AT-OeStA/HHStA SB Nl Teschenberg 1-51 Brief des Herrn Ernst von Teschenberg an seine Ehefrau Bianca, 1878.06 (Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/HHStA SB Nl Teschenberg 1-51
Titel:Brief des Herrn Ernst von Teschenberg an seine Ehefrau Bianca
Entstehungszeitraum:06.1878
Stufe:Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde)

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Schreibt, dass er gestern wegen der Hitze Kopfweh hatte und daher nicht schreiben konnte. Gleich nach seiner Ankunft ging er auf die Botschaft, wo er sich mit der Wohnungsfrage beschäftigte [Anmerkung: Teschenberg ist in Berlin, vor Beginn des Berliner Kongresses]. Hier ist man wegen des Kongresses nicht unbedingt hoffnungsfroh. "Zumindest glaubt man jetzt an eine mehrwöchentliche Dauer, während man ursprünglich von der Ansicht ausgegangen war, drei bis vier Sitzungen würden genügen um die Hauptfragen durchzupeitschen und alles übrige Specialcommisionen zu überlaßen". Nach der Arbeit besuchte er die Botschafterin, die "wirklich ein Engel an Liebenswürdigkeit und Grazie ist". Er wurde zu Karolyi zum Essen eingeladen und fuhr mit ihnen und Lord und Lady Russel nach dem Essen in die "Flora" nach Charlottenburg. "Lord Rusell ist ein sehr geistvoller und gebildeter Diplomat, die Lady eine noch sehr schöne und freundliche Dame, der Prototyp einer vornehmen und dabei liebenswürdigen Engländerin". Unter Tags besuchte er noch Liechtenstein und Wolkenstein. Abends trank er Bier mit Liechtenstein und dem deutschen Legationssekretär Tümpling, Sohn des gleichnamigen berühmten Generals, der gestern heiraten hätte sollen. Die Hochzeit wurde aber mit Rücksicht auf die Krankheit des Kaisers verschoben.
Ort:Berlin
Archivalienart:Brief
Sprache:Deutsch

Angaben zur Benutzung

Reproduktionsbestimmungen:Darf kopiert werden
Reproduktion vorhanden:Nicht vorhanden

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Zur "Flora": Vergnügungsstätte "Flora". (ehem.) Charlottenburg, Brauhofstraße, Luisenplatz und Wintersteinstraße.
Die Flora wurde von 1872 bis 1874 nach den Entwürfen des Architekten Johannes Otzen zwischen Spree, Brauhofstraße, Luisenplatz und Wintersteinstraße im Stil der italienischen Renaissance errichtet. Als Bauherr trat die Aktiengesellschaft "Flora" in Erscheinung. Zu ihren Gründern zählten der Unternehmer Johann Anton Wilhelm Carstenn, der Bankier und Weingroßhändler F. W. Krause (1802-1877), der Großgrundbesitzer Fürst Wilhelm Malte von Putbus (1833-1907) und Polizeipräsident Günther Carl Lothar von Wurmb (1824-1890). Der Hauptsaal der am 22.5.1874 eröffneten Vergnügungsstätte verfügte über eine Fläche von 45 m x 23 m und war 23 m hoch. Damit war er der bis dahin größte Festsaal Deutschlands. An der Längsseite schloss sich hinter einer mit sechs Glastüren versehenen gläsernen Wand das Palmenhaus (ein Gewächshaus mit einer Fläche von 28 m x 70 m) an. An der Stirnseite des Festsaales befand sich eine Bühne für Opernvorstellungen. Die Fassade des Bauwerks bestand aus hellgelben Greppiner Ziegeln und war reich verziert. Zu den Attraktionen des Lokals gehörten "Gondelflüge" mit einem Balkon, die beliebten Pflanzenschauen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten sowie Rennen für Hochräder. Auch die Mitglieder der kaiserlichen Familie gehörten zu den Gästen der Vergnügungsstätte.

 

Deskriptoren

Einträge: Teschenberg, Ernst Freiherr von (1836-1886), Österreich, Diplomat und Journalist (21.05.1836-25.02.1886) (Person\Beamte und Öffentlich Bedienstete)
 Berlin (Ort\Deutschland\Politische Struktur)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1908
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=1321927
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it nl