Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/AdR LV BMLV 1Rep VW |
Titel: | Volkswehr |
Entstehungszeitraum: | 1918 - 1921 |
Stufe: | Teilbestand |
Frühere Signaturen: | 07R104/1 |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Staatsamt für Heereswesen, Volkswehr 1918-1920; Bundesministerium für Heereswesen, Volkswehr 1920-1921 |
Verwaltungsgeschichte: | Am 7. November 1918 wurde das Amt des Oberbefehlshabers der deutschösterreichischen Volkswehr errichtet und FMLt. Adolf Boog wurde am 11. August 1918 vom deutsch-österreichischen Staatsrat als Oberbefehlshaber angelobt. Er trat bereits am 27. Mai 1919 zurück. Der Posten wurde nicht wieder besetzt.
Am 16. November 1918 wurden vom Staatsamt für Heereswesen im Einvernehmen mit dem Oberbefehlshaber die Landesbefehlshaber ernannt und gleichzeitig folgende Befehlsbereiche festgelegt (VBl. des deutschösterreichischen Staatsamtes für Heereswesen Nr. 1 vom 16. November 1918):
- Landesbefehlshaber Wien für Niederösterreich, Oberösterreich, Südböhmen und Südmähren - Landesbefehlshaber Linz (unterstand dem Landesbefehlshaber Wien) - Landesbefehlshaber Graz für Steiermark und Kärnten - Landesbefehlshaber Klagenfurt für Kärnten (unterstand dem Landesbefehlshaber Graz) - Landesbefehlshaber Innsbruck für Salzburg, Tirol und Vorarlberg - Landesbefehlshaber Bregenz für Vorarlberg (unterstand dem Landesbefehlshaber Innsbruck) - Landesbefehlshaber Leitmeritz für Deutschböhmen - Landesbefehlshaber Troppau für das Sudetenland
Die Ernennung des Landesbefehlshabers für Salzburg erfolgte erst am 24. März 1919. Der Landesbefehlshaber für Deutschböhmen wurde im Dezember 1918 von Leitmeritz nach Wien verlegt. Der Landesbefehlshaber für das Sudetenland wurde mit 19. Februar 1919 aufgelöst und an seiner Stelle eine Militärstelle für das Sudetenland beim Landesbefehlshaber für Deutschböhmen in Wien errichtet. Mit 11. September 1919 erfolgte die Auflösung des Landesbefehlshabers für Deutschböhmen und der Militärstelle für das Sudetenland und die Errichtung der "Schutz- und Beratungsstelle" (AdR, BMfLV/AR, Bundesministerium für Heereswesen, Abt. 1, Zl. 27.104/1919). Diese Stelle sollte die Interessen der Berufsmilitärpersonen, die aus den Gebieten Deutschösterreichs stammten, welche aufgrund des Friedensvertrages abgetreten werden sollten und der Berufsmilitärpersonen, die aus den neu zugewachsenen Gebieten (Westungarn) stammten, wahrnehmen. Die Wirtschaftsabteilung des ehemaligen Landesbefehlshabers für Deutschböhmen wurde der Schutz- und Beratungsstelle angegliedert.
Am 1. Februar 1920 wurde die Schutz- und Beratungsstelle aufgelöst und die Aufgaben der Wirtschaftsabteilung des ehemaligen Landesbefehlshabers für Deutschböhmen der 14. Abteilung des Staatsamtes für Heereswesen übertragen (AdR, BMfLV/AR, Staatsamt für Heereswesen, Abt. 1, Zl. 2.804/1920 vom 3. März 1920).
Die Volkswehreinheiten wurden aufgrund der "Vorläufigen Richtlinien für die Aufstellung der deutschösterreichischen Volkswehr" (Beilage zum Verordnungsblatt Nr.1 des deutschösterreichischen Staatsamtes vom 16. November 1918), der vom Befehlshaber der Volkswehr Wien erlassenen Verfügungen über die "Ausgestaltung der deutschösterreichischen Volkswehr in Wien" (Beilage zum Verordnungsblatt Nr. 1 des deutschösterreichischen Staatsamtes vom 16. November 1918) und des Staatsgesetzes vom 6. Februar 1919 betreffend die "Vorläufigen Bestimmungen über die bewaffnete Macht" (Staatsgesetzblatt Nr. 91, verlautbart im Staatsgesetzblatt Nr. 28 vom 12. Februar 1919) aufgestellt.
Infolge der Aufstellung des Österreichischen Bundesheeres erfolgte die Auflösung der Volkswehr. Die Landesbefehlshaber übergaben ihre Agenden den neu aufgestellten Brigaden und Heeresverwaltungsstellen. Es bestanden jedoch bis 1922 Liquidierungsstellen. Die Angehörigen der Volkswehreinheiten sind teils entlassen, teils in die neue Wehrmacht übernommen worden. |
Archivierungsgeschichte: | Der Bestand befand sich seit 1940 im Kriegsarchiv und kam 1987 in das Archiv der Republik. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit im Inneren; Ausbildung der Jungmänner; Gebühren; Grenzsicherung Steiermark; Hilfeleistung bei Naturkatastrophen; Kärntner Abwehrkampf; Körperausbildung; Krankenfürsorge; Schutz des Staates gegen Außen; Schutz des Staatseigentums; Soldatenräte; Versorgung; Volkswehr; Wachdienst; Weiterbildung; Werbung von Jungmännern |
Ordnung und Klassifikation: | Der Bestand, der Akten des Oberkommandanten, der Landesbefehlshaber und einiger Volkswehreinheiten enthält, ist nicht vollständig erhalten. Da zu einigen Aktenreihen die Geschäftsbücher fehlen, ist der Bestand teilweise nur schwer benützbar. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Geschäftsbücher, Aufstellungsverzeichnis |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1: Das Archivgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945. Hrsg. Manfred Fink. In der Reihe: Publikationen des Österreichischen Staatsarchivs, Band 4/1. Wien 1993. |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Zitat: Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik (=ÖStA/AdR), Bundesministerium für Landesverteidigung/Volkswehr (=BMfLV/VW), Provenienz, Zahl, Kartonnummer.
Von besonderer Bedeutung sind die Akten der Kärntner Volkswehreinheiten, die am Abwehrkampf teilnahmen und des Grenzschutzkommandos Steiermark. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1951 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=587617 |
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