Angaben zur Identifikation |
| Signatur: | AT-OeStA/HHStA KA KK NL Kolbielski |
| Titel: | Kolbielski (Glave-Kolbielski), Karl Friedrich (1752-1831) |
| Entstehungszeitraum: | 1783 - 1831 |
| Entstehungszeitraum, Anm.: | Zahlreiche Dokumente sind undatiert, die meisten dürften aus der Zeit der Gefangenschaft Kolbielskis (1810-1831) stammen. |
| Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
| Anzahl: | 37 |
| Archivalienart: | Akten |
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Angaben zum Kontext |
| Verwaltungsgeschichte: | Karl Friedrich Freiherr von Glave-Kolbielski (4.8.1752, Stettin – 13./14.8.1831 Budapest) stand seit 1795 als Finanz- und Verwaltungsexperte in österreichischen Diensten, zuvor hatte er bereits in Preußen und Polen gewirkt. Von Kaiser Franz II./I. wurde er wiederholt zur Erstellung von Fachgutachten herangezogen, daneben war er der Verfasser brillanter antipreußischer Pamphlete und wurde mit heiklen, geheimen Missionen betraut: 1809 riskierte er als Spion im französisch besetzten Wien sein Leben. Er war eine zwiespältige Persönlichkeit: Einerseits aufgrund seiner brillanten Geistesgaben ein europaweit gesuchter Berater in Finanz- und Verwaltungsfragen, andererseits ein bösartig-intriganter, rastloser Kopf, der seine Dienste verkaufte und hemmungslos den eigenen Vorteil suchte. 1810 in Wien wegen des Verdachtes gefährlicher Umtriebe verhaftet, verbrachte er den Rest seines Lebens in Gefangenschaft. Zum Verhängnis wurden ihm gewisse, den Kaiser kompromittierende Aktivitäten, vor allem wohl seine Verwicklung in einen Anschlag auf Napoleon Bonaparte. Aufgrund seiner Unberechenbarkeit galt er als gefährlicher Mitwisser und sollte unschädlich gemacht werden. Während der langen Jahre der Gefangenschaft verfasste Kolbielski zahlreiche Studien auf den Gebieten der Mathematik, Finanzwissenschaft und Sozialpolitik. |
| Archivierungsgeschichte: | Als Kolbielski 1831 in Budapest starb, wurde sein Schriftennachlass mit amtlichen und privaten Schriften und Korrespondenzen aufgrund des vielfach staatliche Interessen berührenden Inhalts beschlagnahmt und von der Polizei wahllos in Aktenfaszikel verpackt. Vinzenz Graf Desfours, Obersthofmeister des damals als kommandierender General in Ungarn weilenden Erzherzogs Ferdinand, legte 1831/32 ein detailliertes Stückverzeichnis an, wobei er die Dokumente durchnumerierte und teilweise mit Anmerkungen versah. Nach der Überführung nach Wien kamen etliche weitere Unterlagen Kolbielskis hinzu. Sie wurden - wohl ebenfalls von Desfours - an inhaltlich passender Stelle ergänzend in die Reihe der Nummern eingefügt (z.B. ad Nr. 242, ad Nr. 327, etc.), im Verzeichnis aber nicht extra angeführt. Auf Befehl des Kaisers scheinen die Schriften Kolbielskis dem Staatsrat und Kabinettsreferenten Johann von Pilgram zur weiteren Verwahrung übergeben worden zu sein - jedenfalls fanden sie sich 1848 bei der Auflösung des Staatsrates in dessen Büro. Mit der Staatsratsregistratur gelangte der Nachlass Kolbielskis in das Kabinettsarchiv, seitens der kaiserlichen Kabinettskanzlei wurde er 1908 im Zuge größerer Aktenabtretungen dem HHStA übergeben. Bis 1918 wurde er dort geheim und nicht zugänglich verwahrt. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
| Inhalt: | Wissenschaftliche Arbeiten, Projekte und Gutachten Kolbielskis vor allem auf den Gebieten Volkswirtschaft, Finanzwissenschaften und Mathematik; (sozial-)politische Betrachtungen; Eingaben und Beschwerden betreffend seine Rehabilitierung; geschäftliche, amtliche und private Korrespondenzen. |
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Angaben zur Benutzung |
| Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
| Reproduktionsbestimmungen: | gemäß Benützungsordnung des Österreichischen Staatsarchivs |
| Sprache: | Deutsch, Französisch |
| Findhilfsmittel: | Stückverzeichnis in der Datenbank des ÖStA nach den Nummern von Defours (1831/32); daneben altes handgeschriebenes Stückverzeichnis (Archivbehelf XI/10), am Ende versehen mit einer Zuordnung der Nummern zu Gegenständen |
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Angaben zu verwandtem Material |
| Orginale (Existenz, Aufbewahrungsort): | ÖStA HHStA: StK Notenwechsel Hofkammer 8, StK Vorträge, etc.; ÖStA AVAFHKA: AVA Polizeiakten 1927 größtenteils vernichtet; HKA |
| Verwandtes Material: | Geheimes Staatsarchiv, Preußischer Kulturbesitz, Berlin; Archive in Polen, Rußland, Frankreich (?) und England (?) |
| Veröffentlichungen: | Pribram, Alfred Francis und Erich Fischer: Ein politischer Abenteurer (Karl Glave-Kolibielski, 1752-1831). Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, philosophisch-historische Klasse 216/5, Wien-Leipzig 1934. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
| Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
| Schutzfristende: | 31.12.1861 |
| Erforderliche Bewilligung: | Keine |
| Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
| Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
| URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=967 |
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