Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/KA MBeh AHZA (GAD, GArtI) |
Titel: | Artillerie-Hauptzeugamt (General-Artilleriedirektion, General-Artillerieinspektion) |
Entstehungszeitraum: | 1772 - 1857 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 1645 |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Hofkriegsrat, Artilleriehauptzeugamt |
Verwaltungsgeschichte: | Das Artilleriewesen gliederte sich schon seit den Zeiten Kaiser Maximilians I. organisations- und personalmäßig in die vom Herrscher unterhaltene "Hausartillerie", die von den Ständen unterhaltene "Landartillerie" und die in Kriegsfällen mit den Beständen der Hausartillerie aufgestellte "Feldartillerie", von denen die Landartillerie bis zum 19. Jahrhundert mehr und mehr zurücktrat. Die Oberleitung des gesamten Zeugwesens führte der "Obrist- Land- und Hauszeugmeister". Die unter Maria Theresia eingeleiteten Reformen und Neugestaltungen schufen im Artilleriewesen ein eigenes Artilleriekorps und die Stellung eines "General-Artillerie-Direktors", eine Organisation, die sich nach einer Reorganisation im Jahre 1772 fast unverändert bis zum Jahr 1850 erhalten hat. Der Generalartilleriedirektor war ein Hilfsorgan des Hofkriegsrates, das während der Reformzeit des Erzherzogs Karl von 1803 bis 1809 als Department K des Hofkriegsrates arbeitete, 1810 als General-Hauptzeugamt wieder erstand, 1849 bis 1859 in General-Artillerie-Direktion und 1860 bis zum Weltkrieg in Generalartillerieinspektion umbenannt wurde. |
Archivierungsgeschichte: | Bald nach der Neuorganisation des Artilleriewesens im Jahre 1772 übersiedelte das durch den General-Artilleriedirektor geleitete neu geschaffene Artillerie-Hauptzeugamt im Jahre 1776 aus dem Zeughaus in das zur Aufnahme sämtlicher Ämter des Hofkriegsrates und der ihm unterstellten Behörden umgebaute Professhaus der Jesuiten Am Hof in der Wiener Innenstadt. Vor der Übersiedlung wurde noch eine Sichtung und Reduzierung der im hofkriegsrätlichen Kanzleiarchiv sowie bei den Unterbehörden vorhandenen Akten angeordnet, weil man die Aufbewahrung eines gleichen Schriftstückes in verschiedenen Überlieferungsformen für nicht notwendig hielt. Im April 1776 erteilte der Hofkriegsrat genaue Anweisungen für die Skartierung, wobei neben den amtlichen ausdrücklich auch die Interessen einer künftigen Geschichtsschreibung als Maßstab für die Auswahl der aufzubewahrenden Schriftstücke dienen sollten. Gleichzeitig trat das hofkriegsrätliche Kanzleiarchiv dort aufgefundene, das Artilleriewesen betreffende Archivalien an das Hauptzeugamt ab. Dieses meldete am 11. Mai 1776 , dass neben den Akten ab 1772 auch ältere aus der Zeit seit 1575 vorhanden seien, und bat um Personalaushilfe zwecks Durchführung der Skartierung. Nun sollten vom "Feld- und Haus-Artillerie-Hauptzeugamt" gemäß einer genauen Übersicht der im hofkriegsrätlichen Archiv aufzubewahrenden Schriften alle dafür in Frage kommenden Karten, Pläne, Muster, Modelle, Platten, Schriften usw. sofort abgegeben werden. Im Dezember 1776 erneuerte der Hofkriegsrat diese Anordnungen und übermittelte eine endgültige Übersicht über die aufzubewahrenden Gegenstände sowie eine genaue Anweisung für die Durchführung der Skartierungen (sämtliche allerhöchste Resolutionen, Handschreiben, Originalverträge, Kommissionsprotokolle usw. sollten aufbewahrt werden; die Konzepte nur bei wesentlichen Veränderungen durch eine andere Person als die des Verfassers). Da das Artillerie-Hauptzeugamt nicht reagierte, erging 1779 eine Aufforderung der Zentralstelle. 1780 meldete das hauptzeugamtliche Archiv, dass die Unterlagen laufend benötigt würden und daher nicht an das hofkriegsrätliche Archiv abgegeben werden könnten. 1803 wurde das Artillerie-Hauptzeugamt und die Artillerie-Generaldirektion in den Hofkriegsrat eingegliedert. Mit dieser ging eine ziemlich radikale Skartierung einher, der sämtliche Akten vor 1772 zum Opfer fielen. Nach der Wiedererrichtung des Hauptzeugamtes und der General-Artilleriedirektion als selbständige Behörde schritt man 1819 an eine Ordnung der Archivbestände. 1857 wurde die General-Artilleriedirektion in das Armeeoberkommando integriert. 1911 kam das Inventar in das Kriegsarchiv. Das darin verzeichnete Schriftgut und Planmaterial verblieb beim Artilleriekomitee bzw. beim Technischen Militärkomitee und kam im Februar 1924 in das Heeresmuseum, das die Pläne und einen Teil des Schriftgutes 1964 an das Kriegsarchiv abtrat. Das restlicher Schriftgut tauchte 1981 in der Martinek-Kaserne in Baden auf und konnte dem Bestand abgeschlossen werden |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Siehe Teilbestände |
Bewertung und Kassation: | Während das Schriftgut bis zum Jahr 1857 vollständig erhalten ist, sind von der Zeit danach nur mehr Reste ans Kriegsarchiv gelangt. |
Neuzugänge: | Kaum zu erwarten |
Ordnung und Klassifikation: | Siehe Teilbestände |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Reproduktionsbestimmungen: | Keine Selbstkopierung von Schriftgut vor 1900 |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Für die Artilleriepläne existieren im Lesesaal der Behelf 8/1 (Artilleriepläne: Bestandsübersicht), 8/2 (Artilleriepläne: Artillerie-Hauptzeugamt bzw. Technisches Militärkomitee) und 8/2a (Hauptreihe) |
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Angaben zu verwandtem Material |
Verwandtes Material: | Ein Teil der Artilleriepläne bedindet sich nach wie vor im Heeresgeschichtlichen Museum |
Veröffentlichungen: | Walter Wagner: Quellen zur Geschichte der Militärgrenze im Kriegsarchiv Wien, Wien 1973, S. 283-284; Walter Wagner, Das Artilleriearchiv im Kriegsarchiv/Wien, in: Scrinium, Heft 28, Wien 1983, S. 361-369; Inventar des Kriegsarchivs, I. Band, S. 153-154, Anton Doleczek: Geschichte der österreichischen Artillerie, Wien 1887 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1887 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4791 |
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