AT-OeStA/AVA Adel RAA Reichsadelsakten, 1500 (ca.)-1806 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AVA Adel RAA
Titel:Reichsadelsakten
Entstehungszeitraum:ca. 1500 - 1806
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:480
Archivalienart:Akten

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Reichs(hof)kanzlei
Verwaltungsgeschichte:Das k.k. Adelsarchiv, das in gewandelter Form auch nach 1918 fortlebte, war ein reines Behördenarchiv, gekennzeichnet durch eine enge Verbindung mit der obersten Adelsbehörde im Innenministerium, der jeweils die Verleihung von Diplomen und Privilegien zustand. Erster Vorläufer der Adelsbehörde war die Einrichtung von Wappeninspektoren oder Wappenzensoren, die bereits im 17. Jahrhundert erfolgte. Während des 18. und frühen 19. Jahrhunderts gab es das Amt des Wappenzensors in der Reichs- und in der Hofkanzlei. Die Idee der Schaffung eines Heroldsamtes wurde nie verwirklicht. Die eigentliche Gründung des Adelsarchivs erfolgte erst am 4. September 1828, als aufgrund einer Neuordnung der Hofkanzlei, die bislang stark zersplitterten Adelsmaterialien zusammengefaßt wurden. Zu Beginn war das Adelsarchiv nur für die Akten der Vereinigten Hofkanzlei zuständig, erst im Mai 1841 wurden auch die Reichsadelsakten übernommen, allerdings mit der Bestimmung, dass sie weiterhin eine besondere Abteilung bildeten. Über die Geschichte des Adelsarchivs in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Es führte als Registratur der Adelsbehörde der Obersten Adelsbehörde, des k.k. Ministeriums des Inneren, ein der Außenwelt ziemlich verborgenes Dasein. Erst durch eine 1893 einsetztende Neuorganisation des österreichischen Archivwesens erhielt das Adelsarchiv mehr und erstmalig auch akademisches Personal. Nach 1918 wurde das Adelsarchiv in "Alte Gratialregistratur" umbenannt und blieb in enger Verklammerung mit den juridischen Abteilungen des Bundesministeriums für Inneres bzw. des Bundeskanzleramtes.
Archivierungsgeschichte:Die Konzepte der Adels-und Wappenbesserungsdiplome aus der Reichskanzlei wurden ab 1841 an das "Adelsarchiv" bei der Böhmisch-Österreichischen Hofkanzlei abgegeben und dort mit den entsprechenden Materialien der Hofkanzleien zu den "Adelsakten" vereinigt. Bedingung war, dass die Reichsadelsakten eine eigene Serie bildeten, was bis heute unverändert geblieben ist. Zwischen 2009 und 2015 wurde die Serie Reichsadelsakten – Allgemeine Reihe im Archivinformationssystem verzeichnet. Dabei wurden die in Karl Friedrich von FRANK erfassten Kurzregesten mit weiteren Metadaten (zu Umfang, Sprache, Erhaltungszustand etc.) ergänzt und die in den Akten enthaltenen Wappendarstellungen digitalisiert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:In der Reichskanzlei entstandene Konzepttexte zu den Diplomen und Privilegien der habsburgischen Herrscher als römisch-deutsche Kaiser.
Ordnung und Klassifikation:Die Akten sind in alphabetischer Ordnung abgelegt

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. Die Bereitstellung erfolgt in Form von Einzelakten.
Sprache:Deutsch, Latein
Findhilfsmittel:Karl Friedrich von Frank, Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die österreichischen Erblande. 5 Bände.; Kopien der Wappenbücher, 3 Bände.

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Bestand Reichsregister (RR) im HHStA
Veröffentlichungen:Walter Goldinger, Das ehemalige Adelsarchiv, in: MÖSTA 13 (1960), S. 486-502.
Wolfgang Kotz, Das Reichswappenbuch I, in: MÖSTA 7 (1954), S. 219-221.
Petr Mat'a, Der Adel in der Habsburgermonarchie: Standeserhebungen und adelsrechtliche Regelungen, in: Michael Hochedlinger, Petr Maťa und Thomas Winkelbauer (Hg.): Verwaltungsgeschichte der Habsburgermonarchie in der Frühen Neuzeit, Bd. 1/1 (2019), S. 117-148.
Stefan Seitschek, Ein digitales „Wappenbuch“ des Reichsadels. Nutzen und Grenzen von Digitalisierung im archivischen Arbeitsalltag, in: Scrinium 73 (2019), S. 48−53.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1836
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1699
 

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