Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA KA KK NL Pergen |
Titel: | Pergen, Johann Anton Graf (1725-1814) |
Entstehungszeitraum: | 1764 - 1790 |
Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Verschiedene Archivalientypen ohne genauere Spezifizierung |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Johann Anton Graf Pergen (1725-1814) |
Verwaltungsgeschichte: | Johann Anton Graf Pergen, geb. Wien 15. Februar 1725, trat 1747 in den kaiserlichen diplomatischen Dienst, zunächst am kurmainzischen, dann 1748 am englischen Hof, 1750—1752 mit Unterbrechungen wieder in Mainz; 1757-1763 stand er an der Spitze der Verwaltung der besetzten Gebiete, 1763—1765 Kommissär bei der Kaiserwahl, 2. September 1766 ernannt zum Staatsrat und Staatsminister, 1772-1774 bevollmächtigter Kommissär und Gouverneur Galiziens und Lodomeriens, 1775 niederösterreichischer Landmarschall, 1782 Präsident der niederösterreichischen Landesregierung, 1792 in den Ruhestand versetzt, 1793-1804 Polizeiminister, nach seiner abermaligen Versetzung in den Ruhestand 1804 ernannt zum Staats- und Konferenzminister, gest. Wien 12. Mai 1814. |
Archivierungsgeschichte: | Pergen hatte bei sich eine gewaltige Aktenmenge angesammelt; noch bei Lebzeiten hatte er hiervon zahlreiche aus seiner Tätigkeit in den Jahren 1753-1766 erwachsene Akten, wohl halbamtliche Korrespondenzen - die Ministerialkorrespondenz, wie sie genannt wurde - soweit sie österreichische Angelegenheiten betrafen, 1797 der Staatskanzlei, andere, welche Reichsangelegenheiten betrafen, 1803 der Reichshofkanzlei übergeben. Nach seinem Tode wurde sein gesamter Nachlass zum Teil im kaiserlichen Kabinett (7 Fasz.), zum Teil im Staatsrat verwahrt (vgl. dazu etwa Separatbilletenprotokoll 1814 Nr. 543 dd. 06.08.1814). Diese Akten wurden von dem Staatsratskonzipisten Vinzenz Pittrich und dem Kabinettssekretär Johann Müller durchgesehen, die nicht privaten Papiere ausgeschieden, geordnet, verzeichnet und im Kabinett hinterlegt. Bei dieser Arbeit wurden die Akten in folgende Gruppen eingeteilt: A: Besonders geheime oder wegen ihres verschiedenartigen Inhaltes in keine der anderen Gruppen einteilbare Gegenstände; B: Polizeigegenstände; C: Publica politica; D: Cameralia; E: Ständische Gegenstände; F: Tranksteuerangelegenheiten; G: Galizien betreffende Akten; H: Diplomatische und Reichsgegenstände. Der Kaiser beauftragte sodann am 6. Aug. 1814 den Staats- und Konferenzminister Josef Grafen Wallis und, nachdem dieser, ohne seinen Auftrag durchgeführt zu haben, gestorben war, am 15. November1821 den Staats- und Konferenzminister Karl Grafen Zichy mit der Erstattung eines Gutachtens über die weitere Verwendung des Nachlasses. Zichy teilte den Nachlass an Hand des Pittrich-Müllerschen Verzeichnisses nach sachlichen Gesichtspunkten in fünf Teile, deren je einen er in der Zeit, vom 29. November bis 10. Dezember 1821 jenen Behörden, in deren Geschäftsbereich sie fielen, das ist der Polizeihofstelle, der vereinigten Hofkanzlei, der Hofkammer und der Staatskanzlei, den Rest Pergens Sohn Josef ausfolgen ließ. Genaue, anlässlich dieser Übergabe aufgenommene Übernahmsverzeichnisse liegen bei dem Vortrag, den Zichy am 15. Dezember 1821 dem Kaiser hierüber erstattete, der im wesentlichen Zichys Vorgehen genehmigte, jedoch über einige Einzelheiten Aufklärung verlangte und auf Grund dieser einen auf die Amalische Fräuleinstiftung im Wiener Salesianerinnenkloster bezüglichen, an die Hofkanzlei ausgelieferten Faszikel wieder zurückforderte und behielt. Das weitere Schicksal dieses Faszikels ist unbekannt; er ist heute verschollen. Wir wollen nunmehr jenem Teil des Nachlasses Pergen unsere Aufmerksamkeit zuwenden, der der Staatskanzlei übergeben und von dieser sogleich dem HHStA zugewiesen worden war. Es waren dies 181 Bände mit Akten und Korrespondenzen aus den Jahren 1742—1765; nicht beisammen gelassen, sondern teils anderwärts eingeteilt, teils als wertlos vernichtet. |
| Der heute als Nachlass Pergen bezeichnete Bestand enthält nichts von alledem. Er besteht aus fünf Bänden mit Abschriften von Aktenstücken der inneren Verwaltung, wohl nach Einläufen der niederösterreichischen Landesregierung. Diese waren am 20. September 1849 von der Registratur der ehemaligen Polizeihofstelle mit der Angabe, daß sie von Pergen hinterlassen seien, dem Kabinettsarchiv übergeben worden, in dessen Bibliothek sie verwahrt wurden; zu unbekannter Zeit kamen sie in das HHStA. Hier wurden diesen Bänden 1928 Akten über Reichsangelegenheiten aus dem Jahre 1764 angereiht, die offenkundig aus Pergenschem Besitz stammen, sich ehedem im Archiv der Kabinettskanzlei befanden und im HHStA fälschlich unter den Varia der Kabinettskanzlei verwahrt worden waren. Im Kabinettsarchiv befand sich 1850 auch ein Faszikel mit Akten der Jahre 1770—1772, welche Schulangelegenheiten, darunter auch die orientalische und die theresianische Ritterakademie, betrafen; bei der Übernahme des alten Teiles des Kabinettsarchivs war der Faszikel nicht mehr vorhanden; da es sich vielfach um Akten handelte, die mit staatsrätlichen Verhandlungen in Beziehung standen, ist die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, dass sie, zum Teil wenigstens, in das Archiv des Staatsrates eingeteilt wurden. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Abschriften von kaiserlichen Handschreiben und Aktenstücken der inneren Verwaltung zirka 1780—1790; Reichssachen 1764. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1820 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=975 |
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