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AT-OeStA/HHStA UR AUR 708 Kaiser Friedrich II. bestätigt dem Herzog Friedrich II. von Österreich das wörtlich inserierte Privileg Kaiser Friedrichs I. von 1156 (Privilegium maius) und gewährt dem Herzog weitere Rechte (Maius-Transsumpt). - Privilegium Maius-Komplex, 1245.06 (Einzelstück (Aktenstüc
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-OeStA/HHStA UR AUR 708 |
Titel: | Kaiser Friedrich II. bestätigt dem Herzog Friedrich II. von Österreich das wörtlich inserierte Privileg Kaiser Friedrichs I. von 1156 (Privilegium maius) und gewährt dem Herzog weitere Rechte (Maius-Transsumpt). - Privilegium Maius-Komplex |
Entstehungszeitraum: | 06.1245 |
Entstehungszeitraum, Anm.: | Fälschung Herbst/Winter 1358/59 |
Stufe: | Einzelstück (Aktenstück, Bild, Karte, Urkunde) |
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Angaben zum Kontext |
Provenienz: | Rep. 1 |
Archivalienart: | Urkunde |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Regest: | ( C.) ‡ In nomine sancte et individue trinitatis amen. Fridericus secundus divina favente clemencia Romanorum imperator semper augustus, Ierusalem et Sicilie rex. ‡ Iustis principum nostrorum peticionibus condescendere cogimur, quas nisi favorabiliter audiremus, obaudire, quod iuste petitur, per iniuriam videremur. Eapropter per presens privilegium noverit tam presens etas quam successura posteritas, quod noster excellentissimus princeps Fridericus dux Austrie et Stirie ac dominus Carniole, dilectus princeps et consanguineus noster, quoddam privilegium divi augusti imperatoris quondam Friderici avi nostri memorie recolende Heinrico quondam duci Austrie proavo suo dudum indultum nostro culmini presentavit, supplicans attencius, ut ei illud innovare et omnia, que continentur in eo, confirmare de nostra gratia dignaremur. Cuius tenor per omnia talis est: [Insert von Nr. 2] Nos itaque, qui fidem et obsequia nostrorum principum non patimur irremunerata transire, attendentes fidem puram et devocionem sinceram, quam predictus dux ad maiestatis nostre personam et sacrum imperium habet, pro gratis quoque serviciis, que nobis et imperio exhibuit hactenus fideliter et devote et que exhibere poterit inantea graciora, ipsius supplicacionibus favorabiliter inclinati suprascriptum privilegium divi augusti avi nostri predicti huic nostro privilegio de verbo ad verbum inseri iussimus omnia, que continentur in eo, de imperialis preminencie nostre gracia confirmantes. Igitur competit eciam nostro imperiali imperio illustri principi nostro predilecto Friderico speciali gracia graciando. Quapropter concedimus enim et damus eidem illustri principi duci Austrie hec subscripta ad habendum pro iure plenarie, [1.] ut nullus suorum feodalium aut suarum terrarum inhabitancium sive possidentium nulli alteri aliquid iuris obediant, excepto enim sibimet ipso nostro predilecto Friderico principi duci Austrie aut suas vices supplentibus sive potestatem. [2.] Concedimus enim nostro illustri principi duci Austrie crucem nostri dyadematis suo principali pilleo sufferendo. [3.] Volumus eciam, ut dilectus noster dux Austrie omnia sua feodalia sive iura liberaliter suscipiat dacione sine omni. [4] Igitur iura omnia prescripta illustris dux Austrie rite et liberaliter tenere debeat in omnibus suis terris, quas iam possidet et in futurum possidebit. Statuimus igitur et imperiali sanccimus edicto, quatinus nullus rex, nullus dux, nullus marchio, nullus princeps, nullus comes, nullus prelatus, nulla denique persona alta vel humilis, ecclesiastica vel mundana contra presentis innovacionis et confirmacionis nostre tenorem venire presumat. Quod qui presumpserit, indignacione [!] nostri culminis et penam mille librarum auri se noverit incurrisse, quarum medietas camere, reliqua vero parti passe iniuriam applicetur. Ad huius igitur innovacionis et confirmacionis nostre futura [!] memoriam et robur perpetuo valiturum presens privilegium fieri et bulla aurea typario nostre maiestatis impressa iussimus comuniri. Huius rei testes sunt: Chunradus Frisingensis episcopus, Heinricus Babenbergensis electus, Fridericus filius illustris regis Castelle, Růdolfus nobilis comes de Habchesburch, Ludowicus comes de Helfenstein, Albertus de Nife, et alii quam plures. ‡ Signum domini nostri Friderici Dei gratia invictissimi Romanorum imperatoris ( M.) semper augusti, Ierusalem et Sicilie regis. ‡ Acta sunt hec anno dominice incarnacionis millesimo ducentessimo quadragesimo quinto mense Iunio, tercio indiccione, imperante domino nostro Friderico gloriosissimo Romanorum imperatore semper augusto, Ierusalem et Sicilie rege, Romani imperii eius anno vicesimo quinto, regni Ierusalem vicesimo primo, regni vero Sicilie quadragesimo septimo. Datum Verone, anno, mense et indictione prescriptis. |
| Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, amen. Friedrich, der zweite, durch das Walten von Gottes Gnaden Kaiser der Römer, allzeit Mehrer des Reiches, König von Jerusalem und Sizilien. Wir sind gezwungen, zu den rechtmäßigen Petitionen Unserer Fürsten Uns herabzulassen, denn würden Wir diese nicht mit Gunst hören, so schienen Wir zu Unrecht das zu hören, was rechtens erbeten wird. Daher möge durch das vorliegende Privileg sowohl das gegenwärtige Zeitalter als auch die künftige Nachwelt wissen, daß Unser hervorragendster Fürst Friedrich, Herzog von Österreich und Steiermark und Herr von Krain, Unser geliebter Fürst und Verwandter, ein dem weiland Heinrich, Herzog von Österreich, seinem Vorfahren, einstens zugebilligtes Privilegium des weiland geheiligten und erhabenen Kaisers Friedrich, Unseres Großvaters zu wahrenden Angedenkens, Unserer Hoheit vorlegte, mit der eindringlichen Bitte, daß Wir geruhen mögen, es ihm zu erneuern und alles, was darin enthalten ist, aus Unserer Gnade zu bestätigen. Es lautet im Ganzen folgendermaßen: [Insert von Nr. 2] Wir also, die Wir nicht dulden, daß Treue und Werke des Gehorsams Unserer Fürsten unbelohnt dahingehen, haben in Anbetracht der reinen Treue und ehrlichen Demut, die der vorgenannte Herzog der Person Unserer Maiestät und dem heiligen Reich entgegenbringt, und auch gemäß den dankenswerten Diensten, die er Uns und dem Reich bisher getreulich und demütig erwiesen hat, und noch dankenswerteren, die er in Zukunft erweisen wird können, seinen Bitten gnädig geneigt, befohlen, daß das oben angeführte Privilegium Unseres vorgenannten geheiligten erhabenen Großvaters Unserem Privilegium hier Wort für Wort eingefügt werde, und bestätigen alles, was darin enthalten ist, aus der Gnade Unser kaiserlichen Vortrefflichkeit. Denn so gebührt es auch Unserem kaiserlichem Reich [und] dem erlauchten Fürsten, Unserem überaus geliebten Friedrich, dem durch eine spezielle Gnade gedankt werden soll. Deswegen gewähren und geben Wir denn demselben erlauchten Fürsten, dem Herzog von Österreich, das im Folgenden Geschriebene, um es vollgültig als Recht innezuhaben, [1.] daß keiner seiner Lehensleute oder derer, die seine Länder bewohnen oder besitzen, keinem anderen irgendwelchen Rechts gehorche, außer eben ihm selbst, Unserem überaus geliebten Fürsten Friedrich, dem Herzog von Österreich, oder denen, die seine Stelle oder Macht vertreten. [2.] Wir gestehen Unserem erlauchten Fürsten, dem Herzog von Österreich, zu, das Kreuz Unseres Diadems auf seinem Fürstenhut zu tragen. [3.] Wir wollen auch, daß Unser geliebter Herzog von Österreich alle seine Lehen oder Rechte ohne irgendeine Abgabe frei empfängt. |
| [4.] Daher soll der erlauchte Herzog von Österreich alle vorgeschriebenen Rechte gebührend und frei innehaben, in allen seinen Ländern, die er schon besitzt und in Zukunft besitzen wird. Wir beschließen also und bekräftigen es mit kaiserlichem Edikt, insofern kein König, kein Herzog, kein Markgraf, kein Fürst, kein Graf, kein Prälat, und schließlich keine hohe oder niedrige, kirchliche oder weltliche Person es wagen möge, gegen den Wortlaut dieser vorliegenden Erneuerung und Bestätigung anzugehen. Wer dies aber wagt, der soll wissen, daß er die Ungnade Unserer Hoheit und eine Strafe von tausend Pfund Gold sich eingetreten hat, deren eine Hälfte der Kammer, die andere aber der Partei zugeteilt wird, die das Unrecht erlitten hat. Wir befahlen daher, daß zur künftigen Erinnerung und ewiglich gültigen Kraft dieser Erneuerung und Bestätigung das vorliegende Privilegium aufgesetzt und durch eine goldene Bulle mit dem Aufdruck des Siegels Unserer Maiestät bekräftigt werden soll. Zeugen dieser Sache sind: Konrad, Bischof von Freising, Heinrich, Elekt von Bamberg, Friedrich, Sohn des erlauchten Königs von Kastilien, Rudolf, edler Graf von Habsburg, Ludwig, Graf von Helfenstein, Albert von Neuffen, und andere mehr. Zeichen unseres Herrn Friedrich, des von Gottes Gnaden unüberwindlichsten Kaisers der Römer, allzeit Mehrers des Reiches, Königs von Jerusalem und Sizilien. Geschehen ist dies im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1245, im Monat Juni, in der dritten Indiktion, unter der Herrschaft unseres Herrn Friedrich, des sehr ruhmreichen Kaisers der Römer, allzeit Mehrers des Reiches, Königs von Jerusalem und Sizilien, im fünfundzwanzigsten Jahr von dessen Römischem Kaisertum, im einundzwanzigsten der Königsherrschaft zu Jerusalem, im siebenundvierzigsten der Königsherrschaft zu Sizilien. Gegeben zu Verona, im angegebenen Jahr, Monat und Indiktion. (Übersetzung: Karin Zeleny) |
Aussteller: | Kaiser Friedrich II. |
Empfänger/Vertragspartner: | Herzog Friedrich II. von Österreich |
Ort: | angeblich Verona |
Umfang/Format: | 67,5 x 59 cm; Länge 90 cm inklusive Siegel. |
Sprache: | Latein |
Siegel: | Goldbulle an roten Seidenfäden |
Beschreibstoff: | Pergament |
Ansichtsbild: |
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Angaben zur Benutzung |
Reproduktion vorhanden: | Digitale Aufnahme |
Zugangsbestimmungen: | kein Zugang |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Alphons Lhotsky, Privilegium maius. Die Geschichte einer Urkunde, Österreich Archiv, Bd. 2, Wien & München 1957, S. 87, Nr. 4; Alexander Sauter, Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert, Mittelalter-Forschungen, Bd. 12, Ostfildern 2003, 172–178; Eva Schlotheuber, Das Privilegium maius – eine habsburgische Fälschung im Ringen um Rang und Einfluss, in: Peter Schmid & Heinrich Wanderwitz (Hgg.), Die Geburt Österreichs. 850 Jahre Privilegium minus, Regensburg 2007, 143–165; Walter Koch, Die gefälschten österreichischen Hausprivilegien, in: Thomas Just & Kathrin Kininger & Andrea Sommerlechner & Herwig Weigl (Hgg.), Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich, Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 69 = Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Sonderband 15, Wien 2018, 82–85. |
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Deskriptoren |
Einträge: | Friedrich II (1194-1250), Deutschland, Kaiser (26.12.1194-13.12.1250) (Person\Herrscher) |
| Friedrich II (1210-1246), Österreich und Steiermark, Herzog (Person\Herrscher) |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | keine |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1275 |
Erforderliche Bewilligung: | Kein Zugang (Reservatbestand) |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Archivmitarbeiter/-innen |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=183092 |
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