Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHSTA KA KK Kabinettskanzleiakten |
Titel: | Kabinettskanzleiakten |
Entstehungszeitraum: | 1802 - 1848 |
Entstehungszeitraum, Anm.: | Der angefügte Teilbestand Referate Baldaccis zu Vorträgen der Polizeihofstelle geht in einzelnen Teilen zurück bis 1792. |
Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 160 |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Neben und in Konkurrenz zu den institutionell verankerten zentralen Ratsstellen, also dem Staatsrat, der Staatskonferenz und dem kaiserlichen Kabinett selbst, holte Kaiser Franz II./I. zur Vorbereitung seiner Entscheidungen oft noch Gutachten von Männern seines besonderen Vertrauens ein. Diese Praxis nahm mit der Zeit dermaßen an Regelmäßigkeit und Ausmaß zu, dass sich eigene, fest umschriebene Referate herausbildeten. Die Träger dieser Referate wurden Kabinettsreferenten genannt. Die von Ihnen bearbeiteten Akten verblieben bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Dienst bzw. ihrem Tod quasi als ihr Eigentum bei ihnen. Sie wurden nach 1848 in das Archiv des aufgelösten Staatsrates (genannt Kabinettsarchiv) übernommen und dort geordnet und verzeichnet. |
Archivierungsgeschichte: | Die Reihe der Kabinettskanzleiakten bis 1848 wurde erst in den 1850er Jahren zusammengestellt. Zunächst fanden sich nach 1848 die Akten, die bei den einzelnen Kabinettsreferenten hinterlegt gewesen waren, in „wüsten Haufen“ im Kabinettsarchiv (dem ehemaligen Archiv des älteren Staatsrates). Nach dessen Unterbringung 1849 in die Stallburg ging man daran, sie zu ordnen: 1851 begannen die Ordnungsarbeiten, 1856 war die Indizierung, 1865 schließlich auch die Eintragung in Protokolle (Stückverzeichnisse) vollendet. Bald danach wurden noch Militärsachen der Jahre 1816-1848 eingearbeitet. In den Jahren 1871/1872 erfolgte eine neuerliche Gesamtprüfung, wobei Irrtümer richtig gestellt und die mangelhaften Indices und Protokolle der Jahre 1816-1818 und 1831 neu angelegt wurden. Spätere Aktenzuwächse wurden in den Protokollen und Indices nachgetragen. Prinzipiell wurden die Nachlassakten der einzelnen Referenten nach Jahren – ohne Rücksicht auf die Provenienzen – geordnet. Innerhalb der Jahre wurden die Provenienzen freilich nicht zerrissen, sondern belassen, wie sie waren. Zur Rekonstruktion der Herkunft der einzelnen Akten von bestimmten Referenten ist von großer Bedeutung, dass die Namen der Referenten in die Protokollbücher eingetragen wurden. Auch haben sich einige der „ursprünglichen“, also schon von Seiten einzelner Referenten selbst geführter Geschäftsbücher, erhalten. Zur Auffindung einzelner Akten sind diese heute freilich von keiner Bedeutung mehr, da im Zuge der bis 1865 vollendeten Neuordnung jedes Aktenstück in den neuen Indices und Protokollen verzeichnet wurde. Nach der Auflösung des Archivs des jüngeren Staatsrates 1868 wurde das Kabinettsarchiv der kaiserlichen Kabinettskanzlei übergeben, von dort kamen die Kabinettskanzleiakten im Jahre 1910 an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Im Archiv wurden dem Bestand noch Referate in geheimen Polizeisachen des Staats- und Konferenzrates Anton Freiherr von Baldacci, die dieser zu Vorträgen der Polizeihofstelle verfasste, angefügt. Dieser Teilbestand reicht in einigen der hier gesammelten Vorträge bis in die Zeit vor Baldaccis Tätigkeit als Kabinettsreferent (seit 1803) zurück. Leider erfuhr gerade der Bestand der Kabinettskanzleiakten am Ende des Zweiten Weltkrieges große Verluste durch mutwillige Zerstörung und Plünderung, gut die Hälfte der Akten dürfte damals verloren gegangen sein. Im Zuge der Wiederherstellung der ursprünglichen Ordnung in der Nachkriegszeit wurden die noch vorhandenen Stücke in den Protokollbänden mit rotem Bleistift abgehakt. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Akten aus dem Nachlass von Kabinettsreferenten aus der Zeit 1802-1848. Dazu kommen Referate Baldaccis zu Vorträgen der Polizeihofstelle (1792-1837). |
Ordnung und Klassifikation: | Zahlenregistratur, erschlossen durch Indices und Protokolle. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Reproduktionsbestimmungen: | Laut geltender Benützungsordnung des Österreichischen Staatsarchivs. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Zum Bestand gehörige, jahrweise geführte Geschäftsbücher (Indices und Protokolle). |
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Angaben zu verwandtem Material |
Orginale (Existenz, Aufbewahrungsort): | Kabinettsarchiv, Kabinettskanzlei: Protokolle und Indices der Kabinettskanzlei; Nachlässe der Kabinettskanzlei Kabinettsarchiv, Staatsrat: Protokolle, Indices, Akten; Minister-Kolowrat-Akten; Faßbenderakten Kabinettsarchiv, Staatskonferenz |
Verwandtes Material: | Akten der Zentralstellen der Habsburgermonarchie sämtlicher Ressorts bis 1848 in den historischen Abteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. |
Veröffentlichungen: | Reinöhl, Fritz: Kabinettskanzleiakten. In: Gesamtinventar des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (= Inventare österreichischer staatlicher Archive 5,4, Hg. Ludwig Bittner, Band 2, Wien 1937) 147-150. Reinöhl, Fritz: Geschichte der k.u.k. Kabinettskanzlei (=Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs Ergänzungsband 7, Wien 1963) 47 ff. Coreth, Anna: Das Schicksal des k.k. Kabinettsarchivs seit 1945. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11 (Wien 1958) 518. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1878 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=943 |
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