AT-OeStA/KA ZSt Spanischer Hofrat Spanischer Oberster Hofrat [Fremdprovenienz], 1707 - 1747 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA ZSt Spanischer Hofrat
Titel:Spanischer Oberster Hofrat [Fremdprovenienz]
Entstehungszeitraum:1707 - 1747
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:1
Archivalienart:Akten

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Spanischer Rat (Consejo de Espana)
Verwaltungsgeschichte:Siehe Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Italien-Spanischer Rat
Archivierungsgeschichte:Die italienisch-spanischen Akten des Kriegsarchivs dürften ehemals Teil jener italienischen Archivbestände gewesen sein, die die Franzosen 1809 großteils nach Paris bzw. nach Mailand verschleppt hatten. 1819 kehrten sie zum Teil nach Wien zurück und wurden von der Hofkanzlei übernommen. Hier schlummerten sie mehr als 20 Jahre lang und wurden dann ab 1843 in mehreren Tranchen an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Außenpolitik und allgemeine Verwaltung) und an das Hofkammerarchiv (Finanzverwaltung) abgegeben. Noch bis in die 1870er Jahre folgten weitere Abtretungen aus dem Archiv des Ministeriums des Innern an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Auch das Kriegsarchiv scheint sich seit den 1840er Jahren immer wieder in der Aktenüberlieferung der italienischen Zentralbehörden bedient zu haben. Im Karton erliegt ein „Verzeichnis der infolge des hohen Hofkanzleidekretes vom 20. October 1843 G 32584/2357 an die Commission zur Untersuchung und Ausscheidung der hofkriegsräthlichen Ackten abgegebenen Faszikeln“, das einen durchgesehenen Gesamtbestand von 178 Faszikeln auflistet, teilweise mit dem Vermerk „asservirt für das Kriegsarchiv“ bzw, „in die Stampfe“. Dem Kriegsarchiv wurden insbesondere reserviert: Korrespondenzen von Generälen (Giulio und Annibale Visconti, Casnedi, Colmenero usw.) mit dem Spanischen Rat aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Weitere Korrespondenzen zeigen, daß die Revision der Akten bis Ende der 1840er Jahre andauerte und dem Kriegsarchiv weiterhin im Wege des Generalquartiermeisterstabes Einzelstücke abgetreten wurden.
Ebenfalls die italienischen Besitzungen der Habsburger betreffen die Aktengruppen „Neapolitanische Repräsentationsakten“ und „Mailänder Hofrat“. Dem Gesamtinventar des Haus-, Hof- und Staatsarchivs Bd. 4, S. 67, ist zu entnehmen, daß 1811 schon aus Mailand stammende militärische Akten von der Staatskanzlei an den Hofkriegsrat abgegeben wurden (HHStA, Kriegsakten Fasz. 489, 18.7.1811). Eine Übersicht über die Bestände des Hofkriegskanzleiarchivs von 1764 weist „Staats-Acten von Neapel und Sicilien“ aus, ebenso „florentinische Expeditionen 1737-1739“ (Langer, S. 10 f.). In der Anleitung, S. 64, ist von „Prinz Eugen von Savoyens italienischer Correspondenz und Mailänder Gouvernements Acten“ (1707-1735, 10 Faszikel, ohne Index und Protokoll), die wohl mit den Repräsentationsakten und dem Mailänder Hofrat identisch sein dürften, noch als gesondert aufgestelltem Bestand die Rede. Später wurden beide Gruppen in die Alten Feldakten eingeteilt und sind hier aber noch als einigermaßen geschlossene Blöcke erkennbar.
Die "spanischen Akten" gehörten 1918 zu den auf die Referate der Schriftenabteilung aufzuteilenden Akten (Faszikel 3, in diesem Fall an Referat 1/1). Vgl. MS/KA 791 (30.09.1918).

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Bestand enthält (spanischsprachige) Originalvorträge jener Behörden, die für die Verwaltung der im Spanischen Erbfolgekrieg zugewonnenen italienischen Provinzen zuständig waren, also im wesentlichen des Spanischen bzw. Italienischen Rates (Consejo de España, ab 1736 Consiglio d’Italia) aus der Zeit von 1707 bis 1747, die man bei der (Super-)Revision der von der Aktenuntersuchungkommission zur Skartierung bestimmten Schriftstücke für die Aufbewahrung im Kriegsarchiv geeignet befand. Die Vorträge betreffen Militärangelegenheiten, darunter besonders auch Personalia. Neben den Vorträgen des Rates selbst enthält der Kleinbestand auch Korrespondenzen.
Neuzugänge:Nicht zu erwarten.
Ordnung und Klassifikation:Die Stücke erliegen nach einer wohl anläßlich der Revision angebrachten stark lückenhaften Numerierung, die auf die Chronologie keine Rücksicht nimmt. Ein Konvolut ist nur mit „Spanische Acten“ beschrieben. Ca. die Hälfte des Aktenbestandes wird allerdings von anläßlich der (Super-)Revision angefertigten Listen (12 Hefte) der vorgefundenen Stücke gebildet, die das Datum, den wesentlichen Inhalt und Asservierung oder Kassierung vermerken.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Frei zugänglich.
Reproduktionsbestimmungen:Keine Selbstkopierung im Lesesaal.
Findhilfsmittel:AB 329 (alt 315-3-15): handschriftliches Standortprotokoll (J. Weigner 1948, enthält auch: Hofkammerakten, Militärhofkommissionen, diverse Militärkommanden, "Kriegsministerialakten" und "Lacy-Akten"). Ein Aktenverzeichnis erliegt im Karton.

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Alte Feldakten Hauptreihe (Italien, Neapel, Neapolitanische Repräsentationsakten)
Veröffentlichungen:Inventar des Kriegsarchivs Bd. 1, S. 143. Vgl. auch Gesamtinventar des Haus-, Hof- und Staatsarchivs Bd. 4, S. 55-78; Inventar des Hofkammerarchivs, S. 175 f. Kriegsarchiv, MS/KA 353: "Verzeichniß der für das k.k. Kriegsarchiv ausgewählten revidierten Akten des Spanischen Obersten Hofrates 1847" (Nr. 274 des Aktenempfangsprotokolls). Vgl. auch Armeeschemata Akten 25: Namensverzeichnisse der in den spanischen Akten vorkommenden Militärpersonen (mit den neapolitanischen Repräsentationsakten aus der hofkriegsrätlichen Registratur übernommen).

© Michael Hochedlinger (ÖStA)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1777
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4753
 

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