Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/KA NL 2278 (C) |
Titel: | 2278 (C) LUBE, Paul |
Entstehungszeitraum: | 1910 - 1975 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 1 |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Paul LUBE
Seitens der SPÖ wurde Paul Lube als Wunschkandidat für die "Luftwaffe" ins Gespräch gebracht. Er kam am 04. April 1956 zum Heer.(FN9) Der rasch zum Oberst beförderte Lube sollte zunächst das geplante "Fliegerführungskommando" als Zelle der zukünftigen Luftstreitkräfte übernehmen, während Bizek im Bundeskanzleramt bzw. BMLV verbleiben sollte. Die Aufstellung des Fliegerführungskommandos mit 01. Juli 1956 unter Lube (nun Oberst des höheren militärischen Dienstes/dhmD) in Tulln-Langenlebarn wurde als Verbands- und Truppenführungskommando gesehen. Es konnte keine größeren Gegensätze geben als die zwischen Lube und den anderen Persönlichkeiten. Lube war eine charismatische Persönlichkeit, schlagfertig, ein rascher Arbeiter, von stets makellosem, elegantem Äußeren, hoch gebildet, gleichzeitig oft sprunghaft, introvertiert und kleinlich, oft charmant, oft eiskalt. Lubes seltene Truppenbesuche waren stets von "Auftritten" und kleinlicher Kritik an Nebensächlichkeiten gekennzeichnet. Lubes Vorzüge waren sein Einsatz für das persönliche Fortkommen und Vorwärtskommen seiner Offiziere und Beamten, sein guter Kontakt zu den fachlich sehr guten Unteroffizieren, von denen das Kommando Luftstreitkräfte (KoLu) stets profitierte. Von der Politik und strategisch-operativen Zusammenhängen verstand er genug, um die Untauglichkeit seines Instrumentes "Luft" zu erkennen. Dies allein setzte ihn gegenüber den anderen Befehlshabern, die von Anbeginn kampftaugliche Truppen unter sich hatten, zurück. Lube fehlte im ÖVP-dominierten BMLV der politische Rückhalt. Im Gegensatz dazu war Bizek ein väterlicher, ruhiger, aber umso gründlicherer Typ. Er war der Gegenpol zu Lube, war sehr beliebt, ihm galt auch die Loyalität des Stabes. Bizek war ein "schreibender" Stabschef. Die von ihm verfassten Geschäftsstücke waren sprachliche Meisterwerke, die auch heute noch frisch und sachlich unangreifbar wirken. Bizek wurde zwar vielfach wegen seiner zu geringen Durchschlagskraft bei Lube kritisiert, doch stand Bizek auch persönlich zu stark im Schatten von Lube. Bizeks Charakter und sein Arbeitseinsatz machten ihn unangreifbar. Dass er fallweise auch schwache Leistungen seines bunt zusammengewürfelten Stabes akzeptierte, zeigte große Toleranz gegenüber Fehlern. Der politische Schachzug, den sich als Opfer des Dritten Reiches sehenden und damit politisch auch von der ÖVP nicht verhinderbaren Lube als Befehlshaber einzusetzen, schuf bei den Luftstreitkräften zwei "Fraktionen", nämlich die der Kriegsoffiziere und die der (von Ersteren) als "politisch positioniert" gesehenen Offiziere, wobei viele Kriegsoffiziere zu Lube persönlich auf Distanz gingen. Es konnte kein Zufall sein, dass Lube daher um sich vor allem "Nicht-Flieger" versammelte und die "Asse" zur Truppe (vor allem zum Fliegerführungskommando, der späteren Fliegerbrigade) abschob. Im KoLu dienten daher überwiegend Offiziere, die im Zweiten Weltkrieg keine hoch dekorierten Pilotenkarrieren aufwiesen. An der Spitze des Fliegerführungskommandos stand mit dem "Ortswechsel" von Lube nach Wien Obstlt dhmD Anton Mader, der sehr früh begann, zu Lube einen Gegenpol zu bilden. Lube fühlte sich in Gegenwart der "alten Adler" unwohl und vermied das unter Jagd-, Kampf- und Transportfliegern übliche "Fachsimpeln". Die Gespräche blieben stets "formell". Lube überließ Mader den ohnedies nur rudimentär vorhandenen "militärischen Teil", das KoLu hingegen kümmerte sich um die (ebenso wenig umsetzbare) "Luftfahrtpolitik", Beschaffung, Planung und um die Aufstellung der Luftstreitkräfte. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Fotos, Nachrufe |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Reproduktionsbestimmungen: | Keine Selbstkopierung im Lesesaal von Schriftgut vor 1900 |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2005 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2767463 |
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