AT-OeStA/FHKA NHK MBW Extra 14 Johann Baptista Branzetto (Pranzetti) vulgo Baron Branzetto de Salis, Projekt einer Schmelzhütte, Konkurs und Schuldenangelegenheiten, 1752-1758 (Karton (Faszikel))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/FHKA NHK MBW Extra 14
Titel:Johann Baptista Branzetto (Pranzetti) vulgo Baron Branzetto de Salis, Projekt einer Schmelzhütte, Konkurs und Schuldenangelegenheiten
Entstehungszeitraum:1752 - 1758
Stufe:Karton (Faszikel)
Frühere Signaturen:r.Nr. 4.691

Angaben zu Inhalt und Struktur

Unterteilung/Enthält:Berichte und Stellungnahmen der Hofkammer in Münz- und Bergwesen und der Bergwerksdirektion Schwaz
Sprache:Deutsch, Französisch
Anmerkung zu Personen:Johann Baptista Branzetto (Pranzetti), ein italienischer Chemiker und Hochstapler (?), der auch als Baron Johann Baptista Brandis de Salis firmierte, bemühte sich ab 1743, ein Bergwerk in Tirol zu erwerben und kaufte schließlich einen alten Bergbau am westlichen Bärfeld bei Pillersee, in dem Erdkobalt abgebaut wurde. Er behauptete, über neue Produktionsmethoden und Fertigkeiten zu verfügen und suchte um die Genehmigung zum Bau einer neuen Schmelzhütte in Pillersee an. Er trat gemeinsam mit seinem Bevollmächten, einem böhmischen Titular-Kommerzialrat Paul Maria Florindo, und einem gewissen Baron Blonnay auf. Ende 1752 erwarb er das Eisenwerk Pillersee um 34.000 Gulden, die er allerdings nie bezahlte. Den ausbleibenden Erfolg seiner Tätigkeit erklärte er mit den großen Widerständen vor Ort, konnte allerdings anlässlich mehrerer Inspektionen einer eigens eingesetzten Kommission nicht beweisen, über entsprechende Techniken zu verfügen. Offene Rechnungen über Metallproben und weitere Ungereimtheiten wendeten das Blatt: Hatte noch im September 1752 das Münz- und Bergwesens-Direktions-Hofkollegium den Kauf befürwortet, galt er im Jänner 1753 bereits als Betrüger.
Er schädigte einen größeren Personenkreis, indem er seine Arbeiter und bestellte Waren nicht bezahlte. Er wurde in mehreren Prozessen 1753 verurteilt, die Abwicklung seines Konkurses, in dem auch seine Frau Anna Margarete Branzeti, geborene von Werth, verwickelt waren, dauerte bis in das Jahr 1758. Das Eisenwerk Pillersee ging in ärarischen Besitz über.

Angaben zur Benutzung

Reproduktion vorhanden:Nicht vorhanden

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Literatur: Herwig Pirkl: Ein Schwindler und Hochstapler als Gewerke in Pillersee. In: Kammbergschrift, Vereinsblatt des Heimatvereines von Pillersee, Nr. 14/2009, S. 7-9; mehrere zeitgenössische Verteidigungsschriften in der Universitätsbibliothek Zürich
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1788
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3969264
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it nl