Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/KA FA AA |
Titel: | Armeeakten (AA) |
Entstehungszeitraum: | 1631 - 1878 |
Entstehungszeitraum, Anm.: | Schwerpunkt ab 1778 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 1722 |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Die einzelnen Armeen im Felde bzw. deren Feldkriegskanzleien. |
Verwaltungsgeschichte: | Auch Armeen im Felde waren Verwaltungskörper mit eigener Kanzlei (im 17. und 18. Jahrhundert "Feldkriegskanzlei" oder "Feldkriegsexpedition" genannt) unter einem Feldkriegssekretär, in denen die einkommenden Weisungen, Berichte und Meldungen etc. abgelegt und auch die auslaufenden Schreiben im Konzept aufbewahrt wurden. Nach Beendigung des Feldzugs wurden diese Registraturen ("Feldarchive" oder auch "Feldakten") dem Hofkriegsrat eingeliefert. Schließlich zählte es auch zu den wichtigeren Aufgaben des als Hilfsorgan des Generalquartiermeisterstabes 1801 gegründeten Kriegsarchivs, das Hauptquartier der Armee bei Feldzugsbeginn mit brauchbaren Unterlagen (ebenfalls "Feldarchive" genannt) über die Topographie, die klimatischen Verhältnisse des Kriegsschauplatzes, frühere Feldzüge etc., schließlich natürlich auch mit Karten auszustatten. Diese Handreichen waren nach Kriegsende wieder abzugeben, soferne sie nicht wie 1805 in Süddeutschland in feindliche Hände fielen. |
Archivierungsgeschichte: | Bereits in ersten Bestandsübersichten des Hofkriegskanzleiarchivs von 1764 und 1776 werden "Feldakten" oder "Feldarchive" (ab dem 16. Jahrhundert) angeführt. Bei der Bildung des Kriegsarchivs ab 1801 wurden die Bestände des Hofkriegsrates und des Hofkriegskanzleiarchivs auf brauchbares kriegsgeschichtliches Material gesichtet und gerade die eingelieferten Registraturen der Feldarmeen als besonders ergiebig rigoros geplündert. Mit entnommenen Hofkriegsratsakten bilden sie den Grundstock der Alten Feldakten. Zurück blieben Torsi mit Geschäftsbuchreihen und Akten überwiegend zu minder interessant erscheinenden Verwaltungsbelangen. 1889 kamen eben diese Reste als "Armeeakten" aus der Registratur des Reichskriegsministeriums an das Kriegsarchiv. Die Bewertung des eingelieferten Schriftgutes unter rein kriegshistorischen Gesichtspunkten führte dazu, daß die Armeeakten nur als Ergänzung der Alten Feldakten betrachtet wurden, denen sie mit der Zeit ähnlich den Cabinettsakten (CA) angeschlossen wurden (Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie noch bei der Sektion 2 geführt). Immerhin behielten sie ihre getrennt laufende Faszikulierung. Im Inventar des Kriegsarchivs von 1953 sind die Armeeakten bereits den Alten Feldakten förmlich angeschlossen und in den alten Behelfen (z.B. AB 201) jahrweise unter den Alten Feldakten und ihren Beireihen zugeschrieben (FA, HKR, CA und AA)! Bei der Einschachtelung in den 1980er Jahren wurde schließlich auch die getrennte Numerierung aufgegeben. Alte Feldakten und Armeeakten bilden seitdem eine zusammenhängende Nummernfolge. Erst im Zuge der Neubearbeitung der Tektonik für die Implementierung des Archivinformationssystems wurden die Armeeakten wieder zu einem selbständigen Bestand erhoben, die durchlaufende Numerierung aber aus Praktikabilitätsüberlegungen beibehalten. Die Buchreihe wurde hingegen virtuell neu numeriert, da die massenweise Mitzählung von schon bei der Übernahme durch das Archiv 1889 fehlenden Bänden nicht tragbar war. Die alten Nummern (noch gültige Bestellnummern) werden im Feld "Frühere Signatur" nachgewiesen. Problematisch war auch die Beimischung von Material aus dem ehemaligen "Sonderbestand" (meist Überlieferung von Territorialkommanden), die durch terminologische Mißverständnisse zu erklären war. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Überwiegend Material zu Armeeverwaltungs- und Versorgungsfragen. |
Bewertung und Kassation: | Anfang des 19. Jahrhunderts massive Entnahmen und Einteilung in die "Alten Feldakten" |
Ordnung und Klassifikation: | Chronologisch, oft unter Zerreißung der Provenienzen. Detailsuchen müssen sich dem Gebrauch der jeweiligen Armeekanzlei anpassen (Zahlenregistratur oder Ablage nach Rubriken usw.). |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Frei zugänglich |
Reproduktionsbestimmungen: | Keine Selbstkopierung im Lesesaal. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Eine Übersicht über die Buch- und Aktenreihe bietet der Lesesaalbehelf 5/7 (AB 198). AB 195* (Repertorium aus der Zeit der Lagerung in der Registratur des Reichskriegsministeriums mit eingehender inhaltlicher Charakterisierung, nur 17. und 18. Jahrhundert bis inklusive Siebenjähriger Krieg), AB 38*, AB 204*, 205*. Ältestes Verzeichnis wohl AB 42*. Die älteren Verzeichnisse lassen die Provenienzzusammenhänge besser erkennen und führen Bücher und Akten armeeweise zusammen an. |
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Angaben zu verwandtem Material |
Verwandtes Material: | Kriegsarchiv, Alte Feldakten; Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Kriegsakten |
Veröffentlichungen: | Anleitung, S. 61; Inventar des Kriegsarchivs Bd. 2, S. 2
© ÖStA (Michael Hochedlinger) |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Eine Provenienzbereinigung ist in Planung. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1908 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3169 |
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