AT-OeStA/HHStA StAbt Schweiz Schweiz, 1030-1860 (Serie)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA StAbt Schweiz
Titel:Schweiz
Entstehungszeitraum:1030 - 1860
Stufe:Serie

Angaben zum Umfang

Anzahl:270
Archivalienart:Verschiedene Archivalientypen ohne genauere Spezifizierung

Angaben zum Kontext

Archivierungsgeschichte:Schon in den Jahren 1750/51 mögen die Schweiz betreffende Aktenstücke mit den von Rosenthal aus Prag und Innsbruck nach Wien gebrachten Archivalien ins HHStA gelangt sein. Beträchtlicher scheint der Zuwachs gewesen zu sein, den es 1784 aus dem Archive des kaiserlichen Kabinetts erfahren hat. Auch unter den Archivalien aus der Hofkanzlei Ferdinands I., die 1789 aus der Registratur der niederösterreichischen Regierung ins HHStA gelangt sind, mögen sich einschlägige Aktenstücke befunden haben. Weitere Zuwächse hat das „eidgenössische Archiv“ des HHStA in den Jahren 1805/06 aus jenen, die österreichischen Vorlande betreffenden Urkunden und Akten erfahren, die 1789 bei der Abgabe dieser Archivalien nach Freiburg i. B. in Innsbruck zurückgeblieben waren. Neben verschiedenen, die schweizerischen „avulsa“ betreffenden Urkunden (vier Laden) scheint Gassier damals auch einschlägige Akten (darunter einen Sack „Eidgenossen“) nach Wien gebracht zu haben. Für die chronologische Bearbeitung der Urkunden ist damals Weinkopf ausersehen worden. Die Akten dürften 1806 durch verschiedene Zuwächse aus der Hofkanzlei weitere Ergänzungen erfahren haben. Sie alle — Urkunden und Akten — sind nach Michael Mayr (ehemaliger Direktor des heutigen Tiroler Landesarchivs) in die Archivalienauslieferung an Bayern auf Grund des Preßburger Friedens nicht einbezogen worden. Kurz vorher (im November 1805) hat Hormayr verschiedene, die Schweizer Revolution von 1798 ff. betreffende Archivalien vernichten lassen.
Der Franzoseneinfall von 1809 hat außer dem HHStA. auch das Archiv Zanettis, die alte Registratur der Staatskanzlei und das Reichshofkanzleiarchiv, das sich seit 1807 im HHStA befand, in Mitleidenschaft gezogen. Die übrigen Bestände des HHStA scheinen noch rechtzeitig geflüchtet worden zu sein, da es noch 1813 über Schweizer Archivalien verfügt hat. Übler wurde dem Reichshofkanzleiarchiv (den Helveticis desselben) und dem Archiv Zanettis mitgespielt; ersteres wurde nach Paris, dieses über Paris nach Mailand gebracht. Jene Teile des Zanettischen Archivs, die geflüchtet oder versteckt werden konnten, sind 1810 von der alten Registratur der Staatskanzlei übernommen worden. Auch diese hatte inzwischen ähnliche Verluste an Staats(Hof)kanzleiakten. Doch war der größere Teil vor den Franzosen geflüchtet und 1810 wieder in die alte Registratur der Staatskanzlei zurückgebracht worden. In den Jahren 1814—1816 ist die Aktenbeute von 1809, soweit sie nicht inzwischen nach Italien gebracht worden war, nach Wien zurückgestellt worden. Die Reichshofkanzleiarchivalien kehrten ins HHStA, die Staats(Hof)kanzleiarchivalien in die alte Registratur der Staatskanzlei zurück. Das Zanettische Archiv ist 1819 von Mailand an die Hofkanzlei eingesendet worden. 1826 hat die alte Registratur der Staatskanzlei vom kaiserlichen Kabinett verschiedene einschlägige Abschriften übernommen und 1829 die erste, noch unzusammenhängende und lückenhafte Folge der Staats(Hof)kanzleiarchivalien an das HHStA abgegeben. Am Anfang der 1840er jahre umfasste die Abteilung Schweiz 48 Faszikel Reichshofkanzleiarchivalien (Helvetica) und 7 Faszikel Staats(Hof)kanzlei- archivalien. 1843—1847 hat die Hofkanzlei die ihr 1819 aus Mailand zugekommenen Zanettischen Archivalien, darunter auch verschiedene Schweizer Betreffe, an das HHStA (Filiale B) abgegeben. Um dieselbe Zeit sind durch Rosner einige einschlägige Stücke aus den österreichischen Akten der Reichsregistratur in die Abteilung Schweiz übertragen worden.
1851 hat die alte Registratur der Staatskanzlei die Staatskanzleiakten bis 1806 an das HHStA (Hauptarchiv) abgegeben, darunter auch verschiedene einschlägige Gesandtschaftsarchivalien, einzelne derselben (z. B. die aus der Zeit Graf Franz Trauttmansdorffs von 1701—1712) noch in ihrem alten Zusammenhänge, die meisten aber längst aufgelöst und aufgeteilt. Auch unter den Archivalien Zanettis, die im selben Jahre von der alten Registratur der Staatskanzlei an das HHStA (Filiale B) abgegeben wurden, befanden sich verschiedene, die Schweiz betreffende Akten. Die Staatskanzleiarchi- valien wurden von Wocher in Ordnung gebracht und verzeichnet. Splitter sind damals den Friedensakten der Staatskanzlei einverleibt worden. Die Zanettischen Archivalien, und zwar sowohl die in den Vierzigerjahren wie die 1851 aus der alten Registratur der Staatskanzlei hinzugekommenen, wurden von Klinkowström und Böhm bearbeitet und geordnet, wobei sie allerdings der Schwierigkeiten, die sich aus der Archivzerreißung von 1809 ergaben, nur unvollkommen Herr geworden sind. 1866 hat das kaiserliche Kabinett verschiedene einschlägige Aktenstücke, meist Kopien, an das HHStA (Hauptarchiv) abgegeben. Zwei Jahre später sind ihm aus der alten Registratur der Staatskanzlei administrative Staatskanzleiakten etwa bis 1840 zugekommen (Filiale), ebenso die politischen bis 1829 aus dem Archive der politischen Sektion (Hauptarchiv). In den 1880er Jahren hat die Abteilung, die damals Felgel verwaltete, aus der belgischen Abteilung des HHStA weitere Zuwächse erfahren. 1892 hat das Ministerium des Äußern die restlichen administrativen Akten bis 1848 an das HHStA (Filiale) abgegeben. Im nächsten Jahre hat die Abteilung anlässlich des Archivalientausches mit Württemberg einige Zuwächse erfahren. 1902 sind ihr vom Ministerium des Äußern die administrativen Akten bis 1860 zugekommen. Damals war die Abteilung von Lampel verwaltet. 1921 hat sie Mayr einer teilweisen Neuordnung unterzogen, 1923 Schmid ein bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreichendes Verzeichnis der österreichischen Gesandten in der Schweiz angelegt. 1934 sind der Abteilung Akten aus dem Staatsarchiv des Innern und der Justiz zugekommen.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Bestände:
I. Gruppe: Helvetica der Reichshofkanzlei 1030—1807; detto (Anhang) 1522—1777 und s. d.; detto (betr. Rhäzüns) 1674—1679; detto (betr. Graubünden) 1717—1826; Gesandtschaftsberichte des Grafen Franz Ehrenreich Trauttmansdorff an Karl III. von Spanien 1704—1713; Varia 1715—1748; Berichte an die Staats(Hof)kanzlei 1701—1806; Weisungen derselben 1702—1806; Instruktionen derselben 1701—1803; Korrespondenz mit der Schweizer Gesandtschaft 1802—1806; detto mit der Eidgenossenschaft und mit St. Gallen 1701—1806; detto mit Basel, Einsiedeln und Wettingen 1791—1803; Gesandtschaftsarchiv des Grafen Franz Trauttmansdorff (Baden im Aargau) 1701—1712;Varia 1704—1805; Berichte 1809—1848; Weisungen 1813—1848; Varia 1813/14; Berichte und Varia 1813—1816; Mission August Freiherr von Steigentesch 1815; 1816 bis 1845; detto (betr. Muri) 1841—1846; Varia 1846; Mission Friedrich Fürst Schwarzenberg 1846/47; Mission Eugen Philippsberg 1846/47; Varia 1847; Mission Franz Graf Colloredo und Josef Radowitz 1847/48; Varia 1848; Zeitungen 1833—1836; Extrakte 1819—1847.

II. Gruppe: Hofkorrespondenz, Berichte, Weisungen und Promemorien 1802—1832; Collectanea 1798—1839.

III. Gruppe: administrative Korrespondenz 1830—1843 und administrative Korrespondenz (1844—1860) und Post (1816—1834).
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-OeStA/HHStA SB Sammlungen Bilder Personen 407 Fotografie eines Stiches von Blasius von Benders, Abt von St. Blasien, Geschäftsträger in der Schweiz 1725-1727, keine Angabe (Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde))
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=455
 

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