AT-OeStA/KA FA AOK KPQ Kriegspressequartier (KPQ), 1914-1918 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA AOK KPQ
Titel:Kriegspressequartier (KPQ)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:251
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Wesen, Aufgaben und Mittel zur Erfüllung der Aufgaben sowie Organisation und Pressestellen im In- und Ausland sind in der "Dienstordnung für das Kriegspressequartier" (Wien 1917) beschrieben (Karton 23).

Das Kriegspressequartier (KPQ) war bei Kriegsbeginn als Aufenthaltsort für die bei der Armee befindlichen Kriegsberichterstatter gedacht. Es unterstand wie die übrigen Kriegsquartiere (Kriegshofquartier und Kriegsattachequartier) unmittelbar dem Armeeoberkommando und gliederte sich in drei Pressegruppen (eine österreichische, eine ungarische und eine ausländische) sowie in das Platzkommando. Mit der Zeit erweiterte sich der Wirkungsbereich des Kriegspressequartiers erheblich. 1917 umfasste es die Leitung der Zensur bei der Armee im Felde und die oberste militärische Beratung der durch das Kriegsüberwachungsamt ausgeübten Pressezensur. Ferner den exekutiven Pressedienst des Armeeoberkommandos und der Armee im Felde, die Einflussnahme auf die Presse des In- und Auslandes und die Abwehr der gegen die Wehrmacht gerichteten Feindpropaganda. Im Mai 1917 wurde die Kriegsfilmstelle an das Kriegspressequartier angeschlossen. Demnach gliederte es sich im Juni 1917 wie folgt: Kommandant mit Adjutant, Inland- und Auslandstelle, Propagandagruppe, redaktionelle Gruppe, Kunstgruppe, Kriegsberichterstattergruppe, Bildstelle, Filmstelle, Platzkommando des Kriegspressequartiers, Kanzleidirektor und Registratur.

Die offizielle Bezeichnung "Kriegsmaler" gebührte im Bereich der k. u. k. Armee nur jenen Künstlern, welche vom Armeeoberkommando zu Kriegsmalern ernannt wurden. Diese wurden beim k. u. k. Armeeoberkommando, Kriegspressequartier in der Kunstgruppe eingeteilt, fallweise auch bei verschiedenen höheren Kommandos und Truppenkörpern kommandiert. Für die Kriegsmaler galt die "Vorschrift für die bildliche Berichterstattung im Kriege". Im eigenen Wirkungsbereich war es nach Maßgabe der Verhältnisse von einzelnen Kommandos akademischen Malern, die Offiziere oder Soldaten waren, gestattet, im Rahmen ihres Dienstes auch ihre Kunst auszuüben. Diese Künstler erfüllten ihre Dienstpflicht jedoch als Militärpersonen und nicht als Kriegsmaler. Für diese galten die allgemeine militärischen Vorschriften.

Mit Erlass des Kriegsministeriums Präs.-Nr.3040 vom 14.2.1917 wurden bei der Reorganisation des Kriegspressequartiers die Kriegsmaler und die in der Kunstgruppe diensttuenden Offiziere aus dem Kriegspressequartier ausgeschieden und traten in militärischer und künstlerischer Hinsicht unter die Befehle des Direktors des Kriegsarchivs, bei dem auch die "Bildersammelstelle" eingerichtet war. In administrativer Beziehung blieb die Künstlergruppe beim Armeeoberkommando (dem Platzkommando des Kriegspressequartiers zugeteilt). Weitere Änderungen: Generalmajor von Hoen wurde vom Kommando des Kriegspressequartiers enthoben, an seine Stelle trat Oberst Eisner-Bubna, Adjutant Leutnant von Lustig-Prean.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Hierin erliegen einige wenige Unterlagen zur Organisation des Kriegspressequartiers, zu Kriegskünstlern (Mitglieder des Kriegspressequartiers), zum Fronttheater und Kinos und zur Propagandatätigkeit während des Krieges.

Laut Erlaß E. Nr. 4992 vom 1. Jänner 1916 betreffend Neuorganisation der Kunstgruppe des KPQ sind "Mitglieder der Kunstrguppe" die im Kriegspressequartier eingeteilten Kriegsmaler, Kriegsbildhauer und Kriegsfotografen (Kinooperateure). Es wurden jedoch auch die Ansuchen um Aufnahme angeführt, die auf Grund der laut des Erlasses des k. u. k. Armeeoberkommandos KPQ-Nr. 631 vom 29. Mai 1916 nicht mehr stattgefundenen Neuaufnahmen bzw. Zulassungen abschlägig beschieden wurden.
Ordnung und Klassifikation:Das Aktenmaterial des Kriegspressequartiers enthält diverse Akten, Protokolle und Indizes der unterstellten Gruppen und Stellen: Kommando, Kanzleidirektion, Adjutantur, Platzkommando, Proviantur, Liquidierender Rechnungsführer, Zentralexhibit, Kunstgruppe, Theater-, Lichtbild- und Filmstelle.

Bei dem Bestand des Kriegspressequartiers dürfte es sich um die Reste eines ehemals größeren Bestandes handeln, da er sehr lückenhaft ist. Teile des Bildmaterials des Kriegspressequartiers befinden sich in der Bildersammlung des Kriegsarchivs (Alben des Ersten Weltkrieges).

Eine besondere Stellung innerhalb dieses Bestandes nehmen die "Biographien von Generalen, Obersten und Gleichgestellten der österreichisch-ungarischen bewaffneten Macht" ein: Im Herbst 1915 bat das Kriegspressequartier alle höheren militärischen Führer durch ein Rundschreiben um selbstverfasste Biografien, die als Unterlage für die Pressepropaganda dienen sollten. Auf Grund eines Einspruches der Operationsabteilung des Armeeoberkommandos unterblieb ihre Veröffentlichung in der Presse. Im folgenden Jahr wurde aber über Anregung des Kriegsfürsorgeamtes des Kriegsministeriums seitens des Kriegsarchivs die Idee der Herausgabe der österreichisch-ungarischen Heerführer wieder aufgegriffen und die Herausgabe eines Werkes "Monumentum aere perennius" beschlossen. Wiederum wurden Biografien und Fotos gesammelt und teilweise auch bearbeitet. Der Umsturz 1918 verhinderte weitere Arbeiten. Die Sammlung in ihrer vorliegenden Form wurde Ende 1923 von Hofrat Rudolf Hödl zusammengestellt, der auch ein Verzeichnis anlegte. Die 77 dazu gehörigen Fotos erliegen in der Porträtsammlung des Kriegsarchivs unter der Signatur: Inl. Öst.-Ung. 2176-2256.

Die Geschäftsbücher des ehemals großen Bestandes sind zwar vorhanden, die Akten hierzu fehlen jedoch, sodass zwar zu einem Mitglied, dessen Name im Index aufscheint, die Geschäftszahlen im Protokollband einen Hinweis auf den Betreff geben, jedoch kein Akt hiezu erhoben werden kann. Dadurch kann lediglich die Bestätigung der Mitgliedschaft erhoben werden.
Es fehlen jedoch auch sehr viele Protokollbände.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Findhilfsmittel:Lesesaalbehelf 6/2

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Kriegsministerium Rubrik 83 (Auflistung der Einzelakten siehe Beschreibung "Akten").
Nachlässe: Nachlass B/46 Maximilian Ritter von Hoen (Leiter der Kunstgruppe des Kriegspressequartiers, darin Briefe verschiedener Literaten wie Rudolf Hans Bartsch, Franz Theodor Csokor, Ludwig Ganghofer, Rainer Maria Rilke und Roda Roda, auch von Alice Schalek).
Kriegsüberwachungsamt (Pressezensur).
Bildersammlung des Kriegsarchivs (Fotos in Alben Erster Weltkrieg).
AOK, Operationsabteilung: In den Kartons 118-122 finden sich immer wieder Akten an das KPQ (Eisner-Bubna).
Karikaturen aus dem k. u. k. Kriegspressequartier. Hrsg. von Max Bucherer 1915 (Bibliothek Signatur III/16)
Veröffentlichungen:Inventar des Kriegsarchivs. Bd. 2 (1953), S. 17.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3793
 

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