AT-OeStA/AVA Nachlässe Nachlässe, 1800 (ca.)-1945 (Bestandsgruppe)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AVA Nachlässe
Titel:Nachlässe
Entstehungszeitraum:ca. 1800 - 1945
Entstehungszeitraum, Anm.:Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum von 1890 bis 1945, in Ausnahmefällen reichen die Bestände bis ca. 1970.
Stufe:Bestandsgruppe

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Siehe die Ausführungen bei den einzelnen Beständen
Archivierungsgeschichte:Der Bestand Nachlässe im Allgemeinen Verwaltungsarchiv gliedert sich grundsätzlich in jene Nachlässe, die ab 1927 kontinuierlich erworben wurden und jene Nachlässen, die 2003 aus der Nachlass-Sammlung des Kriegsarchivs übernommen wurden.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Die Nachlass-Sammlung des AVA besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil setzt sich aus Nachlässen zusammen, die vom Allgemeinen Verwaltungsarchiv angekauft und übernommen wurden. Dies geschah vor allem aus zwei Gesichtpunkten: man war bestrebt die "Schreibtischnachlässe" jener hohen Beamten (Sektionschefs, Minister u.ä.), die in den Ministerien tätig waren, deren Schriftgut auch im Allgemeinen Verwaltungsarchiv erliegt, zu erlangen. Ausserdem wollte man mit den Nachlässen jene Lücke, die durch den Justizpalastbrand enstanden war, auffüllen.
Der zweite Teil besteht aus den sog. zivilen Nachlässen, die im Jahr 2003 aus dem Kriegsarchiv übernommen und in die Nachlass-Sammlung des Allgemeinen Verwaltungsarchivs eingegliedert wurden.
Es handelt sich dabei in vielen Bereichen mehr um eine "Sammlung", setzen sich doch die einzelnen Nachlässe aus dem beim Verstorbenen "gewachsenen" Schriftgut und jenem Material fremder Provenienz zusammen, welches oftmals nachträglich hinzugefügt wurde: Der so ergänzte Nachlass enthält einen echten Nachlasskern, doch ist dieser in einigen Fällen mit Erweiterungen aus fremden Provenienzen bereichert. Es kann sich dabei um Briefe handeln, die der Nachlasser ehemals versandt hatte und die unter Umständen gesammelt wurden. Es kann sich aber auch um Material handeln, welches erst nach dem Tod des Registraturbildners hinzugefügt wurde.
Die Unterscheidung zwischen den beiden Nachlassgruppen ist nicht nur eine temporäre, sondern auch eine inhaltliche-typologische:
Geht man von der Definition aus, das Nachlässe "die von einem Verstorbenen hinterlassenen archivwürdigen Papier und Unterlagen" darstellen und berücksichtigt man, dass Nachlässe erst dann Archivwürdigkeit erlangen, wenn sie von Personen stammen, "die eine wie immer geartete Rolle in der Gesellschaft und im öffentlichen Leben gespielt haben", so trifft dies gerade auf die "alten" Nachlässe des Allgemeinen Verwaltungsarchivs zu. Es handelt sich bei diesen einerseits durchwegs um Personen die zentrale Funktionen im Rahmen der österreichischen Verwaltung und des öffentlichen Lebens, eingenommen haben, und somit auch wichtige Informationen zur Institutionsgeschichte beinhalten, anderseits handelt es sich um "gewachsene Nachlässe", enthalten sie letztlich nur Schriftgut, das beim Nachlasser im Laufe seines Lebens anfiel und sich daher in seiner Gesamtheit bei dessen Tod gefunden hat.
Ordnung und Klassifikation:Alphabetische Ablage bei den "Alten" Nachlässen des Allgemeinen Verwaltungsarchivs
Bei den Nachlässen, die 2003 aus dem Kriegsarchiv übernommen wurden:
Ablage im numerus currens-System, nach dem Zeitpunkt ihres Einganges. Nach der arabischen Zahl als Grundsignatur finden sich noch Großbuchstaben, die jeweils über die physische Beschaffenheit des Bestandes Aufschluss geben: Nr. 1700 bis 1799 (D, E, F) sind Schriftennachlässe oder Vereinsnachlässe aus der Zeit ab 1918; Nr. 1800 (G,H,J) ff. umfassen Nachlässe von Beamten, Erwerbstätigen, Wissenschaftlern und sonstigen "Zivilisten" aus der Zeit vor 1919.
Erklärung der Großbuchstaben:
D: Urkundenkassetten, Planrollen, Karteien
E, G, H: Schriftgut
F, J: Fotos, Graphiken oder Zeichnungen

Angaben zur Benutzung

Findhilfsmittel:Verzeichnis im Benützersaal aufliegend

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Militärische Nachlässe im Kriegsarchiv, Familienarchive im Allgemeinen Verwaltungsarchiv, Nachlässe und Familienarchive im Haus-, Hof- und Staatsarchiv.
Veröffentlichungen:Fritz Reinöhl, Politische Nachlässe des 19. Jahrhunderts in den staatlichen Archiven Österreichs, in: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, Jahrgang 1929, S.210-220; Otto Meissner, Privatarchivalien und Privatarchive, in: Archivalische Zeitschrift, 55. Band, 1959, S.117-127; Hermann Schreyer, Die Gliederung von Nachlässen. Ein Beitrag über Ordnungsarbeiten an Nachlaßschriftgut, in: Archivmitteilungen, 12. Jahrgang, 1962, S. 14-20; Peter Broucek, Die Nachlässe im Österreichischen Staatsarchiv, in: Scrinium, Heft 22/23, 1980, S. 117-123;

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Auch bei der Benützung muss zwischen den beiden Nachlass-Gruppen unterschieden werden. Bei den "alten" Nachlässen des Allgemeine Verwaltungsarchivs gilt: Die Benützung dieser Bestände ist in den meisten Fällen ohne Beschränkung möglich. In Einzelfällen ist die Einholung einer Genehmigung durch den Benützer erforderlich.
Im Hinblick auf die Benützung der zweiten Gruppe dieser Nachlässe stellt sich die Situation um einiges komplizierter dar: Abgesehen von den in diesem Zusammenhang anzuwendenden Rechtsgrundlagen wie Archivgesetz und Datenschutzgesetz, ergeben sich privatrechtliche Vereinbarungen, nach denen der Benützer, vor Benützung des Nachlasses, einer Benützungsbewilligung durch vertraglich vorgesehener Personen bedarf.
Namen und Kontaktadresse sind durch die Abteilung zu erfahren. Erst nach Vorliegen der entsprechenden Bewilligung wird der Zugang zum Nachlass ermöglicht.
Seitens der Direktion des Allgemeinen Verwaltungsarchivs ist man jedoch sehr bemüht den Konsens im Spannungsverhältnis zwischen wissenschaftlichen Interesse und rechtlichen Normen nach Möglichkeit herzustellen.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-OeStA/HHStA SB Sonderbestände: Nachlässe, Familien- und Herrschaftsarchive, 1180-2005 (Bestandsgruppe)
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1975
Erforderliche Bewilligung:Beschränkter Zugang (kons. od. tech. Gründe)
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1736
 

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