AT-OeStA/KA ZSt MilKom Neoacquistica Neoacquistische Subdelegation (Neoacquistica), 1703-1740 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA ZSt MilKom Neoacquistica
Titel:Neoacquistische Subdelegation (Neoacquistica)
Entstehungszeitraum:1703 - 1740
Darin:Akten über die Verproviantierung und militärische Einrichtung der vorderösterreichischen Festungen Freiburg und Breisach ab 1703, über das Innsbrucker Zeughaus und andere Tiroler bzw. vorderösterreichische Betreffe, möglicherweise der Aktennachlaß eines Kommissionsmitgliedes (?).
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:6
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Commissio neoacquistica bzw. ihre Subdelegation
Verwaltungsgeschichte:Am 18. April 1719 (Hoffinanzakt, 18.4.1719) wurde als oberste Behörde für die den Türken 1718 abgenommenen Provinzen (Banat von Temesvár, Nordserbien, Cisalutanische Walachei, teilweise auch Slawonien, Südungarn und Siebenbürgen) eine eigene Kommission eingesetzt, die zunächst unter dem Vorsitz des Prinzen Eugen von Savoyen stand und sich aus Vertretern des Hofkriegsrates und der Hofkammer sowie dem Bancopräsidenten zusammensetzte. In den genannten Provinzen selbst bestanden gemischt kameral-militärische Verwaltungen. Die Commissio neoacquistica wurde 1745 aufgehoben. An ihre Stelle trat die Hofdeputation in Banaticis, Transylvanicis und Illyricis, deren Schriftgutnachlaß teilweise im Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Staatskanzlei Provinzen), teilweise im Hofkammerarchiv (Banater Akten, darunter die Sitzungsprotokolle) verwahrt wird. Der Großteil des Schriftguts ging aber 1777 an die Ungarische Hofkanzlei. 1947 mußte Ungarn das Material an Jugoslawien abtreten (heute: Archiv der Vojvodina, Novi Sad).
Die Commissio neoacquistica trat nur selten zusammen, häufiger tagte die Subdelegation. Die erhaltenen recht spärlichen Akten reichen nur bis 1740. Überwiegend handelt es sich um Sitzungsprotokolle der Kommission, Referate der Subdelegation, teilweise um Originalberichte an den Hofkriegsrat.
Eine neoacquistische Hofkommission war bereits in den 1680er Jahren unter dem Vorsitz von Kardinal Kolonitsch für die Beratung der Neueinrichtung der von den Türken zurückeroberten Teile Ungarns eingesetzt worden. Sie bestand ebenfalls aus Hofkammerräten und Räten des Hofkriegsrates. Ihr Schriftgut ist in den Beständen des Hofkammerarchivs zu suchen.

L i t e r a t u r : Bidermann, Hermann Ignaz: Geschichte der österreichischen Gesammt-Staats-Idee 1526-1804. Innsbruck 1867, Bd. 1, S. 120 Anm. 36. Langer: Serbien unter der kaiserlichen Regierung. In: Mittheilungen des k. k. Kriegsarchivs N. F. 3 (1889) 157-247. Inventar des Hofkammerarchivs, S. 156.
Archivierungsgeschichte:Einem Vermerk im alten Protokoll ist zu entnehmen, daß die "Neoacquistica" 1741 von Hofkriegssekretär Jenisch im hofkriegsrätlichen Archiv abgeliefert wurden und damals 16 Faszikel umfaßten. 1764 scheinen sie als regulärer Teil des Kanzleiarchivs auf. Nach Sichtung durch die hofkriegsrätliche Ausmerzungskommission verblieben nur mehr 4 Faszikel.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Schriftgut zur Verwaltung der habsburgischen Neoacquistica, vorwiegend Protokolle der Subdelegation. Auf Irrläufer zur (Militär-)Geschichte Vorderösterreichs und Tirols ist hinzuweisen.
Ordnung und Klassifikation:Die Akten sind durchlaufend numeriert. Der nach der Skartierung angelegte Index (innerhalb der Buchstaben geteilt in Orte, Sachen und Proprien) weist die Nummern der asservierten Akten nach. Das um 1750 angelegte alte Protokoll enthält eine faszikelweise Übersicht aller, auch der jetzt nicht mehr vorhandenen Akten (Neuzählung innerhalb der einzelnen Faszikel), und schließt mit einem Materienindex. Den Stand vor der Skartierung gibt auch der bei der Revision durch die Ausmerzkommission angelegte Elench wieder, der zugleich Asservierung oder Kassierung nachweist.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Frei zugänglich.
Reproduktionsbestimmungen:Keine Selbstkopierung im Lesesaal. Bücher dürfen nur mikroverfilmt oder photographiert werden.
Sprache:Deutsch, Latein
Findhilfsmittel:Der Detailzugang erfolgt über den Index. AB 368* (Kartonverzeichnis, das der Aufnahme im AIS entspricht).

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Hofkammerarchiv Ungarische Hoffinanz und Ungarische Miscellanea. Vermischte Ungarische Gegenstände Neoacquistica 1690-1762 Fasz. 30 und Protokolle der Neoacquistischen Subdelegation 1719-1745 (vgl. Inventar des Hofkammerarchivs, S. 55).
Veröffentlichungen:Hofkriegsrat Akten 1753/Mai/1/203; Anleitung zur Kenntnis, S. 55 f.; Inventar des Kriegsarchivs 1, S. 136; Wagner, Quellen, S. 286 f.

© Österreichisches Staatsarchiv (Michael Hochedlinger)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4776
 

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