AT-OeStA/AVA Nachlässe AN Hye Hye, Anton Ritter von Glunek (26.05.1807-08.12.1894), 1818 (ca.)-1943 (ca.) (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AVA Nachlässe AN Hye
Titel:Hye, Anton Ritter von Glunek (26.05.1807-08.12.1894)
Entstehungszeitraum:ca. 1818 - ca. 1943
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:22
Archivalienart:Verschiedene Archivalientypen ohne genauere Spezifizierung

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Anton Hye Ritter von Glunek (26.05.1807 - 08.12.1894)
Verwaltungsgeschichte:Anton Hye ( ab 2.Juli 1854: Ritter von Glunek) war zunächst Professor an der Universität Wien und 1867 Justiz- und Unterrichtsminister. Von seinen legislativen Arbeiten sind vor allem die Beteiligung am Pressegesetz von 1849, am Strafgesetz von 1852 und 1861, an der Strafprozessordnung von 1853 und die Mitarbeit an der Neugestaltung des Militärstrafgesetzbuches zu erwähnen.
Er wurde am 26. Mai 1807 zu Gleink im oberösterreichischen Traunkreis geboren. 1817/18 trat er ins Gymnasium in Kremsmünster ein. Ab 1825 absolvierte er ein Rechtstudium an der Wiener Universität. Von August 1829 bis Ende 1830 war er Actuar im Magistrat Steyr . Am 20. Juni 1831 erfolgte seine Promotion zum Doktor der Rechte an der Universität Wien. 1832 begann er als Supplent fur die Lehrkanzel des "Vernunft- und österreichischen Criminalrechtes" an der Wiener Universität (Dekret vom 29. Oktober 1832) seine Universitätskarriere. 1833/34 wurde er selbständiger supplierender Professor an der Wiener Universität und Professor für diplomatische Staatengeschichte an der Theresianischen Ritterakademie. Am 5. März 1835 erfolgte seine Ernennung zum wirklichen k.k. Professor der Theresianischen Ritterakademie. Ab 1834 bzw. 1835 bekleidete er ausserdem das Amt des Archivars der juridischen Fakultät bzw. des Universitätsarchives. Hye ist bereits eine anerkannte Autorität für Strafrecht in Österreich als er am 24. Dezember 1842 seine Ernennung zum Wirklichen k.k. Universitätsprofessor erhält.Zu Beginn der Revolution von 1848 übergaben Hye, Jenull und Endlicher, als Abgeordnete der Universität in der Hofburg eine Petition im Namen der Studierenden. Hye wurde Führer des Studentencorps für 5 Tage. Am 20. März 1848 legte er das Kommando nieder und wurdeam 26. Mai 1848
durch den Volkssicherheitsausschuß verhaftet und saß 5 Tage in Haft .
Wegen Hochverrates an der "Souveränität des Volkes" wurde er unter Anklage gestellt. Das Kriminalgericht aber erkannte die Tat als "unerschrockene und treue Pflichterfüllung" an.
Hye ging einige Zeit von Wien nach Oberösterreich. Am 2. Mai 1848 erfolgte seine Ernennung zum Generalsekretär des Justizministeriums. 1849-1854 weitere Ausübung des Lehramtes an der Wiener Universität. 18. August 1854 Gesetz gegen die Ämterkumulierung im Staatsdienst - Hye mußte die Professur zurücklegen. 1849 Ministerialrat im Justizministerium. Vorstand und Herausgeber des Reichsgesetzblattes. 1853 Verleihung des Ritterkreuzes des Leopold-Ordens. 2. Juli 1854 Erhebung in den Ritterstand mit „von Glunek“ (alter Name des Dorfes, in dem er geboren wurde). 8. Mai 1859 Ernennung zum Sektionschef im Justizministerium. 30. November 1865 Ernennung zum k.k. geheimen Rat. 1. Dezember 1865 Oberleitung und Aufsicht über alle Strafanstalten. Generalinspektor des Gefängniswesens. 27. Juni 1867 Justizminister für die Dauer von 6 Monaten, gleichzeitig auch Kultus- und Unterrichtsminister.
30. Dezember 1867 demissionierte Hye in Folge der Veränderung der staatsrechtlichen Organisation. Verleihung des Ordens der Eisernen Krone I. Klasse (infolgedessen Erhalt der Baronie am 12. August 1869). Ab 21. Jänner 1869 lebenslanges Mitglied des Herrenhauses. Ab 9. Juni 1869 Mitglied des Reichsgerichtes. 1871/72 Rector magnificus der Wiener Universität. Zum 80. Geburtstag - Verleihung der Kanzlerwürde des Ordens der Eisernen Krone. Verleihung des Großkreuzes des Leopold-Ordens. Anton Hye von Glunek starb am 8. Dezember 1894 in Wien und wurde in Steinhaus bei Wels in der Familiengruft beigesetzt.
Er war zweimal verheiratet in 1. Ehe mit Marie Hye Edle von Hyeburg (geb. 1807/gest. 19.03.1842) und in 2. Ehe mit Eugenie Maria Grünwald (geb. 04.03.1826/gest. 25.12.1902) und hatte aus den beiden Ehen insgesamt vier überlebende Kinder.
Hyes Leistungen im juridischen Bereich: Änderungen im Strafgesetz, Abschaffung der Prügelstrafe, Beseitigung der Sträflingsketten, Milderung der Rechtsfolgen einer Verurteilung, Reformen auf dem Gebiet des Gefängniswesens und des Strafvollzuges.
Wichtige Arbeiten:
• Ausarbeitung des Pressgesetzes vom 13. März 1849
• Ausarbeitung des Strafgesetzes vom 27. Mai 1852
• Ausarbeitung der Strafprozessordnung vom 29. Juli 1853
• Commentar des Strafgesetzes "Das österr. Strafgesetzbuch, Wien 1852-1855".
• "Die leitenden Grundsätze der österreichischen Strafprozeßordnung, Wien 1854".
• Ausarbeitung von Staatsverträgen über die Auslieferung von Verbrechern.
• Reform des österreichischen Notariates.
Archivierungsgeschichte:Ein Teilnachlass des Anton Hye Ritter von Gluneck wurde vom Staatsarchiv des Innern und der Justiz, zum Zeitpunkt des Ankaufs Teil des Reichsarchivs Wien, käuflich erworben.
Regierungsrat Dr. Kövess, ein Nachkomme Hyes, übergab 1943 dem Wiener Reichsarchiv den Nachlass zur Begutachtung und gegebenenfalls zum Ankauf. Die Materialien wurden von Generalstaatsarchivar Bodenstein schriftlich bewertet und beschrieben und der Ankauf befürwortet ( siehe AVA, Kurrentakten Zl. 933/1943, Reichsarchiv Wien-Direktion, Kt. 21, Mappe Nachlass zl. 809/43) Ein weiterer Nachlassteil des Justizministers Hye befindet sich im Haus-, Hof- und Staatsarchiv.
Der Nachlass Hye v. Glunek wurde im April 1997 neu geordnet.
Der Nachlass wurde weitgehend in der bereits vorhandenen Einteilung belassen, da die einzelnen Sachgruppen in einem "Summarischen General- Register " von Hye selbst festgelegt wurden. In Folge einer Neu-Verzeichnung für das Archivinformationssystem (Scope) 2013-2014 wurde der Nachlass in neue Kartons umgelegt, teilweise ergeben sich dadurch neue Kartonnummern.
Das "Summarische General-Register" ist im Karton 1 enthalten.
Auf Grund einer Übernahmsbestätigung vom 10. April 1895 (alt Karton 19, neu Karton 18) des Archivs der Universität Wien, wurde aus dem Nachlass folgendes dem Univ. Archiv überantwortet:
Aktenfaszikel Inhalt: 340 Consistorial- Dekrete in chronologischer Reihe vom 1. Februar 1861 bis 21. April 1882.
3 Konvolute Schriftgut betreffend Familie und Haushalt der Familie Hye von Gluneck aus dem Nachlass eines Nachkommens der Familie Baron Geza von Kövess wurde am 21.09.1981 von Frau Silvia Stein dem Allgemeinen Verwaltungsarchiv übergeben. Im Jahr 2016 wurden diese Materialen. die inzwischen las Teil des Schreibtischnachlasses von HR Dr. Andreas Cornaro aufbewahrt worden waren als Karton 21 dem NL Hye angefügt.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Familienpapiere- und urkunden, Materialien aus den Jahren 1848/1849, Zeitungsartikel, Biographisches, Universitätsangelegenheiten, Juridica, dienstliche Laufbahn, Verfassung und Staatsgrundgesetz 1867, Reden in den beiden Häusern des Reichsrates, Sammlung der Schriften Hyes, Korrespondenzen (alphabetisch geordnet)
Ordnung und Klassifikation:Der Nachlass Hye v. Glunek wurde im April 1997 von Mag. Ingrid Weghaupt (Hospitantin im AVA) neu geordnet.
Der Nachlass wurde dabei weitgehend in der bereits vorhandenen Einteilung belassen, da die einzelnen Sachgruppen in einem "Summarischen General- Register " von Hye selbst festgelegt wurden. In Folge einer Neu-Verzeichnung für das Archivinformationssystem (Scope) 2013-2014 durch Mag. Nicole Placz-Schuller wurde der Nachlass in neue Kartons umgelegt, teilweise ergeben sich dadurch für den Inhalt neue Kartonnummern.
Das "Summarische General-Register" ist im Karton 1 enthalten.
Auf Grund einer Übernahmsbestätigung vom 10. April 1895 (Karton 19, neu Karton 18) des Archivs der Universität Wien, wurde aus dem Nachlass folgendes dem Univ. Archiv überantwortet:
Aktenfaszikel Inhalt: 340 Consistorial- Dekrete in chronologischer Reihe vom 1. Februar 1861 bis 21. April 1882.
3 Konvolute Schriftgut betreffend Familie und Haushalt der Familie Hye von Gluneck aus dem Nachlass eines Nachkommens der Familie, Baron Geza von Kövess, wurde am 21.09.1981 von Frau Silvia Stein dem Allgemeinen Verwaltungsarchiv übergeben. Im Jahr 2016 wurden diese Materialien, die inzwischen als Teil des Schreibtischnachlasses von HR Dr. Andreas Cornaro aufbewahrt worden waren, als Karton 22 dem NL Hye angefügt.

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch, Englisch, Französisch, Latein

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:AT-OeStA/HHStA SB Nl Hye
Veröffentlichungen:Art. "Hye von Glunek, Anton Josef Frh. von (1807-1894), Jurist". In: ÖBL 1815-1950, Bd.3 (Lfg.11, 1961), S. 22
Constant von Wurzbach, Art. "Hye Freiherr von Glunek, Anton Josef". In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich , Wien 1863 (Bd. 9), S.458-461.
Zdislava Röhsner, Archive adeliger Familien und Nachlässe im Allgemeinen Verwaltungsarchiv, in: Archivpflege und Archivalienschutz MÖSTA 56 (2011), S.271-291

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Es können immer nur ganze Kartons bestellt und ausgehoben werden.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1973
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1754
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it nl