AT-OeStA/KA FA NFA DK ID 12. ID 12. Infanteriedivision (12. ID), 1914-1918 (Serie)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA NFA DK ID 12. ID
Titel:12. Infanteriedivision (12. ID)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Darin:Karten, Skizzen
Stufe:Serie (Sign., Faszikulatur, Rubrik, Liasse, Fach)

Angaben zum Umfang

Anzahl:52
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Kommandoverhältnisse der 12. Infanteriedivision:
(bis 1. April 1917: 12. Infanterietruppendivision)

Kestranek Paul, Feldmarschalleutnant: Kriegsbeginn - November 1915,
Hinke Alfred Edler von, Generalmajor (Feldmarschalleutnant): November 1915 - Jänner 1917,
Puchalski Stanislaus von, Generalmajor (Feldmarschalleutnant): Februar 1917 - August 1918,
Waitzendorfer Karl, General der Infanterie: September - November 1918.

Generalstabschefs:
Droffa Wilhelm Edler von, Major: Kriegsbeginn - September 1914,
Gerbert Karl, Major: Oktober 1914 - Oktober 1916,
Wolf-Schneider von Arno Oskar Freiherr, Major: Oktober 1916 - Februar 1917,
Gerbert Karl, Oberstleutnant: Februar 1917 - Juni 1918,
Frank Ludwig, Major: Juli - November 1918.

Die ehemalige 12. (Krakauer) Infanterietruppendivision im Weltkrieg 1914-1918:
Mit der Deckung der Westflanke der in Galizien aufmarschierten österreichisch-ungarischen Armee betraut, rückte die Division aus dem Raume Tarnow über Mielec und den unteren San östlich der Weichsel vor und stieß mit den Divisionen der 1. Armee (Dankl) zugleich im Raume westlich von Krasnik mit den Russen zusammen und warf sie nordwärts zurück. Erst in der Höhe von Borzechow gelang es den Russen, in einer wohlvorbereiteten Stellung den Siegeslauf der österreichisch-ungarischen Armee aufzuhalten, nachdem sie bedeutende Verstärkungen herangezogen hatten, welche östlich von Warschau aufmarschiert waren, um zwischen der österreichischen und deutschen Ostarmee den Marsch auf Berlin anzutreten.
Die Division bestand aus dem nordmährischen Infanterieregiment Nr. 3, dem schlesischen Infanterieregiment Nr. 100 und dem Jägerbataillon Nr. 5, dem westgalizischen Infanterieregiment Nr. 56, den mittelgalizischen Infanterieregimentern Nr. 20 und Nr. 57 und aus den dazugehörigen Artillerieformationen.
Nachdem die österreichischen 2. und 3. östlich von Lemberg aufmarschierten Armeen den bedeutend überlegenen russischen Truppen nicht Stand halten konnten und der 4. Armee (Auffenberg) wohl ein glänzender Sieg bei Kommorow, nicht aber der Entscheidungsschlag gelang, mussten die siegesbewussten Truppen der 1. Armee und somit auch die 12. Infanteriedivision den erkämpften Boden preisgeben und den gemeinsamen Rückzug über den San und östlich und südlich der Weichsel antreten, um wenige Tage später wieder über Opatow gegen Iwangorod vorzurücken, wo die Regimenter in den Wäldern bei Augustow tapfer ausharrten, bis die allgemeine Lage abermals einen Rückzug über Radom-Kielce bis in das Quellgebiet der Pilica forderte.
Hier wurde - schon nahe der preussischen Grenze - dem russischen Vormarsch Halt geboten. Die um Pilica tobenden Kämpfe bewiesen von Neuem die hervorragende Kampfesstärke der Truppen der 12. Infanteriedivision und brachten den Russen schwere Niederlagen.
Ende November gelangte die Division östlich von Zarki (bei Czestochan) in Stellung, von wo nach dem Sieg von Limanowa-Laparow die Verfolgung der weichenden Russen bis an die Nida aufgenommen wurde. Nach vorübergehendem Einsatz bei Motkowice, dann im Mündungsgebiet der Nida, wo insbesondere das Infanterieregiment Nr. 20 schwer dezimiert wurde, erfolgte die Verschiebung der Division in den Raum von Gorlice, wo die Regimenter im monatelangen Stellungskampf bei einzelnen Vorstößen gegen die russischen Stellungen vor Gorlice ausharrten.
Beim Aufmarsch der Armee Mackensen wurde die Division Ende April 1915 vor die etagenartig angelegten und verstärkten Stellungen der Russen an die Pustikberge verschoben.
Die Truppen der Division hatten sich in nächtlichen Kämpfen bis auf Sturmdistanz herangearbeitet und am 2. Mai 1915 standen die Regimenter in der Früh - dicht zum Angriff gruppiert - in ihren Stellungen, um in der Minute des allgemeinen Sturmes unter der Führung des Generalmajors von Metz mit den Infanterieregimentern Nr. 56 und Nr. 100 im ersten Anlauf die vorderen feindlichen Stellungen zu nehmen und die Pustikhöhe, den Schlüsselpunkt des ganzen Stellungssytstems, zu gewinnen.
Während das Infanterieregiment Nr. 57 unter der Führung von Oberst Pöschek gegen Süden einschwenkte, gingen Teile der Infanterieregimenter Nr. 56 und Nr. 3 unter Führung von Oberst Molinary gegen Norden in Flanke und Rücken des Gegners vor, um ihren Nachbarn Hilfe zu leisten. Einige vorgeeilte Batterien begleiteten diesen Angriff mit Erfolg und am Abend war eine Lücke in die feindlichen Stellungen geschlagen, welche die Russen nicht mehr ausfüllen konnten.
Trotz heftiger Gegenwehr und hartnäckigen Widerstands konnten die Russen die Stellungen nicht mehr halten.
Im Siegeszug Mackensens, meist die Spitze des Angriffskeiles bildend, sollte die Division auf dem Weg bis Brest-Litowsk ein Zeugnis besonderer Stoßkraft geben, so in den Kämpfen bei Jaslo-Potok-Jaroslan und östlich davon bei Chotynice, bei den mit allen Mitteln moderner Feldbefestigung angelegten Stellungen auf der Höhe Horodysko bei Kunin, an der Wolica bei Gajowniki, der Wojslawkastellung bei Bonca und Rokolnpy, bei Cholm-Ostrow und den Werken von Brest-Litowsk.
Von Brest-Litowsk wurde die Infanteriedivision in Fußmärschen in den Raum von Lemberg abgezogen, um im September die Stellungen an der Strypa östlich von Buczacz zu beziehen und sie zu nachhaltigem Widerstand auszugestalten.
Auch hier bewährte sich die Division in der Abwehr und schlug hefitge Russenangriffe im November und um Weihnachten 1915 blutig ab.
Erst als im Juni 1916 die Brussliow-Offensive bei Toponruz die österreichischen Stellungen durchschlugen, mussten die Truppen die starken Stellungen aufgeben.
Bei den nun folgenden Rückzugskämpfen bewährte sich die Division u. a. bei Clesza, wo die russischen Truppen täglich nach vielstündigem Vernichtungsfeuer aufliefen, ohne die österreichischen Truppen zu werfen. Die österreichischen Regimenter wurden aus den Stellungen gezogen, um am nächsten Tag östlich von Monasterzyeka erneut in eine vielumstrittene Stellung eingesetzt zu werden, welche die Division jedoch dem Gegner überlassen musste.

Dezimiert wurden die Truppen einige Tage später wieder östlich von Halicz den russischen Massenangriffen ausgesetzt, um dann aus dem Raum von Halicz in die Waldkarpaten verlegt zu werden, wo am Stellungsbau am Pantyrpass und auf der Taupischirka gearbeitet wurde.
Einigermassen aufgefüllt wurde die Division in die Bukowina verlegt, wo sie im Raum östlich von Dorna Watra und Jakobeny zu Weihnachten wieder eingesetzt wurde. Durch strenge Kälte und schlechte Nachschubverhältnisse erlitten hier die Truppen durch die von den Russen stets auf einzelne Stützpunkte zusammengefassten Angriffe schwere Verluste, bis nach Einlangen der deutschen Truppen, welche man mit allen Verpflegsartikeln und Angriffsmitteln sowie wichtiger Munition ausgestattet hatte, die Regimenter wieder zu neuer Kampfstärke gebracht wurden und den Russen mit einem Schlag fast alle verlorenen Stellungen wieder entrissen. Hier begann der Zerfall der russischen Kampftruppen nach Ablösung durch die Kavallerie.
Daher wurde die 12. Infanteriedivision im Frühjahr 1917 auf den iatlienischen Kriegsschauplatz gefahren, um am Karst in eine vorgeschobene und bedrohte Stellung bei Selo eingesetzt zu werden, aus welcher die Regimenter in der 11. Isonzoschlacht durch einen überwältigenden Angriff der Italiener mit großen Verlusten zum Teil aus den Stellungen gehoben wurden.
Nach kurzer Retablierung setzte man die Division im südlichen Karstabschnitt bei Dnino und Madcazza ein, von wo sie im Herbst 1917 im Rahmen der Durchbruchsschalcht von Tolmein im nächtlichen Angriff die italienischen Stellungen nahm, um dann über Monfalcone an den unteren Isonzo vorzurücken.
Erst wieder an der unteren Piave bezog die Division zwischen St. Dona und Noventa die Dammstellungen, um bei der Junioffensive 1918 abermals und zwar zum letzten Mal ihren Angriffswert zu zeigen, in dem sie den Piaveübergang erzwang und die Italiener viele Kilometer zurückwarf.
Ende Oktober schlug die Division am letzten Waffengang alle italienischen Angriffe und Landungsversuche ab, bis die Angreifer am Weg über die Nachbardivision ihre Flanken bedrohte, worauf der Rückmarsch befehlsgemäss über die Livenza und den Tagliamento bei Latisanotta angetreten wurde und die Division nach Laibach gebracht wurde, von wo der geregelte Abtransport der Regimenter mit allen Waffen in die Heimat erfolgte.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

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