AT-OeStA/KA ZSt Comm Commercialia (Comm) [Fremdprovenienz], 1751 - 1776 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA ZSt Comm
Titel:Commercialia (Comm) [Fremdprovenienz]
Entstehungszeitraum:1751 - 1776
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:21

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Commercien(ober)direktorium, Commercienrat
Verwaltungsgeschichte:Seit 1718/19 bestand in Wien – nach einer ephemeren Vorgängerorganisation 1666-1671 – ein mit der Österreichischen Hofkanzlei in Personalunion verbundenes Kommerzkollegium, das mit den ab 1714 gegründeten Commerciencollegia (auch Mercantilcollegien) in den Ländern nur in loser Beziehung stand. 1746 trat für Handelsangelegenheiten eine eigene Zentralstelle ins Leben, das Universalcommerciendirectorium unter dem Vorsitz des Präsidenten der Ministerialbancodeputation Grafen Kinsky (Handschreiben vom 6.4.1746) – ab 1749 Commercienoberdirectorium –, um die bis dahin zersplittert und uneinheitlich betreuten Commerzagenden zu bündeln. Die Commerciencollegia in den Ländern blieben gleichwohl weiterhin bestehen. Das Commercienoberdirektorium war darüberhinaus für das Commerciale im österreichischen Litorale und in Innerösterreich unmittelbar zuständig, die seit 1731 bestehende, 1752 zu einer regulären Landesstelle aufgewertete Intendanza zu Triest hing direkt vom Commerciendirectorium ab, für die übrigen Erbländer verkehrte das Directorium über die zuständigen Hofkanzleien. 1749 wurden die Commerzcollegien in den Ländern in die Repräsentationen und Kammern eingebaut. Im Dezember 1753 gliederte man das Commerciendirectorium dem Directorium in publicis et cameralibus an, 1762-1765 bestand nach Zerschlagung des Directoriums in publicis et cameralibus wieder ein selbständiger Commercienrat, der 1765 mit der Böhmisch-Österreichischen Hofkanzlei vereinigt wurde, allerdings mit getrennten Ratssitzungen und mit einem eigenen Präsidenten. Ab 1771 bildete der Commercienrat dann ein selbständiges Departement der Hofkammer, ehe er 1776 der Böhmisch-Österreichischen Hofkanzlei völlig eingegliedert wurde; die Ungarn betreffenden Commercialia kamen an die Ungarische Hofkanzlei. 1776 wurden das Litorale Austriaco aufgelöst, Zengg und Karlobag - als Freihäfen - wieder der Militärgrenzverwaltung unterstellt. Aquileia schlug man Görz-Gradisca zu, Fiume kam an Ungarn.

L i t e r a t u r : Österreichische Zentralverwaltung; Klingenstein, Grete: Die Wiener Kommerzienhofkommission 1719-1776. In: Brennpunkt Mitteleuropa. Festschrift Helmut Rumpler zum 65. Geburtstag, hrsg. von Ulrich Burz u.a. Klagenfurt 2000, S. 195-206. Zum Litorale vgl. Faber, Eva: Litorale Austriaco. Das österreichische und kroatische Küstenland 1700-1780. Trondheim/Graz 1995 (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivs 20).
Archivierungsgeschichte:Die Akten kamen 1776 an den Hofkriegsrat, der die Porto Rè und Buccari betreffenden Teile allerdings am 31.12.1784 an die Ungarisch-Siebenbürgische Hofkanzlei ausfolgte. Nach einer ausgiebigen Skartierung blieben insgesamt 18 Faszikel erhalten. Der Bestand wurde an Jugoslawien ausgeliefert, in den Kartons erliegen heute nur mehr Readerprinterrückvergrößerungen. Vgl. Mirjana Peremin, Spisi komercijalne uprave za Senj, Karlobag, Kraljevicu i Bakar s posebnim osvrtom na fond Commercialia 1749-1776. In: Arhivski vjesnik 36 (1993), S. 207-221.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Die erhaltenen Akten umfassen den Zeitraum 1751 bis 1776 und betreffen hauptsächlich Verwaltung, Handel und Schiffahrt im Litorale Austriaco, insbesondere der Häfen Zengg und Karlobag.
Neuzugänge:Sind nicht zu erwarten.
Ordnung und Klassifikation:Die Hinterlegung der Akten erfolgte in 160 Sachrubriken („Faszikel“), innerhalb dieser chronologisch nach Nummern. Als Behelf dient das Übergabsverzeichnis von 1776, das eine Übersicht über die Sachrubriken bietet und ein nach Rubriken geordnetes Protokoll mit Angabe der Nummer, des Datums, des Adressaten und des Inhalts, eine Liste der an die Ungarisch-Siebenbürgische Hofkanzlei abgetretenen Akten und einen später angelegten Index (mit direktem Verweis auf Rubrik und Zahl der Stücke) enthält.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Frei zugänglich.
Reproduktionsbestimmungen:Keine Selbstkopierung im Lesesaal. Reproduktionsmöglichkeiten eingeschränkt.
Findhilfsmittel:AB 318* (Karton-Zahlenkonkordanz) entspricht der Aufnahme im AIS. AB 369/2* (Bücher und Akten).

Angaben zu verwandtem Material

Orginale (Existenz, Aufbewahrungsort):Es handelt sich um Kopien. Die Originale wurden in Durchführung des Archivvertrags von 1923 am 14.10.1983 an die Republik Jugoslawien ausgefolgt.
Verwandtes Material:Hofkammerarchiv Kommerz (Inventar des Hofkammerarchivs, S. 85-108). Vgl. auch ebd. Kommerz I/4 Konsignation der an die Ungarische Hofkanzlei und den Hofkriegsrat abgegebenen Akten 1750-1797 betreffend Fiume, Zengg, Carlopago, Porto Rè und Buccari.
Veröffentlichungen:Anleitung, S. 64; Inventar des Kriegsarchivs Bd. 1, S. 143; Wagner: Quellen, S. 276-277

© Michael Hochedlinger (ÖStA)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1806
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4756
 

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