLATTZÄHLUNG: Mittelalterliche Foliierung 1-37 in Rot, die Blätter I-III und 38-70 mit Bleistift
1932 weiter foliiert.
SEITENLAYOUT: Schrifttraumbegrenzung ca. 200 x 155/160 mm. Drei verschiedene Spaltenschemata. In der ersten Spalte ist das Grundstück, in den restlichen, schmaleren Spalten sind die für die Termine fest gesetzten Abgaben verzeichnet. Die Terminangaben sind unten in 'Inhalt' in runde Klammern gesetzt.
I (1r-46v, 51v-52r in Rot) Zwei Spalten 125 | 30 mm zu sechs Zeilen.
II (47r-51r, 57r-61r in Rot) Drei Spalten 100 | 25 | 25 mm zu sechs Zeilen.
III (62r-63r in Rot) Zwei Spalten 125 | 30 mm zu acht Zeilen.

SCHRIFT: Bastarda.

AUSSTATTUNG: (52r-63r) Rubriziert. Rote (1r, 12r, 31r, 33r, 39rv, 41v, 43r, 44r, 47r, 50v), grüne
(32v, 36v) und blaue (43r) Lombarden.

EINBAND: Gotischer Blindstempeleinband, Mitte 15. Jh. Braunes Rindsleder über Lindenholzdeckeln. – Fünf Doppelbünde. Beschläge (unverziert) einer Messingschließe am Lederband. – Am Rand des Vorderdeckel ein Rahmen mit Palmetten; um das Mittelfeld ein leerer Rahmen; im Mittelfeld Rautengitter mit Blindstempel (Dreiblatt).Oben Pergamentschild (105 x 90 mm) mit dem Wappen der Kartause Gaming (gespalten: rechts in
Rot ein silberner Balken, links in Silber (weiß) rote Majuskel G; siehe auch Hs. B 459); Titel (gleiche Hand wie Titel auf Bl. Ir) Urbarium auf Stinckenbrun [Sieden]dorff und Hipp[lsdorf] von späterer Hand N. 16. - Zwei Signaturschilder des HHStA, [Böhm Supplementum] 257, blau 475. – Am Hinterdeckel ein mit Spruchbändern (MARIA) ausgefüllter Rahmen am Rand, innen und außen von einem leeren begrenzt; das Mittelfeld ist
dreigeteilt: der mittlere Streifen ist mit 6 Blindstempel (Bock), die beiden äußeren sind mit
Spruchbändern gefüllt.
Beschreibstoff:Papier
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Angaben zum Umfang

Anzahl Bände:1
Umfang/Format:III, 70 Bl., I* · 290/295x215/220 mm (4°)

Angaben zum Kontext

Provenienz:Die Handschrift war bis zum 21. August 1782 Teil des Gaminger Archivs und ist zwischen 1844 und 1850 ins HHStA gelangt.

Angaben zur Benutzung

Reproduktion vorhanden:Digitale Aufnahme
Zugangsbestimmungen:Online zugänglich.

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Constantin Edler von BÖHM, Die Handschriften des Haus-, Hof- und Staatsarchivs,
Supplement, (Wien 1874) Nr. 257.
Fritz ANTONIUS, Die Handschriftenabteilung, in: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und
Staatsarchivs 3, hg. von Ludwig BITTNER (Inventare österreichischer staatlicher Archive V/6,
Wien 1938) 161, 219.
Walther LATZKE, Die Klosterarchive, in: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und
Staatsarchivs, hg. von Ludwig BITTNER, Bd. 3 (Inventare österreichischer staatlicher Archive
V/6, Wien 1938) 626, 693.
Martin HALTRICH, Benutzen und Bewahren. Studien zum Verwaltungsschriftgut der Kartause Gaming (NÖ) im
Spätmittelalter (Diplomarbeit, Univ. Wien 2009), S. 123-126.
Martin HALTRICH,»gut pucher und ander dinge«. Untersuchungen von Schriftlichkeit, Administration und
Buchproduktion in der spätmittelalterlichen Verwaltung der Kartause Gaming (Diss. Univ. Wien 2010).
Martin HALTRICH – Maria STIEGLECKER, Vom Nutzen des Wasserzeichens und seiner Erforschung. Methodisch-praktische Anhaltspunkte in der Filigranologie, in: Code(x). Festgabe zum 65. Geburtstag von Alois Haidinger. Hrsg. von Martin Haltrich und Maria Stieglecker (Codices Manuscripti. Supplementum 2). Purkersdorf 2010, 27–35, hier: 32, 35 Abb. 4 [= Wasserzeichen f. 13], 35 Abb. 5 [= Wasserzeichen f. 40].
Website:Liste der Wasserzeichenmarken zur Handschrift
 

Deskriptoren

Einträge: Gaming (Ort\Österreich\Politische Struktur (aktuell)\Niederösterreich\Scheibbs)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1530
Erforderliche Bewilligung:Kein Zugang (Reservatbestand)
Physische Benützbarkeit:Nicht möglich
Zugänglichkeit:Ausgewählte Archivmitarbeiter/-innen
 

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