Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/KA BS L IV, 148 |
Titel: | Marinesäbel |
Entstehungszeitraum: | 1850 |
Stufe: | Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde) |
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Angaben zum Kontext |
Provenienz: | Ankauf Klaus Ifkovits, 19. 12. 2007 |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Beschreibung: | Der Säbel ist eine leichte Hieb- und Stichwaffe. Der „klassische Säbel“ ist leicht gekrümmt und nur einseitig geschliffen. Er war die typische Waffe leichter Kavallerie wie etwa der Husaren. Säbel werden heutzutage auch als Sportwaffen, vereinzelt auch als Mensurwaffen verwendet. Mit den historischen Kriegswaffen haben diese letztgenannten Waffen kaum mehr als den Namen gemeinsam.
Der militärische Säbel hat eine Klinge, die nur an einer Seite geschliffen ist; in vielen Fällen ist aber auch der Klingenrücken auf den ersten 10-30 cm von der Spitze an geschärft (im Fachjagon Schör genannt), um beim Rückhandschlag Wirkung zu erzielen und die Stoßeigenschaften zu verbessern. In wenigen Fällen wurde in diese Schneide ein Dreieck geschliffen, um zusätzlich noch eine Reißwirkung zu erzielen. Die Klinge ist je nach Vorliebe des Besitzers verschieden stark gekrümmt.
Säbel wurden primär von der leichten Kavallerie verwendet; leichtere Modelle kamen gegen Ende des 17. Jahrhunderts auch bei der Infanterie in Mode. Doch schon bald gingen viele Armeen dazu über, wieder nur noch das Bajonett zu verwenden. Die kurzen Infanteriesäbel blieben aber bei den Grenadieren, in manchen Staaten, z. B. in Preußen, auch generell als Statussymbole in Gebrauch. Außerdem wurden von den Offizieren der Marine bald längere, feinere Säbel getragen, während die restlichen Offiziere meist beim Degen blieben.
Bei verschiedenen Armeen werden Säbel heute noch zu repräsentativen Anlässen getragen.
Der Vorgang bezüglich einer Neuanschaffung bzw. Adaptierung der Standeswaffe für Marineoffiziere begann bereits 1847, beschleunigt wurde der Vorgang durch die Ereignisse des Jahres 1848.
Nachdem der damalige Haupthafen und Flottenstützunkt Venedig in den Augen der loyal zum Haus Österreich stehenden Offizieren kapituliert hatte, entstand der Wunsch bei den loyal gebliebenen Offizieren einen neuen Säbel einzuführen. Der Grund liegt vor allem im damaligen Offiziersselbstverständnis, dass die Waffe - das Statussymbol des Offiziers schlechthin - durch die aufständischen Offiziere, die ja ebenfalls einen Säbel trugen, entehrt worden war. Trotz anfänglicher Zurückhaltung des Hofkriegsrates (wohl mehr aus finanziellen denn aus patriotischen Gründen) kam es durch Allerhöchste Entschließung des seit 1848 neuen Herrschers Franz Josef I. zu zahlreichen Änderungen in der Adjustierung der Marineuniformen; hierunter auch zu einer bezüglich des Marineoffizierssäbels. Die Hauptunterschiede zum Vorgängermodell sind in erster Linie in der Verzierung des Griffstückes , id est des Korbes zu finden. Das aus vergoldetem Messing bestehende Stichblatt ist für die Klingenöffnung mit einem heraldischen Doppeladler ausgeführt. Der eigentliche Griffbügel zeigt zwei Nixen mit unklarem Anker. Das sich nach hinten verjüngende Stichblatt endet in einem stilisierten Delphinkopf. Das eigentliche Griffstück ist in Form des Meeresgottes Neptun ausgeführt, der mit den für ihn typischen Attributen seiner Macht, dem Dreizack, versehen ist. Das Mundblech an der Scheide kann in verschiedenen Ausfertigungen variieren, bei dem vorliegenden Stück ist der unklare Anker als Verzierung angebracht.
Bernhard Wenning |
Anzahl: | 1 |
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Angaben zur Benutzung |
Reproduktion vorhanden: | Nicht vorhanden |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1880 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1938662 |
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