Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA KA KK NL Reviczky |
Titel: | Reviczky, Adam Graf (1786-1862) |
Entstehungszeitraum: | 1825 - 1847 |
Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 2 |
Archivalienart: | Akten |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Adam Graf Reviczky von Revisnie (geb. 23.5.1786 in Debrecen/Ungarn, gest. 21.4.1862 in Heiligenkreuz/Niederösterreich) stammte aus einer alten ungarischen Adelsfamilie. Seit 1807 im k.k. Verwaltungsdienst, stand er – mit Unterbrechungen durch den Militärdienst in den Jahren 1809 und 1815 – in Verwendung beim galizischen Gubernium, der Vereinigten Hofkanzlei und beim Vizekönig der Lombardei und Venetiens, Erzherzog Rainer. 1825 erfolgte seine Ernennung zum Geheimen Rat und zum Vizepräsidenten der Hofkammer sowie die Erhebung in den Grafenstand. 1826 erreichte er als Ungarischer Hofkanzler den Höhepunkt seiner Karriere: Bei seinen Landsleuten sehr beliebt, genoss er aufgrund seiner Umsicht und seiner bedeutenden Kenntnisse das besondere Vertrauen Kaiser Franz´ I., der oftmals seinen Rat suchte. Im Gegenzug zu Reviczkys unbedingter Loyalität und seiner besonderen Verdienste erwies ihm der Kaiser auch besondere Dankbarkeit: Selbst die Schulden seines notorisch prunkliebenden Freundes wurden von ihm persönlich beglichen. Reviczkys hervorgehobene Position am Wiener Hof unter Kaiser Franz brachte ihm offenbar wiederholte Konflikte mit Staatskanzler Metternich ein. Nach dem Tod seines Kaisers und Freundes bleib er dem Hof zunehmend fern; 1836 erhielt er den österreichischen Gesandtenposten an den italienischen Höfen von Florenz, Modena und Parma. 1842 wurde er - entgegen seiner heftigen Proteste - von Metternich abberufen. |
Archivierungsgeschichte: | Der vorliegende kleine Nachlass besteht aus diversen offiziellen Korrespondenzen und Aktenstücken der Jahre 1830-1847, die zwei Jahre nach Reviczkys Tod, am 29.8.1864 dem Ministerium des Äußern übergeben wurden. Am 28.10.1892 gelangten sie mit anderen Akten aus der Registratur des Außenministeriums ins Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wo sie zunächst unter Staatenabteilungen, Italien Rom, eingeteilt wurden. 1928 wurden sie dort wieder ausgeschieden und selbstständig unter den Nachlässen der Kabinettskanzlei aufgestellt, von Reinöhl wurde bei diesem Anlass ein Verzeichnis erstellt (Archivbehelf alt 39/19), das eine Liste mit 28 Aktenstücken umfasst. Davon fehlen heute die Nummern 6-12, 15 und 25 - offenbar waren sie im Haus-, Hof- und Staatsarchiv auch schon bei einer länger zurückliegenden Aktenrevision nicht mehr auffindbar, was daran zu erkennen ist, dass in der Liste Reinöhls nchträglich die tatsächlich vorhandenen Akten - im Gegensatz zu den bis heute fehlenden - mit Bleistifthaken gekennzeichnet wurden. Bei Ordnungsarbeiten des Jahres 2015 wurden schließlich zwei Urkunden (Grafenstandserhebung 1825 und Ernennung zum Obergespan von Borsod 1827) aus dem privaten Nachlass Reviczkys, die bis dahin im HHStA in der Aktengruppe der Sonderbestände gelegen waren, hier angereiht. Ergänzendes, ebenfalls aus dem Schriftennachlass Revickys stammendes, jedoch nicht im vorliegenden "Nachlass Reviczky" befindliches Aktenmaterial war bereits knapp nach Reviczkys Tod, am 30.4.1862, auf dessen eigene, schriftlich hinterlassene Anweisung hin, der kaiserlichen Kabinettskanzlei übergeben worden. Es handelte sich dabei um ein Aktenpaket mit 93 von ihm verfassten Entwürfen zu kaiserlichen Entschließungen und Handschreiben betreffend Ungarn und Siebenbürgen aus den Jahren 1819-1837. Diese Konzepte sind auf Revickys wiederholte Heranziehung zu Kabinettsreferaten zurückzuführen. Seitens der Kabinettskanzlei wurden sie auf kaiserlichen Befehl dem (jüngeren) Staatsrat zur Verzeichnung und Hinterlegung übergeben. Mit dessen Archiv, das mit den Archiven der älteren kaiserlichen Ratsbehörden (Staatsrat, Staatskonferenz, Reichsrat) im sogenannten “Kabinettsarchiv“ vereinigt wurde – kamen sie ins Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wo sie zum Großteil bei den Akten des (älteren) Staatsrats und der Staatskonferenz eingereiht wurden. Ein Verzeichnis der Konzepte Reviczkys mit Angabe des Hinterlegungsortes (Aktennummern) findet sich unter der (jüngeren) Staatsratszahl Nr. 55/1862, zeitlich stammen die dort angeführten Aktenstücke aus den Jahren 1819 sowie 1824-1831. Möglicherweise finden sich, entsprechend einem Hinweis Reinöhls im Gesamtinventar des HHStA (Band 2, Seite 217), weitere davon unter den Korrespondenzakten der Kabinettskanzlei. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Korrespondenzen und Aktenstücke 1830-1847 (Beiblatt mit dem Titel: "Papiere aus dem Nachlasse des Grafen Reviczky, am 29. August 1864 durch Herrn Dr. Polatschek übergeben - sehr geheimer Art)"; Grafenstandserhebung 1825, Ernennung zum Obergespan von Borsod 1827 |
Bewertung und Kassation: | Dauerhaft aufzubewahren |
Ordnung und Klassifikation: | Chronologisch nach Nummern |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) im Rahmen der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch, Französisch, Italienisch |
Findhilfsmittel: | AB alt 39/19 |
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Angaben zu verwandtem Material |
Orginale (Existenz, Aufbewahrungsort): | ÖStA, HHStA: Konzepte Reviczkys zu kaiserlichen Resolutionen und Handschreiben (siehe Archivierungsgeschichte); Kabinettsarchiv Staatsrat und Staatskonferenz - weitere Aktenjahrgänge; Kabinettsarchiv Kaiser-Franz-Akten Karton 90 (alt 82) - Mappe "Graf Adam Reviczky" fol. 1-30 aus den Jahren 1821-1830 (Lombardisch-venezianische Angelegenheiten 1821, Galizische Angelegenheiten 1823 und 1825, eigene Personalia, Ungarische Angelegenheiten 1826-1830); Kabinettsarchiv Protokolle und Indices der Kabinettskanzlei - diverse Jahrgänge; Staatenabteilungen Italien Toskana, Kartons 56-63 - Berichte, Weisungen, Varia Florenz (Diplomatische Korrespondenzen Revickys in seiner Eigenschaft als österreichischer Gesandter); Ministerium des Äußern Adm. Reg. Fach 4, Karton 284 (Personalakt Adam Reviczky); Hofarchive: OMaA Akten Karton 606 (Ung. Hofkanzler 1828); Hausarchiv: Sammelbände 49; Sonderbestände Archiv Csáky ÖStA, AVAFHKA: Adel, Präsidium FM Ungarisches Staatsarchiv, Budapest: Archiv der Ungarischen Hofkanzlei |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=980 |
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