Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/AdR AAng ÖVB 1Rep Konstantinopel |
Titel: | Konstantinopel, Gesandtschaft |
Entstehungszeitraum: | 1919 - 1938 |
Stufe: | Teilbestand |
Frühere Signaturen: | 01R422/1 |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 29 |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Staatsamt des Äußern 1919-1919; Staatsamt für Äußeres 1919-1920; Bundesministerium für Äußeres 1920-1923; Bundeskanzleramt/Auswärtige Angelegenheiten 1923-1938 |
Verwaltungsgeschichte: | Die diplomatischen Beziehungen mit dem Osmanischen Reich gehen bis zum Jahr 1547 zurück.
Am 15. November 1918 traf ein Telegramm des Staatsamtes für Äußeres in der österreichischen Botschaft in Konstantinopel ein, welches besagte, dass die "Vertretungsbehörden im Ausland [...] an sie ergehenden Weisungen obiger deutschösterreichischer Zentralstelle nachzukommen" haben (Matsch, Erwin: Der Auswärtige Dienst von Österreich(-Ungarn) 1720-1920). Die Botschaft wurde daraufhin liquidiert und somit war Österreich in der Türkei nicht mehr diplomatisch vertreten.
Die osmanische Regierung hatte am 30. Oktober 1918 mit den Alliierten in Mudros einen Waffenstillstand geschlossen, dessen Artikel 19 vorsah, dass alle deutschen, österreichischen und ungarischen Staatsangehörigen das Land binnen eines Monats zu verlassen hätten. Gemeinsam mit seinem diplomatischen und konsularischen Personal wurde der letzte Botschafter Johann Markgraf von Pallavicini am 30. November 1918 nach Bulgarien abgeschoben. Bereits 1921 wandte sich der Verband der deutschösterreichischen Maschinenindustrie an das Bundesministerium für Äußeres und ersuchte um Errichtung einer offiziellen Vertretung in der Türkei zur Unterstützung der Geschäftsbeziehungen (ÖStA/AdR, BMfA/NAR, F8 Konstantinopel 3, Zl. 42602-2a/1921).
Im März 1924 wurde dem Ministerrat vorgetragen die "sehr bedeutenden Interessen des Handels und der Industrie Österreichs in der Türkei erfordern eine sachgemäße und wirksame Vertretung". Weiters wurde beantragt August Kral zum a.o. Gesandten und bev. Minister in der Türkei zu ernennen. Am 1. Mai 1924 nahm die neuerrichtete Gesandtschaft ihre Amtstätigkeit auf und am 1. Juli 1924 wurde das Honorarkonsulat eingerichtet. Der Kanzleirat Alfred Lazar wurde als provisorischer Gerent eingesetzt (ÖStA/AdR, BMfA/NAR, F8 Konstantinopel). |
Archivierungsgeschichte: | Die Akten der Gesandschaft Konstantinopel wurden 1939 nach Österreich gebracht und an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv abgegeben. Nach der Gründung des Archivs der Republik wurden die Materialien 1988 in das neue Zentralgebäude in der Nottendorfergasse übersiedelt und den Beständen des Archivs der Republik angeschlossen.
1991 wurden im Zuge von Ordnungsarbeiten im Haus-, Hof- und Staatsarchiv weitere 24 Kartons mit Akten der Gesandtschaft Konstaninopel gefunden und ebenfalls dem Archiv der Republik übergeben. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Alimentationen; Anwälte; außenpolitische Korrespondenz; Berichte; Budget; Eheangelegenheiten; Einbürgerungen; Handel; Istanbul; Kriegsgräber; Liquidierungen; Orientbahnen; Pässe; Pensionen; Personalia; Phoenix; Sankt Georgs Kolleg; Sankt Josefs Krankenhaus; Schulwesen; Sicherheitswesen; Staatsbürgerschaften; Übersiedlungen; Unterstützungen; Vereine; Verlassenschaften; Versicherungen; Visa; volkswirtschaftlicher Aufklärungsdienst; Weisungen; Zeugnisse, Zivilgerichte; Zoll |
Ordnung und Klassifikation: | Der Bestand gliedert sich in zwei Teile:
- Der erste Teil beinhaltet die Akten, welche seit 1938 den Bestand Gesandtschaftsarchiv Konstantinopel darstellen. Überliefert sind nur die politischen Berichte und die politischen Reservatakten der ehemaligen Gesandtschaft in Konstantinopel. Die Akten sind chronologisch abgelegt, so dass der Zugang relativ mühelos erfolgen kann. Die vorhandenen Geschäftsbücher sind nahezu unbenützbar, ein Archivbehelf ist aber vorhanden.
- Der zweite Teil umfasst Materialien aus dem älteren Bestand der Vertretungsbehörde der im Haus-, Hof- und Staatsarchiv 1991 aufgefunden wurde. Bei der Sichtung dieser sehr umfangreichen Unterlagen im Haus-, Hof- und Staatsarchiv wurden diese Akten ausgesondert, geordnet, verzeichnet und dem Archiv der Republi übergeben. Die vohandenen Indizes und Protokolle sind leider für die Forschung als Findmittel nicht brauchbar. Die Akten, größtenteils administrativer Natur, sind nach Signaturen abgelegt, wobei jeder Signatur eine bestimmte Bedeutung zugeordnet werden kann. Jede Signatur umfasst die Akten aller vorhandenen Jahrgänge. Der Nachlass Alfred Lazar und die Akten der Pensionskasse der Beamten der Orientbahnen von 1921 bis 1936 bilden einen weiteren Teil dieses administrativen Bestandes.
Der Zugang erfolgt über einen Archivbehelf. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Archivbehelf |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Fink, Manfred (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der Ersten Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945. Wien 1993
Matsch, Erwin: Der auswärtige Dienst von Österreich (-Ungarn) 1720-1920. Wien-Köln-Graz 1986 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1968 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5275 |
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