AT-OeStA/KA FA NFA HHK HFK/HGK Heeresfront- und Heeresgruppenkommandos (HFK/HGK), 1914-1918 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/KA FA NFA HHK HFK/HGK
Titel:Heeresfront- und Heeresgruppenkommandos (HFK/HGK)
Entstehungszeitraum:1914 - 1918
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:1042
Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Stäbe dieser Art waren in den Mobilmachungsvorbereitungen nicht vorgesehen. So unterstanden zu Kriegsbeginn die auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz aufmarschierten Armeen unmittelbar dem Armeeoberkommando. Nur für die 5. und 6. Armee wurde ein Oberkommando der Balkanstreitkräfte geschaffen, zu dessen Kommandanten am 7.8.1914 Feldzeugmeister Oskar Potiorek ernannt wurde, der gleichzeitig auch die 6. Armee befehligte. Am 27.12.1914 wurde dieses Kommando, zusammen mit dem der 6. Armee, aufgelöst und an seine Stelle trat das Kommando der Balkanstreitkräfte (Kommandant Erzherzog Eugen), dem auch ein aus dem bisherigen 5. und 6. Armee-Etappenkommando gebildetes Etappenkommando der Balkanstreitkräfte zur Seite stand.

Nach der Kriegserklärung Italiens wurde das Kommando der Balkanstreitkräfte am 27.5.1915 in das Kommando der Südwestfront umgebildet. Zwar wurde mit Op.Nr. 1 eine neue Aktenreihe und ein neuer Index (Nr. 160) begonnen, die Hinterlegung erfolgte jedoch unverändert in den bisherigen Rubriken. Deshalb liegen die Akten der Balkanstreitkräfte und der Südwestfront des Jahres 1915 zusammen. Diese "Aktenmischung" ist beim Bearbeiten dieser Bestände des Kriegsjahres 1915 entsprechend zu berücksichtigen!

Das bisherige Etappenkommando der Balkanstreitkräfte wurde geteilt und daraus ein neues 5. Armee-Etappenkommando (siehe 5. Armee) und das Etappenkommando Balkan formiert, aus welchem schließlich das Etappengruppenkommando 12 (siehe 3. Armee) hervorging.

In der zweiten Hälfte des März 1916 wurde das bisherige Kommando der Südwestfront in das Heeresgruppenkommando Erzherzog Eugen umbenannt. Die in Tirol zurückgebliebene Quartiermeisterabteilung des nach Russland verlegten 3. Armeekommandos (siehe 3. Armee) trat als Quartiermeisterabteilung zur Heeresgruppe Erzherzog Eugen.
Mit 2.3.1917 wurde Feldmarschall Conrad zum Kommandanten der bisherigen Heeresgruppe Erzherzog Eugen ernannt, die nunmehr die Bezeichnung Heeresgruppe Conrad führte. Erzherzog Eugen trat an die Spitze des mit 16.3.1917 wieder erstandenen Kommandos der Südwestfront, dem auch das ab 23.8.1917 gebildete Heeresgruppenkommando Boroevic (siehe 5. Armee) unterstand. Anfang Jänner 1918 wurde das Kommando der Südwestfront aufgelöst. Das Heeresgruppenkommando Boroevic übernahm das Kommando von der Brenta bis zur Adria.

An der Ostfront wurde ab 19.9.1915 aus der 1. und 2. Armee unter dem Kommandanten der 2. Armee die Heeresgruppe Böhm-Ermolli gebildet. Diese Heeresgruppe bestand mit einer kurzen Unterbrechung vom 15.6. - 4.10.1916 und mit wechselnder Zusammensetzung bis zum 24.1.1918. Die Stabsarbeit wurde hiebei aber stets vom 2. Armeekommando geleistet. Mit 1.7.1916 trat neben diese Heeresgruppe noch das ursprünglich 12. Armeekommando (siehe 12. Armee) als Heeresgruppenkommando Erzherzog Karl, welches ab 4.10.1916 zum Heeresfrontkommando erhoben wurde. Ab 2.12.1916 führte Erzherzog Joseph das Kommando an der Heeresfront, bis er am 15.1.1918 samt seinem Stab nach dem italienischen Kriegsschauplatz zur Übernahme der neuen 6. Armee (siehe 6. Armee) abging und daraufhin Feldmarschall von Kövess mit dem bisherigen Stab des 7. Armeekommandos (siehe 7. Armee) die Führung der Heeresfront übernahm. Am 5.4.1918 wurde das Heeresfrontkommando Feldmarschall von Kövess aufgelöst.
An der Tiroler Front übernahm am 21.7.1918 Erzherzog Joseph die Heeresgruppe Conrad, die ab 23.10.1918 die Bezeichnung Heeresgruppe Tirol führte.

Auf dem westlichen Balkan wurden gemäß Armeeoberkommando Op.-Nr. 148.248 mit 10.10.1918 die österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte dem Heeresgruppenkommando Feldmarschall von Kövess unterstellt. Mit der Betrauung dieses Feldmarschalls mit dem Armeeoberkommando Anfang November 1918 wurde das Heeresgruppenkommando aufgelöst.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Vorwiegend operative Akten und Tagebücher über die einzelnen Operationen des Kommandos bzw. Oberkommandos der Balkanstreitkräfte und des Kommandos der Südwestfront.
Ordnung und Klassifikation:Für die Registratur der Akten war bei diesen Kommandos die "Vorschrift für die Höheren Kommandos der Armee im Felde" maßgebend. Die Hinterlegung der Akten erfolgte aber beim Kommando der Balkanstreitkräfte, beim Kommando der Südwestfront, beim Heeresgruppenkommando Erzherzog Eugen bzw. Conrad (Erzherzog Joseph, Tirol) nach einem Rubrik-System. Bei dem Mangel an Kanzleibehelfen ist das Aufsuchen eines bestimmten Aktes innerhalb einer solchen Registratur erschwert.
Der Bestand selbst ist verhältnismäßig geschlossen, das operative Aktenmaterial im Großen und Ganzen vorhanden. Eine empfindliche Lücke bildet lediglich das Fehlen der Akten des Heeresgruppenkommandos Boroevic vom Jahre 1918 (siehe 5. Armee), da diese beim Abtransport in die Heimat im November 1918 auf Anordnung der südslawischen Nationalräte in den Eisenbahnstationen Assling und Krainburg als Eigentum des südslawischen Staates erklärt wurden (Protokoll des Heeresgruppenkommandos Boroevic, Klagenfurt 8.11.1918).

Beim Heeresfrontkommando Erzherzog Karl (Erzherzog Joseph, Feldmarschall Kövess) sind die Geschäftsbücher (Indizes, Protokolle, Elenche) separat angeführt, bei sämtlichen anderen Heeresfront- und Heeresgruppenkommandos sind sie in Kartons abgelegt und daher im Kartonverzeichnis integriert.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich.

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Die Akten und Geschäftsbücher des Heeresgruppenkommandos Boroevic sind im Bestand Armeekommandos bei der 5. Armee eingereiht.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1948
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3834
 

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