Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/FHKA SUS RA |
Titel: | Reichsakten |
Entstehungszeitraum: | 0963 - 1760 |
Stufe: | Teilbestand |
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Angaben zum Umfang |
Anzahl: | 204 |
Archivalienart: | Akten |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Hofkammer und Niederösterreichische Kammer |
Verwaltungsgeschichte: | Ihrer Herkunft sind die "Reichsakten" ein Selekt zunächst aus "Hoffinanz" und "Niederösterreichische Kammer". Der Zeitpunkt dieser Absonderung, die nach dem territorialen Betreffgrundsatz durchgeführt wurde, ist nicht feststellbar. |
Archivierungsgeschichte: | Zu Anfang des Jahres 1775 meldete der Vorstand des Hofkammerarchivs, Johann von Cronberg, die Auffindung von Archivalien, „wovon ein theil in einem finstern gewölbe im münzhause, ein anderer aber in unterirdischen und feichten vier holzgewölbern sich befunden“; sie waren, „theils seit undenklichen zeiten in küsten und verschlägen verwahrt, theils aber unverwahrt und ganz bloss mit anderen schriften und fascikel aufgehauft“ worden und „der vermoderung ausgesetzt gewesen“. Diese Archivalien wurden nun auseinandergelegt, getrocknet und bis zum Jahre 1785 auch geordnet. Ein Verzeichnis, das Johann Florian Baumberg, der Nachfolger Cronbergs, seinem Berichte vom 3. August 1785 beilegte, lässt ihre Identifizierung mit dem heutigem Bestande „Reichsakten“ als gesichert erscheinen, wenngleich einzelnes noch davon abgetrennt und verselbständigt, anders hinzugefügt wurde. In Faszikel 51 liegt ein auf Folie 1 als „Repertorium 14 über Reichssachen. Anno 1658“, auf Folie 2 als „Reichs-Repertorium de anno 1642“ bezeichnetes 50 Folien umfassendes alphabetisches Schlagwortverzeichnis, dessen Seitenzahlen auf eine verloren gegangene Handschrift (vielleicht eine Art Regestenwerk) verweisen. 1775, bei ihrer Auffindung, waren die aus „Hoffinanz“ und „Niederösterreichischer Kammer“ erhobenen Akten bereits mit derRegistratur des Erzherzogs Leopold Wilhelm (1614-1662), zuletzt Statthalters der Niederlande, vermischt. Bis längstens zum Jahre 1833 ist dann die Abteilung „Reichsakten“ in jene Ordnung gebracht worden, die sie heute noch aufweist. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Die "Reichsakten" behandeln nicht nur verschiedenste Angelegenheiten des "Römischen Reichs", dessen Oberhaupt die Habsburger ja die meiste Zeit waren, sondern auch viele habsburgische Familienbelange. Der Schwerpunkt liegt ebenfalls auf dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Akten sind von einer ganz unglaublichen Vielfalt; sie belegen, neben den Lehensangelegenheiten, die Auslagen für Kriege sowie die Aufwendungen für den Außendienst mit seinen repräsentativen Festen und Gesandtschaftsreisen. So wird ausführlichst berichtet, was an Geld und kunstvollen Gebrauchsgegenständen wie Uhren, Bechern, Waffen und mechanischen Spielereien, als Verehrung an einflußreiche Funktionäre in die Türkei wanderte und was türkische Gesandtschaften hier in Wien sich an Tafelfreuden und Übertretungen des Alkoholverbots geleistet haben. Die Materien "Geldhandlungen im Reich", "Reichspfennigmeisteramt", "Gemeiner Pfennig"(ab 1495), "Fugger und andere Geldgeber" zeigen, wie die Gelder für die Türken- und Bauernkriege, für die Bekämpfung der "Schmalkaldischen Empörung"- so wurde in Wien der Krieg des Kaisers gegen die deutschen Protestanten im Jahr 1544 genannt - aufgebracht wurden. Die Kosten für die Gesandtschaften nach Moskau (1561) und nach Persien(1599), wo man für Bündnisse gegen die türkische Bedrohung warb, werden genauso vermerkt, wie etwa die Kosten für die Versorgung der sechzehn unehelichen Söhne von Maximilian I. Andere interessante Materien sind z. B. "Bergwerke im Reich", "Münzordnungen", "Religionskolloquium in Speyer 1545", "Herren, Vasallen und Communen in Italien", "Kaiserliche Hochzeiten, Leichenbegängnisse und Krönungen" (ab 1493). |
Ordnung und Klassifikation: | Die Akten sind nach einem territorialen Ordnungsprinzip strukturiert: erstrebt wurde die Zusammenfassung aller im Hofkammerachiv befindlichen, auf das Reich sich beziehende Akten (allerdings mit starker Einstreuungen auch anderer, vornehmlich habsburgisch-erbländischer Belange). Die Akten sind alphabetisch nach geographischen Begriffen geordnet, von "A" wie "Aachen" bis "W" wie "Württemberg", wobei einige Sonderlegungen wie "Allianzen" den eigentlichen Schlusspunkt bilden. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist frei zugänglich, gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung |
Reproduktionsbestimmungen: | Gemäß § X (Nutzung von Archivgut durch Anforderung von Reproduktionen) und § XIV (Entgelte) der Benutzungsordnung des Österreichischen Staatsarchivs (§ 10 Bundesarchivgesetz) |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Die Benützung des in seiner alten Gliederung belassenen Bestandes erleichtert ein die Einzelstücke registrierendes Verzeichnis, das durch einen Sach- und Namensindex aufgeschlossen wird |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Die Titel entsprechen zumeist der historischen Originalbezeichnung, die das Staatsarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Der Titel kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1790 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2122 |
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