AT-OeStA/HHStA StK Acta secreta 3-303 Korrespondenz der Erzherzogin Marie Louise mit Kaiser Franz und Fürst Metternich nach dem Tod des Grafen von Neipperg, über dessen Testament und die Eheverhältnisse der Erzherzogin zu demselben, 1829-1830 (Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA StK Acta secreta 3-303
Titel:Korrespondenz der Erzherzogin Marie Louise mit Kaiser Franz und Fürst Metternich nach dem Tod des Grafen von Neipperg, über dessen Testament und die Eheverhältnisse der Erzherzogin zu demselben
Entstehungszeitraum:1829 - 1830
Stufe:Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde)

Angaben zum Umfang

Umfang:1 Konvolut

Angaben zu Inhalt und Struktur

Unterteilung/Enthält:A.) Schreiben der Frau Erzherzogin Marie Louise an den Fürsten Metternich vom 27. Februar 1829. Die Frau Erzherzogin lehnt in diesem Schreiben das Ihr gemachte Anerbieten, daß Graf Senfft zu Ihr nach Parma abgesandt werde, um Ihr mit seinem Rate in Leitung der Geschäfte beizustehen, auf das Entschiedenste ab. Teils seien bereits die nötigen Vorkehrungen, damit die Staatsgeschäfte keine Unterbrechung erleide, getroffen, wobei Herr von Werklein als Staatssekretär und Oberst Bianchi als Truppenkommandant genannt werden. Teils habe die Herzogin auch eine persönliche Abneigung gegen Grafen Senfft, wenn sie gleich seinen ausgezeichneten Eigenschaften alle Gerechtigkeit wiederfahren lasse. Immerhin dankt Ihre Majestät aufs Wärmste für die vom Kaiser und vom Fürsten Metternich bei dieser Gelegenheit an den Tag gelegte Obsorge und Teilnahmen.
B.) Vortrag an den Kaiser vom 28. Februar 1829. Der Fürst Staatskanzler unterlegt darin sein Gutachten über ein Schreiben der Erzherzogin Marie Louise, dieses Schreiben enthält drei Gegenstände, nämlich
1.) die Empfehlung der Linder des verstorbenen Grafen Neipperg;
2.) die Testamentsfrage,
3.) die Bitte, dass dem Rittmeister Richer die Gage und der Aufenthalt zu Parma bewilligt werde. Über diese drei Gegenstände gibt der Fürst seine Ansicht kund, und berührt dann noch die große Frage wegen der Bekanntmachung des bestandenen ehelichen Verhältnisses zwischen der Erzherzogin und dem Grafen Neipperg. Er spricht sich für die Veröffentlichung dieses Verhältnisses aus.
C.) Abschrift eines Schreibens des Kaisers an die Erzherzogin Marie Louise vom 6. März 1829. Es beginnt mit dem Ausdruck der zärtlichsten väterlichen Teilnahme an dem Umglück, das sie betroffen; dann folgt der Rat, daß sie das Testament des Grafen Neipperg nach Wien sende, aus dem doppelten Grunde, weil der Kaiser glaubt, daß es im Interesse seiner Tochter und ihrer Kinder liege, daß ihre Ehe mit Graf Neipperg kund gemacht werden müßte, und zweitens weil letzterer nie aufgehört hat, österreichischer Untertan zu sein. Die Erfüllung ihres Wunsches wegen des Rittmeisters Richer unterliege keinem Anstande. -
D.) Schreiben des Fürsten Metternich an die Frau Erzherzogin Marie Louise vom 8. März 1829. Sehr geheim: der Hauptgegenstand dieses im höchsten Grade con¬fidentiellen Schreibens bezieht sich auf die zu gebenden Aufschlüsse über das Alter des ältesten der beiden Kinder Montenuovo, indem es von Wichtigkeit sei zu wissen, wie sich die Epoche der Geburt dieses Kindes und jene der Heirat mit dem Grafen Neipperg, zu dem Zeitpunkte des Todes des Kaisers Napoleon, welcher am 5. Mai 1821, erfolgte, - verhalte.
E.) Schreiben der Frau Erzherzogin an den Fürsten von Metternich ddto. Parmag 17. März 1829, Antwort auf den sub D.) eben näher bezeichneten Brief. Die Frau Erzherzogin gibt darin die Epoche der Geburt ihrer beiden Kinder an, das älteste Albertine, sei am 1. Mai 1817, das jüngere, Wilhelm, am 8. August 1819 geboren, ihrer Heirat mit Grafen Neipperg habe erst im September 1821 stattgefunden. Ihre Majestät legt diese Details vertrauensvoll in die Hände des Fürsten, und überlässt es ganz seinem weisen Ermessen, ob und welchen Gebrauch er davon dem Kaiser, ihrem Vater, gegenüber machen wolle; sie selbst habe sich bisher nicht entschließen können, ihm dies Geständnis zu machen. Die Erzherzogin fügt das Original des Testamentes des Grafen Neipperg bei.
F.) Schreiben der Frau Erzherzogin Marie Louise an ihren Vater, den Kaiser Franz ddto. Parma 18. März 1829. Antwort auf den Brief sub C.). Übersendung des Testamentes Neipperg mit der Bitte um eine exakte Abschrift davon. Was die Publikation ihrer Heirat mit Neipperg anbelangt, so überläßt die Frau Erzherzogin diese Angelegenheit ganz dem Ermessen ihres Vaters. Sie selbst wäre ganz damit einverstanden, und weiß daß es auf der früheren Ab-sichten des Verstorbenen entsprochen würde.
G.) Schreiben des Fürsten von Metternich an die Frau Erzherzogin Marie Louise. vom Wien 30. März 1829. - Über den Eindruck, welchen die Enthüllung der von der Frau Erzherzogin dem Fürsten anvertrauten Geheimnisse auf den Kaiser hervorgebracht. Die zärtliche Zuneigung zu seiner Tochter ist dieselbe geblieben; der fernere Inhalt des Schreibens handelt von dem Testamente des Grafen Grafen Neipperg, und den damit für nötig erachteten Verfügungen, wobei die Gründe erörtert sind, die gegen eine Publikation sprechen, und bedauert wird, daß darin von der Heirat und von den Kindern Montenuovo die Rede ist. - Ferner wird erwähnt, daß und mit welchem Erfolge der Kaiser dem Herzog von Reichstadt das Faktum der Heirat eröffnet habe.
H.) Schreiben der Frau Erzherzogin Marie Louise an den Fürsten von Metternich vom 13. April 1829. - Mit dem Ausdruck des wärmsten Dankes für die vom Fürsten ihren wichtigsten Angelegenheiten gewidmente Sorge und Beistand. Die Frau Erzherzogin äußert sich in diesem Schreiben in zugleich wehmütiger und getrösteter Weise über die dem Kaiser, ihrem Vater, gemachten Entdeckungen. Mit allem, was der Fürst in betreff des Testamentes des Grafen Neipperg geschrieben, ist sie vollkommen einverstanden, und unendlich dankbar für die dem Herzog von Reichstadt gemachten Eröffnungen.
I.) Schreiben des Obersten Baron Wertklein an den Fürsten von Metternich ddto. 29. Mai 1829. Die Frau Erzherzogin bittet für die Kinder des Grafen Neipperg um eine Abschrift der sie betreffenden Stellen.
K.) Schreiben des Fürsten von Metternich an Baron Wertklein, übersendet diesem Auszüge aus dem Testament und dem Kodizill des Grafen Neipperg, so wie eine Abschrift des Verzeichnisses der Verlassenschaftsgegensstände, für den ältesten Sohn des Verstorbenen.
L.) Auszug aus einem Schreiben des Baron Wertklein an den Fürsten Metternich ddto. 26. Juni 1829. Zeigt an, daß er die ihm überschickten testamentarischen Aktenstücke dem ältesten Sohn des Grafen Neipperg übergeben habe.
M.) Ersuchen des Württembergischen Gesandten um erläutende Erklärung des Zusatzes, mit welchem der Auszug aus Neippergs Testament mitgeteilt wurde. 1.II.1830
Sprache:Deutsch
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4173661
 

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