AT-OeStA/AdR AAng BMAA Pol Sektion Politische Sektion, 1945-1987 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR AAng BMAA Pol Sektion
Titel:Politische Sektion
Entstehungszeitraum:1945 - 1987
Stufe:Teilbestand
Frühere Signaturen:01R305/2

Angaben zum Umfang

Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Bundeskanzleramt/Auswärtige Angelegenheiten, Abteilung 5 pol 1945-1953; Bundeskanzleramt/Auswärtige Angelegenheiten, Abteilung Pol 1954-1959; Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten, Abteilungen 4 (Pol), 4a (Pol), 5 (Pol), 6 (Pol) und 6a (Pol) 1959-1971
Verwaltungsgeschichte:Von 1945 bis 1959 wurden die Agenden des Außenministeriums durch die Sektion IV des Bundeskanzleramtes gewahrt. Diese Sektion wurde von einem Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten geführt, dem seit 1953 ein Staatssekretär und ab 1956 zwei Staatssekretäre zur Seite standen. Die politischen Angelegenheiten wurden von der Abteilung 5 pol (ab 1954 nur mehr Abteilung Pol) des Bundeskanzleramtes/Auswärtige Angelegenheiten erledigt. Diese Abteilung war in sieben Referate unterteilt:
1 Osteuropa
2 Mitteleuropa
3 Westeuropa
4 ferner und mittlerer Osten, Levante, kirchenpolitische Fragen
5 internationale Organisationen
6 Kulturpolitik
7 Information

Am 22. Juli 1959 beschloss der Nationalrat: "Zur Besorgung der Geschäfte der obersten Bundesverwaltung auf dem Gebiete der auswärtigen Angelegenheiten wird das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten errichtet." (BGBl. 172/1959, §1). Somit wies erstmals das Kabinett Raab III (16. Juli 1959 - 3. November 1960) ein selbständiges Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten auf. Die Kompetenzen des neuen Ministeriums waren folgende:

1. Wahrung der außenpolitischen Belange in allen Bereichen der Bundes- und Landesverwaltung
2. die Vorbereitung und Verhandlung von Staatsverträgen sowie die Wahrnehmung wirtschaftspolitischer Angelegenheiten gegenüber dem Ausland
3. die Vertretung der Republik Österreich gegenüber ausländischen Staaten und sonstigen Völkerrechtssubjekten einschließlich zwischenstaatlicher Organisationen sowie der Verkehr mit diesen
4. die Angelegenheiten des Völkerrechtes
5. die Angelegenheiten der ausländischen Vertretungsbehörden in Österreich und ihrer Funktionäre sowie der österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland einschließlich der Diplomatenpässe
6. der Schutz österreichischer Staatsbürger und ihres Vermögens im Ausland und gegenüber dem Ausland
7. die Vermittlung von Rechts- und Amtshilfe
8. die Angelegenheiten des zwischenstaatlichen Zeremoniells
9. das Auszeichnungswesen, soweit es Ausländer oder ausländische Auszeichnungen und Titel betrifft, jedoch mit Ausnahme der Bewilligung zur Annahme und zum Tragen ausländischer Auszeichnungen durch österreichische Staatsbürger
10. der Verkehr mit der ausländischen Presse sowie der Verkehr mit der inländischen Presse in Fragen der Außenpolitik
11. die Angelegenheiten der Konsulargebühren.
Mit der Errichtung des Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten 1959 fand auch eine Umstrukturierung des Organisationsplanes statt. Die auswärtige Politik wurde ab dato von der Sektion II (II-Pol) erledigt, die sich zwischen 1961 und 1971 primär in fünf Abteilungen und ein Sonderreferat (später Abteilung 7) aufteilte:
Abteilung 4 (Pol): österreichische Außenpolitik im Verhältnis zu Westeuropa, USA, Kanada, Lateinamerika und Afrika mit Ausnahme der von der Abteilung 6 behandelten Länder
Abteilung 4a (Pol): Vereinte Nationen und Spezialorganisationen, Europäische Integration, Atomfragen
Abteilung 5 (Pol): Südtirol
Abteilung 6 (Pol): Ost. und Südosteuropa, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, VAR, Sudan, Äthiopien, Naher, Ferner und Mittlerer Osten, Donaukommission und allgemeine Flüchtlingsfragen
Abteilung 6a (Pol): Entwicklungsländer, Technical Assistance
Fernost-Sonderreferat (1966/1967, ab 1968 Abteilung 7 (Pol))

1961/1962 wurden die Abteilungen kurzzeitig zu zwei Gruppen zusammengefasst: Die Gruppe A vereinigte die Abteilungen 4, 4a und 5, deren Aufgabengebiete gleich blieben. Die Gruppe B gliederte sich in die Abteilung 6 und die neue Abteilung 6a.

1975 erfolgte schließlich eine erneute Umstrukturierung. Die Aufgabenstellungen wurden neu definiert und die Abteilungen der Sektion neu bezeichnet:
II/1: Westabteilung
II/2: Südtirol- und Südwesteuropaabteilung
II/3: Ostabteilung
II/4: Afrika, Asien und Ozeanien
II/5: Interne Organisationen
II/6: Europarat, Weltraum- und Atomfragen
II/7: Europäische Sicherheit
Archivierungsgeschichte:Die Bestände des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten wurden seit 1976 laufend an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv abgegeben. Diverse Ordnungs-, Skartier- und Verzeichnisarbeiten wurden und werden bis heute von Mitarbeitern des Archivs und des Ministeriums durchgeführt. Im Jahr 1988 wurden die einzelnen Teilbestände in das neue Zentralgebäude in der Nottendorfergasse übersiedelt und den Beständen des Archivs der Republik angeschlossen. Seitdem werden sämtliche Materialien regelmäßig vom Archiv der Republik übernommen.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Abrüstung; Ausfuhren; außenpolitische Angelegenheiten; Durchfuhren; EFTA; Einfuhren; Emigrationen; Europarat; EWG; Finanzen; Flüchtlingswesen; IAEO; Innenpolitik fremder Länder; Kirche; Kommissionen; Konferenzen; Kongresse; Marshallplan; Militaria; Minderheiten; OECD; OEEC; Presse; Reisen; Sicherheitsfragen; Staatsbesuche; UNHCR; UNO; UNRRA; Verhandlungen; Verträge
Ordnung und Klassifikation:Ähnlich wie in den Beständen der 1. Republik sind auch diese Akten nach einem Liassenprinzip abgelegt. Die einzige Ausnahme bilden die Materialien des Jahres 1945. Für dieses Jahr wurde eine Hinterlegung nach Grundzahlen gewählt. Da sich dieses Prinzip offensichtlich nicht bewährte, wurde schon 1946 die gewohnte Liassenablage weitergeführt. Da es für die Akten des Jahres 1945 nur eine mangelhafte Kartei gibt, muss der Benützer mittels Durchsehen des Protokolls die gesuchten Akten auswählen.
Seit 1946 liegen die Materialien nach Länderliassen sowie nach einigen Materienliassen (z.B. Marshallplan). Innerhalb der Länderliassen wird den unterschiedlichen Betreffen jeweils eine Zahl zugeordnet, die über sämtliche Jahre beibehalten wurde:
1 Staatsoberhaupt/Regierungen
2 Außenpolitik
3 Innenpolitik
4 Kirche
5 Militaria
6 Medien/Presse
7 Personalia
8 Finanzen
9 Grenzen
10 Minderheiten
11 Flüchtlinge
12 Kongresse
13 Restitutionen
14 Gesellschaften/Vereine
15 Truppenrückzug
16 Friedensvertrag
17 Vermögensfragen
18 Auslandsschulden/Deutsches Eigentum/Anleihen
21 Österreichische Vertretungen
23 Sport
24 Vorträge
25 Gewerkschaften
49 Varia.

Durch diese Hinterlegung sind Kanzleibücher nahezu unnötig, trotzdem sind sie, zum Unterschied zur 1. Republik, in gut benützbarem Zustand vorhanden. Die vorhandenen Protokolle, der sach- und geographische Index sowie die alphabetische Namenskartei werden vorwiegend für den Amtsgebrauch benötigt. Der Zugang erfolgt mittels eines Archivbehelfes.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Protokolle, Indizes, Karteien, Aufstellungsverzeichnis, Datei

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Hrsg.: Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten 1959 - 1962, Wien 1962.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5307
 

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