Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA-HHStA/SB Nl Onno Klopp |
Titel: | Klopp, Onno: Nachlass und wissenschaftliche Materialien |
Entstehungszeitraum: | 09.10.1822 - 09.08.1903 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Akten |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Onno Klopp, Wiard Klopp Nach seiner schulischen Ausbildung in Leer und Emden studierte Klopp von 1841 bis 1845 in Bonn, Berlin und Göttingen die Fächer Philologie, Evangelische Theologie, Geschichte und Philosophie. In Göttingen bestand er 1845 die Prüfungen für das Höhere Lehramt; die Promotion in Jena erfolgte in Abwesenheit. Klopp ging als Lehrer an das Ratsgymnasium in Osnabrück, wo er bis zum Sommer 1858 unterrichtete und in dieser Zeit auch journalistisch-schriftstellerisch tätig war. Während der Märzrevolution 1848 unterstützte Klopp noch die Demokraten, doch änderte er diese Haltung in der folgenden Zeit grundsätzlich. 1852 begann er mit der Arbeit an einer „Ostfriesischen Geschichte“, die in den Jahren 1854-1858 in drei Bänden erschien. 1858 kam Klopp nach Hannover. Durch seine antipreußische Haltung fiel er König Georg V. auf und wurde 1861 mit der Edition der staatswissenschaftlichen Werke von Gottfried Wilhelm Leibniz beauftragt. 1865 wurde Klopp zum Archivreferenten für die hannoverschen Staatsarchive ernannt. Im Jahr darauf assistierte er König Georg V. als Sekretär und Kurier im Krieg gegen Preußen. Nach 1871 - nunmehr in Wien lebend und seit 1872 österreichischer Staatsbürger - intensivierte Onno Klopp wieder seine historisch-literarische Arbeit. Sechs Jahre lang, von 1876 bis 1882, unterrichtete er dort den Thronfolger Franz Ferdinand in Geschichte. Dessen Mitschriften wurden postum (1912) unter dem Titel „Politische Geschichte Europas“ veröffentlicht. Klopp gilt aus heutiger Sicht als der letzte „Haushistoriograph“ der Welfen in Hannover. In seinen zahlreichen publizistischen Arbeiten übte er scharfe Kritik an der preußischen Politik und insbesondere an den „kleindeutschen Geschichtsbaumeistern“, jenen zumeist preußischen Historikern wie Heinrich von Sybel oder Ludwig Häusser, die in ihren Arbeiten ein kleindeutsches Geschichtsbild im Vorfeld der deutschen Reichsgründung propagierten. Obwohl Klopps historische Arbeiten ohne Zweifel den methodischen Kriterien der Geschichtswissenschaft entsprachen, geriet er dadurch in eine Außenseiterrolle, die sich naturgemäß noch verstärkte, als das Königreich Hannover 1866 nach dem „Deutschen Krieg“ von Preußen annektiert wurde. Dies änderte sich auch nach seiner Flucht nach Wien nicht, wo er nach seinem Übertritt zum Katholizismus 1873 nunmehr in überaus scharfer Form ein von den politischen Entwicklungen überholtes großdeutsch-katholisches Geschichtsbild vertrat. [https://www.oeaw.ac.at/tuerkengedaechtnis/personen/klopp-onno#:~:text=Onno%20Klopp%20(Pseudonym%20J.,evangelische%20Theologie%2C%20Geschichte%20und%20Philosophie.] |
Archivierungsgeschichte: | Der Nachlass wurde 1936 dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv unter Eigentumsvorbehalt übergeben. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. |
Sprache: | Deutsch |
Findhilfsmittel: | Datenbank |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Werke von Onno Klopp: Geschichte Ostfrieslands (3 Bände), Hannover 1854–1858. Wird Deutschland wieder katholisch werden? Schaffhausen 1859. Der König Friedrich II. von Preußen und die deutsche Nation, Schaffhausen 1860. Tilly im Dreißigjährigen Krieg (2 Bände), Stuttgart 1861. Kleindeutsche Geschichtsbaumeister, Freiburg 1863. Wer ist der wahre Erbfeind Deutschlands? München 1868. Der Fall des Hauses Stuart und die Sukzession des Hauses Hannover in Großbritannien und Irland im Zusammenhange der europäischen Angelegenheiten von 1660 – 1714 (14 Bände), Wien 1875–1888. Die Frage der Unterrichtsfreiheit in Österreich, Wien 1877. Das Jahr 1683 und der folgende Türkenkrieg bis zum Frieden von Carlowitz 1699, Graz 1882. Deutschland und die Habsburger. Aus dem Nachlaß herausgegeben und bearbeitet von Dr. phil. Leo König, Graz/Wien 1908. Politische Geschichte Europas seit der Völkerwanderung – Vorträge (2 Bände), Mainz 1912. Literatur zu Onno Klopp: Onno Karl Klopp, Der Historiker Onno Klopp (1822-1903) und seine direkten Nachfahren - Eine Familienchronik. Aachen 2017. |
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Deskriptoren |
Einträge: | Klopp, Onno (1822-1903), Österreich, Historiker (09.10.1822-09.08.1903) (Person\Wissenschafter) |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: AT-OeStA/HHStA MdÄ IB Akten 39/40-262 Äußerung über Onno Klopp an die Kabinettskanzlei anlässlich des Vortrags des Oberstkämmerers zu einer Ordensverleihung an denselben, 1874 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File))
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1933 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1356 |
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