AT-OeStA/AVA Justiz OJSt JS LVS Lombardo-Venetianischer Senat (Veroneser Senat), 1804-1846 (Serie)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AVA Justiz OJSt JS LVS
Titel:Lombardo-Venetianischer Senat (Veroneser Senat)
Entstehungszeitraum:1804 - 1846
Stufe:Serie

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Für die 1797 erworbenen venetianischen Gebiete war in der Zeit der aufgelassenen Justizstelle (bis 1802) die italienische Hofkanzlei zuständig, wodurch es nach 1802 mit der Wiedereinrichtung der Obersten Justizstelle notwendig wurde, dass auch diese die venetianischen Geschäfte zu übernehmen hatte, da der Revisionszug des neu eingerichteten Appellationsgerichtes in Venedig nun auch nach Wien zu ergehen hatte. Damit wurden erstmals auch italienische Richter nach Wien berufen (bis 1805).
Mit dem Wiener Kongress 1815 und der damit verbundenen Einrichtung des Lombardo-Venetianischen Königreichs im Habsburgerreich wurde schließlich die Errichtung eines eigenen italienischen Senats bei der Obersten Justizstelle notwendig, der aufgrund der italienischen Sprache nicht in Wien agieren sollte.
Mit Hofdekret vom 7.6.1816 wurde ein italienischer Senat in Verona eingerichtet (Veroneser Senat), der für ganz Lombardo-Venetien die Gerichtsbarkeit und Oberleitung der Rechtspflege zu übernehmen hatte und somit der Instanzenzug nicht nach Wien zu ergehen hatte. Mit der Leitung wurde ein eigener Präsident betraut, der gleichzeitig 2. Präsident der Obersten Justizstelle war. Als 2. Instanzen fungierten die Oberlandesgerichte in Mailand und Venedig. Ab 1845 wurde der Veroneser Senat nach Wien verlegt.
Archivierungsgeschichte:1919 wurde von der italienischen Waffenstillstandskommission verfügt, dass alle in Italien durch italienische Behörden entstandenen Akten an Italien abzutreten seien. Damit wurden am 24. und 27. Mai 1919 jene Akten des Lombardo-Venetianischen Senats an Italien übergeben, die in Verona entstanden sind. Die verbliebenen Akten sind Personalakten, sowie administrative und legislative Akten, die seitens der Obersten Justizstelle ab ca. 1804 für die italienischen Provinzen bzw. Lombardo-Venetien in Wien entstanden bzw. die sogenannten "italienischen Akten" des ab 1845 in Wien ansässigen italienischen Senats (Departement M und N der Obersten Justizstelle bzw. des Oberste Gerichtshofes - siehe Serie Venetianischer Senat). (vgl. AVA/Justiz/JM Sign II-125 Zl. 10.778/1919 ex Kt. 2446b) Die hier vorliegenden Italien betreffenden Akten wurden nach dem Justizpalastbrand aus den Akten des dalmatinischen Senates ausgeschieden, wo sie sich unter der Signatur C1 aus nicht eruierbaren Gründen befanden. Die italienischen Akten ab 1845 wurden in Wien produziert und waren daher von der Abgabe ausgeschlossen. Mit der neuen Registraturseinteilung der Obersten Justizstelle ab 1845 waren für die Lombardei das Departement M und für Venedig das Departement N zuständig (siehe Venetianischer Senat). (vgl. AVA/Justiz/JM Sign II-125 Zl. 10.778/1919 ex Kt. 2446b)

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch, Italienisch

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Friedrich von Maasburg, Geschichte der Obersten Justizstelle in Wien (1749-1848), Prag 1879

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Brandakten. Ob eine Benutzung erfolgen kann, ist im Einzelfall vom Referenten abzuklären. Teilweise aus konservatorischen Gründen gesperrt.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1876
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1587
 

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