AT-OeStA/HHSTA KA StR Kollerakten Kollerakten, 1762-1780 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHSTA KA StR Kollerakten
Titel:Kollerakten
Entstehungszeitraum:1762 - 1780
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:10
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Handakten von Hofrat Joseph von Koller, Direktor der Kanzlei des Staatsrats 1761-1785, dem Jahr seiner Versetzung in die böhmisch-österreichische Hofkanzlei. Die Akten reichen von 1776 bis 1780, sie haben diverse Angelegenheiten der inneren Verwaltung der Habsburgermonarchie in diversen Kronländern zum Gegenstand. Es handelt sich um Noten Kollers an Kaiserin Maria Theresia, mit welchen er bereits im Staatsrat behandelte Gegenstände der Kaiserin zur Entschließung/Unterfertigung vorlegte oder sie ihr auf ihren besonderen Auftrag hin referierte. Teilweise umfassen die Dokumente nur die kurz gefassten Noten Kollers, ohne dass darin inhaltlich näher auf die behandelten - von Koller wohl als bekannt vorausgesetzten - Gegenstände eingegangen wird, oftmals liegen seinen Noten diverse Akten bei, gelegentlich sehr umfangreich. Die Noten geben meist auch die Nummern der zugehörigen, von Koller referierten Staatsratsakten an, des öfteren fasste er auch mehrere Gegenstände, unter Angabe mehrerer Staatsratszahlen, in einem Akt zusammen. Koller teilte der Kaiserin die Ansicht der Staatsräte zu den einzelnen Gegenständen mit und äußerte seine Meinung dazu, somit unterbreitete er ihr Vorschläge zu ihren Resolutionen. Maria Theresia trug daraufhin ihre Beschlüsse in Form von kurzen Notizen eigenhändig auf Kollers Noten ein. Offenbar wurde Koller von Maria Theresia gerade in ihren letzten Jahren häufig herangezogen - die Akten reichen ungefähr bis zu ihrem Tod. Die Häufung der Akten, die die Einführung des Raab´schen Systems zur Abschaffung der Robot (Robotabolition) in Böhmen behandeln, könnte darauf schließen lassen, dass Koller insbesondere auf diesem Gebiet der Kaiserin zur Hand ging.
Archivierungsgeschichte:Die Akten wurden vielleicht noch in der Zeit der Kanzleileitung Kollers geordnet. Aus unbekannten Gründen wurden dabei zwei Serien gebildet, deren erste die Jahre 1776-1780, und deren zweite die Jahre 1776-1779 umfasst. Die Akten wurden gesondert fortlaufend mit Tinte links oben numeriert, in zwei Stückverzeichnisse aufgenommen (protokolliert) und indiziert. Zusammen mit dem Archiv des Staatsrates kamen die Kollerakten vorerst ins Archiv der kaiserlichen Kabinettskanzlei und dann gemeinsam mit diesem ins HHStA. Sie befinden sich noch heute in der eben dargestellten Ordnung. Einige wenige, auch ältere, unnummeriert gebliebene Akten liegen heute am Ende von Karton 10 ein. Als Koller aus dem Staatsrat ausschied, übergab er seinem Nachfolger eine Reihe von Akten, die zum überwiegenden Teil Finanzangelegenheiten und Organisationsfragen des Staatsrates betrafen. Von letzteren befindet sich heute ein Teil in den Präsidialakten des Staatsrates, der Verbleib der übrigen ist unbekannt. Koller verwahrte offenbar auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Akten, die ihm auf kaiserlichen Befehl vom Kabinett übergeben worden waren; sie betrafen Familienangelegenheiten des Kaiserhauses und Hofangelegenheiten. Von ihnen haben einige wenige Stücke den Weg in die Handschriftensammlung des HHStA gefunden (Hss. Weiss 515, 517 und 519), ein Teil mag auch in die Miscellanea des Familienarchivs geraten sein.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Gegenstände der inneren Verwaltung der Habsburgermonarchie, oftmals betreffend wirtschaftliche Fragen, etwa die Einführung des neuen Systems des Hofrats Franz von Raab zur Ablöse der Robotdienste auf Staatsgütern (Ex-Jesuitengütern) in Böhmen (seit 1775), weiters betreffend Untertanenbeschwerden, Gnadengesuche, Postenbesetzungen in Verwaltungsbehörden etc.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
Sprache:Deutsch
Findhilfsmittel:Zwei Stückverzeichnisse (Protokolle) mit Index. Die beiden Protokollbände wurden als Basis des Stückverzeichnisses in der Datenbank verwendet.

Angaben zu verwandtem Material

Orginale (Existenz, Aufbewahrungsort):HHStA: Staatratsprotokolle der Jahrgänge 1776-1780. Die Bände liegen bereits als scans zur Einsicht im AIS vor; siehe deren Verzeichnis (HHStA Kabinettsarchiv Staatsrat/Protokolle und Indices).
Verwandtes Material:Diverse Aktenbestände zur inneren Verwaltung der Habsburgermonarchie. Einsetzend mit dem Jahr 1783 die Akten der Robotabolitionskommission (FHKA, Domänenakten).

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:In den Akten selbst werden häufig die zugehörigen Staatsratsakten mit deren Nummern angeführt; gelegentlich auch schon im Stückverzeichnis. Damit besteht die Möglichkeit, zusätzliche Informationen (Einbringer, Betreffe, Wortlaut der kaiserlichen Resolutionen) aus den Staatsratsprotokollen zu erhalten; siehe AIS. Gelegentlich sind die Kollers Noten beiliegenden Akten sehr ausführlich, sodass sie als Ersatz für die zugehörigen, nicht mehr erhaltenen Staatsratsakten dieser Jahre herangezogen werden können.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1810
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=987
 

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