Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/AdR PK 1Rep |
Titel: | Präsidentschaftskanzlei 1. Republik |
Entstehungszeitraum: | 1918 - 1941 |
Stufe: | Bestand |
Frühere Signaturen: | 04R200/1 |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 910 |
Archivalienart: | Akten |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Staatsratsdirektorium 1918-1919; Präsidentschaftskanzlei 1919-1938; Ehrenzeichenkanzlei 1914-1941; Carnegie-Stiftung für den Weltfrieden 1921-1933; Komitee zur Verteilung amerikanischer Dollarpakete 1921-1921 |
Verwaltungsgeschichte: | Auf Basis des Beschlusses der Provisorischen Nationalversammlung vom 30. Oktober 1918 (StGBl. Nr. 1/1918) und später durch die Bestimmungen der Verfassungsnovelle vom 19. Dezember 1918 (StGBl. Nr. 139/1918) wurde der Provisorischen Nationalversammlung als Organ des Volkes die oberste Gewalt in Deutschösterreich zugesprochen. Mit der Regierungs- und Vollzugsgewalt wurde der Staatsrat betraut, der aus den drei Präsidenten der Nationalversammlung Dr. Franz Dinghofer, Prälat Johann Hauser und Karl Seitz und 20 ausgewählten Mitgliedern und ebensovielen Ersatzmännern bestand. Die drei Präsidenten, der Leiter der Staatskanzlei Dr. Karl Renner, der nun als Staatskanzler bezeichnet wurde und der Staatsnotar Dr. Julius Sylvester bildeten das geschäftsführende Staatsratsdirektorium. Dieser Staatsrat und das Staatsratsdirektorium hatten die dem Kaiser im Reichsrat zugestandenen Rechte übernommen.
Nach den Wahlen zur verfassungsgebenden (konstituierenden) Nationalversammlung im Februar 1919 trat diese am 4. März 1919 zusammen und wählte Karl Seitz zum ersten Präsidenten. Mit dem Gesetz vom 14. März 1919 (StGBl. Nr. 180/1919) über die Staatsregierung wurde der Präsident der Nationalversammlung Karl Seitz taxativ mit den Funktionen des Staatsoberhauptes betraut (Art. 7). Um diese Tätigkeit zu gewährleisten, wurde Ende März 1919 die Präsidentschaftskanzlei geschaffen.
In den Verwaltungsbereich der Präsidentschaftskanzlei fielen auch die Kanzlei der österreichischen Ehrenzeichen, die Carnegie-Stiftung für den Weltfrieden sowie das Komitee zur Verteilung amerikanischer Dollarpakete. (Details hiezu siehe die jeweilige Serie.)
Als am 13. März 1938 der neue Bundeskanzler Dr. Arthur Seyss-Inquart das im Ministerrat beschlossene Bundes-Verfassungsgesetz zum Anschluss an das Deutsche Reich (AdR, MRP1, Nr. 1.071) dem Bundespräsidenten Dr. Wilhelm Miklas vorlegte, verweigerte dieser die Unterzeichnung und legte nach einem weiteren Notenwechsel das Amt des Bundespräsidenten zurück. Damit war auch die Tätigkeit der Präsidentschaftskanzlei beendet und diese wurde liquidiert. |
Archivierungsgeschichte: | Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich und der Auflösung der Präsidentschaftskanzlei im Jahr 1938 kam das Aktenmaterial in das Reichsarchiv Wien (Abteilung Archiv des Innern und der Justiz). Aus dieser Abteilung entstand 1945 das Allgemeine Verwaltungsarchiv als Teil des neu geschaffenen Österreichischen Staatsarchivs. Nach der Gründung des Archivs der Republik wurde der Bestand im Zuge der Übersiedlung des Allgemeinen Verwaltungsarchivs in den zentralen Neubau in Wien-Erdberg 1988 dem Archiv der Republik übergeben. Kleinere Teile des Bestandes, die erst in späteren Jahren aufgefunden wurden, sind im Zuge der Aktenabgabe 1992 in das Archiv der Republik gelangt. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Beurkundungen/Abschlüsse von Gesetzen und Staatsverträgen; Berufstitelverleihungen; Amtstitelverleihungen; Ehrenzeichenverleihungen; Staatsbesuche im In- und Ausland; Begnadigungen (z.B. Weihnachtsamnestien); Ernennungen und Demissionen von Bundesregierung, Bundesministern, Beamten, Richtern und Diplomatischem Corps; Reden; Eröffnungen; kartitative und repräsentative Angelegenheiten des Bundespräsidenten; Personalakten; Korrespondenz; |
Ordnung und Klassifikation: | Der Bestand besteht aus sämtlichen Geschäftsfällen, die im Zuge der Verwaltungstätigkeit der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei zwischen 1918-1938 angefallen sind und zum Teil nach Signaturen, zum Teil in einer Zahlenreihe nach Jahren abgelegt wurden.
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Indizes, Protokolle, Aufstellungsverzeichnisse |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Fink, Manfred [Hrsg.]: Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945. Wien 1993.
Weissensteiner, Friedrich [Hrsg.]: Die österreichischen Bundespräsidenten. Leben und Werk. Wien 1982. Die österreichischen Bundespräsidenten. Mit Beitr. v. Günther Winkler, Rudolf Neck [u.a.]. Wien 1963. Dickinger Christian: Österreichs Präsidenten. Wien 2000. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1971 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5473 |
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