Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA KA StR Fassbenderakten |
Titel: | Fassbenderakten |
Entstehungszeitraum: | 31.08.1719 - 21.04.1814 |
Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 22 |
Archivalienart: | Verschiedene Archivalientypen ohne genauere Spezifizierung |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Johann Matthias von Fassbender (auch Faßbender, Fasbender) wurde 1764 in Trier geboren, studierte in Mainz und Göttingen die Rechte und erwarb hier den Doktortitel. Am 12.8.1790 wurde er zum wirklichen Staatsrechtslehrer an der Universität Trier mit dem Charakter eines Hofrates ernannt und lehrte an ihr vornehmlich Staatsrecht und Reichsgeschichte. 1793 trat er in die Dienste der Reichsarmee; er scheint hier in der Reichskriegskanzlei verwendet worden zu sein, deren Leitung ihm nach einiger Zeit übertragen wurde. Etwa 1797 wurde ihm auch die Leitung des Reichs-Generalkriegskommissariats anvertraut. Fassbender leitete zu dieser Zeit auch das Kundschafterwesen. Erzherzog Karl hatte seine Fähigkeiten so sehr schätzen gelernt, daß er ihn am 8. Februar 1799 auch zu seinem geheimen Sekretär ernannte. Nachdem der Erzherzog von der Armee abgegangen war, erhielt Fassbender am 27.5.1800 die Mitteilung, dass er zum Kanzleidirektor bei der kaiserlichen Prinzipalkommission ernannt worden sei; er scheint diese Stellung jedoch nie angetreten zu haben. Am 13. Dezember 1800 berief ihn Erzherzog Karl, nachdem er das Kommando der Armee in Deutschland übernommen hatte, wieder in seine frühere Stellung. Am 12.1.1801 wurde Fassbender, um ihm eine angemessene, dauernde Anstellung zu geben, zum wirklichen Reichshofrat ernannt; gleichzeitig wurde er von der Dienstleistung beim Reichshofrat enthoben und angewiesen, seine Dienste bei Erzherzog Karl, der nach dem Frieden von Lunéville das Hofkriegsratspräsidium übernommen hatte, zu leisten. Am 5.4.1801 wurde er zum Präsidialhofrat beim Hofkriegsrat ernannt. Die Ersetzung des Staatsrates durch ein Staats- und Konferenzministerium, dessen Kriegs- und Marinedepartement Erzherzog Karl als Kriegsminister unterstellt wurde, brachte auch Fassbender eine Änderung seiner Stellung. Am 3.9.1801 wurde er zum wirklichen Staats- und Konferenzrat und zum geheimen Referendar in militärischen Verwaltungsangelegenheiten in diesem Ministerium ernannt; den Sitzungen des Hofkriegsrates hatte er jedoch auch weiterhin beizuwohnen. Am 14.2.1802 wurde er zwar von dieser Verpflichtung enthoben, seine persönlichen Dienstleistungen für den Erzherzog im Militärbereich dauerten jedoch fort. Am 6.5.1805 wurde Fassbender zum Geheimen Rat ernannt. Er starb am 28.2.1809 in Wien. |
Archivierungsgeschichte: | Wenige Tage vor Fassbenders Tod veranlasste Kaiser Franz die Sicherung der in dessen Nachlass befindlichen Akten. Welche Akten in seinem Besitz gefunden wurden, ist nicht bekannt, man weiß nur, dass sich darunter auch weit über hundert Akten betreffend Finanzangelegenheiten befanden und dass diese auf Grund einer kaiserlichen Entschließung vom 6.1.1824 dem Finanzminister Grafen Stadion zur Aufbewahrung übergeben wurden. Dem Nachlass entstammen die nach altem Gebrauch als „Fassbenderakten“ bezeichneten, mit "M.S." (Militärsektion) signierten Akten, welche als Fassbenders Handakten zu betrachten sind, und die als „Hofrat-Fassbender-Akten“ bezeichneten mit Abschriften von Personaldkumenten und persönlichen Korrespondenzen Fassbenders. Beide Aktengruppen befanden sich bis 9.8.1918 im Kriegsarchiv, von welchem sie dem HHStA übergeben wurden. Die Fassbenderakten erstrecken sich auf fast alle Zweige der Staatsverwaltung. Sie waren in 32 fortlaufend römisch nummerierte Faszikel nach sachlichen Gesichtspunkten eingeteilt, wobei die Faszikel 7 und 30 jedoch fehlten. Einem Großteil der Faszikel lagen eingehende Verzeichnisse bei. Diese wurden gelegentlich von Ordnungsarbeiten in den Jahre 1919 und 1920 den Faszikeln entnommen und mit bis dahin fehlenden, nunmehr neu angelegten Verzeichnissen in einem Archivbehelf (AB alt Nr. 316 a) vereint. Anlässlich der Neuverzeichnung der Akten für das Archivinformationssystem des Österreichischen Staatsarchivs 2021 wurden die alten Verzeichnisse übernommen und teilweise neuerlich ergänzt. Angesichts der verwirrend zahlreichen, mehrere Bearbeitungsgänge bzw. Umlegungen widerspiegelnden alten Signaturen auf den Akten wurde die innerhalb der Aktenkartons ursprünglich beibehaltene alte Faszikeleinteilung aufgelöst (nunmehr Signatur alt). Im Archivinformationssystem sind die Akten in der unverändert beibehaltenen Kartoneinteilung verzeichnet, innerhalb der Kartons wurden die einzelnen Stücke nach der fortlaufenden, bereits auf nahezu allen Stücken vorgefundenen Nummerierung mit blauem Bleistift angeordnet, die auch der Reihung im handgeschriebenen alten Archivbehelf 316a entspricht. Die Hofrat-Fassbender-Akten, die neben Privatem auch viel Dienstliches enthalten, wurden nun genauer verzeichnet und den Fassbenderakten eingegliedert; siehe Kartons 21 und 22. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1844 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=989 |
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