Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/FHKA gPräs HK |
Titel: | Hofkammer - geheime Präsidialreihen |
Entstehungszeitraum: | 1804 - 1824 |
Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 113 |
Archivalienart: | Akten und Geschäftsbücher |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | k.k. Hofkammer |
Verwaltungsgeschichte: | Der Bestand der Hofkammerpräsidialakten setzt mit September 1797 ein. Den Anlass zur dauernden Sonderlegung der unmittelbaren im Büro des Hofkammerpräsidenten gearbeiteten Akten gibt eine Änderung in der Behördenorganisation. Mit Reskript vom 7. September 1797 waren die Finanzangelegenheiten aus dem Verband des auch die zentrale politische Verwaltung umfassenden Direktoriums gelöst und der Leitung des am 14. Oktober zum Finanzminister und Hofkammerpräsidenten ernannten Grafen Saurau unterstellt worden. Als Saurau im April 1802 zum Botschafter in Petersburg ernannt wurde, wurden seine Präsidialakten mit einem nachträglich angelegten Verzeichnis (Skontro) seinem Nachfolger, Graf Lazansky, übergeben und sind zum Grundstock der dann seit 1803 regelrecht mit gleichzeitig geführten Registern versehenen Präsidialregistratur geworden. Das Hofkammerarchiv bewahrt diese chronologisch |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Dem Bedürfnis einer besonderen Geheimhaltung gewisser im Präsidialbüro der Hofkammer bearbeiteten Agenden verdanken zwei weitere Abteilungen der Präsidialakten des Hofkammerarchivs und deren Behelfsbücher ihre Entstehung: die "Geheimen Präsidialakten" und die "Sehr geheimen Präsidialakten". Erstere setzen mit November 1810 ein und reichen wie die allgemeine Aktenreihe bis 1824 (bis zum Tod des Hofkammerpräsidenten Grafen Stadion). Man kann in den im kleinsten Kreis bewerkstelligten Vorbereitungen für das bekannte Finanzpatent des Hofkammerpräsidenten Grafen Wallis vom 20. Februar 1811 den Anlass zur Entstehung dieser Aktengruppe sehen. Der überwiegende Teil dieser Akten ist der Korrespondenz mit der Polizeihofstelle gewidmet. Eine Art Vorläufer der "Geheimen Präsidialakten" sind die "Sehr geheimen Präsidialakten", welche eine Sonderlegung aus den allgemeinen Präsidialakten darstellen, zu denen später ein Index angefertigt wurde. Dies Gruppe enthält Akten aus den Jahren 1804 bis 1810. Den Präsidialakten angegliedert sind noch drei Faszikel mit Register und Index: die "Präsidialakten in Rettungssachen". Sie verdanken ihre Entstehung den Anstalten, welche das Handschreiben des Kaisers vom 13. Juli 1813 an den Hofkammerpräsidenten Grafen Ugarte auslöste. Kaiser Franz, der damals einen letzten Versuch unternahm, den Krieg zwischen Napoleon und Russland-Preußen auf einem Kongress in Prag beizulegen, bei seinem Scheitern aber selbst in den Krieg gegen Frankreich einzutreten entschlossen war, beauftragte den Hofkammerpräsidenten, Vorkehrungen zu treffen, um im Falle einer feindlichen Invasion Vermögenswerte vor Schäden zu sichern. Besonders war an eine Flüchtung beweglichen Staatsgutes von Wien nach Brünn gedacht. Diese Vorkehrungen die Ugarte im Einvernehmen mit den übrigen Hofstellen und mit Hilfe der Chefs der Landesstellen nach dem Muster der Kriegsjahre 1805 und 1809 traf, fanden mit dem Sieg bei Leipzig ihr natürliches Ende. Die Abteilung "Sitzungs-Präsidialakten" setzt sich aus zwei ganz verschiedenen Gruppen zusammen. Die zeitlich ältere Abteilung mit Stücken aus dem Jahre 1815 und 1816 und eigenem Protokoll enthält Akten über die durch das Handschreiben des Kaisers an den Finanzminister Grafen Philipp Stadion vom 6. Februar 1815 zur Regelung der Finanzen ausgelösten Verahndlungen, welche zur Veröffentlichung der zwei Finanzpatente vom 1. Juni 1816 führten, von denen das erste die Errichtung einer "privilegierten österreichischen Nationalbank", das andere die Bestimmungen über die Einziehung des Papiergeldes kundmachte. Die zweite Aktengruppe, die Zeit vom 1. August 1826 bis zum April 1829 umfassend, stellt die Akten des Präsidialbüros des damaligen zweiten Präsidenten der Hofkammer, Ludwig Grafen Taaffe, dar. Die Bezeichnung dieser beiden Aktengruppen rührt offenbar daher, dass Nummer 1 ein Ersuchen des neu ernannten Präsidenten an die Vizepräsidenten ist, alle in den Sitzungen vorgetragenen Stücke ihm zur Approbation vorzulegen. Der Teilbestand "Geheimes Präsidialprotokoll" (1813-1822) ist eine Sonderlegung aus den Geheimen Präsidialakten. Auch die Varia und Miszellen sind Selekte aus der allgemeinen Reihe oder den Geheimen Präsidialakten. Sie verdanken ihre Sonderlegung entweder äußeren Umständen, wie etwa der Flüchtung der Hofkammer nach Ofen im Jahre 1809, oder sind Betreffselekte, wie die Faszikel über die Schaffung von Antizipationsscheinen 1813-1814, die englischen Subsidien in diesen Jahren, die Banknotenfabrikation 1816-1821 u.a.m. |
Ordnung und Klassifikation: | Die Akten sind in mehrere Reihen aufgegliedert, die jeweils chronologisch nach Jahrgängen und innerhalb derer nach Nummern geordnet sind. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Reproduktionsbestimmungen: | Gemäß § X (Nutzung von Archivgut durch Anforderung von Reproduktionen) und § XIV (Entgelte) der Benutzungsordnung des Österreichischen Staatsarchivs (§ 10 Bundesarchivgesetz), in der jeweils gültigen Form. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | 20 Stück Indizes und Protokolle |
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Angaben zu verwandtem Material |
Verwandtes Material: | Bestände "Kredit" und "Kamerale" |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1854 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=308479 |
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