AT-OeStA/AdR BKA BKA-I Parteiarchive VF ZSt Zentralstellen, 1933-1938 (Unterserie)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-OeStA/AdR BKA BKA-I Parteiarchive VF ZSt
Titel:Zentralstellen
Entstehungszeitraum:1933 - 1938
Stufe:Unterserie
Frühere Signaturen:09R109/1; 09R110/1

Angaben zum Umfang

Archivalienart:Akten und Geschäftsbücher

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Vaterländische Front
Verwaltungsgeschichte:Die Vaterländische Front hat ihre erste gesetzliche Regelung durch das Bundesgesetz Nr. 4/1934 erfahren. Dieses erhielt eine durchgreifende Abänderung im Jahr 1936 durch das BGBl. Nr. 160.

Die Vaterländische Front war der politische Verband öffentlichen Rechtes schlechthin. Es durfte sich daher keine andere Partei mit der Beeinflussung der Staatswillensbildung beschäftigen. Aufgrund des § 1 der Zweiten Verordnung zum Gesetz über die Widervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, wurde die Vaterländische Front am 14. März 1938 aufgelöst (AdR, Amt des Reichsstatthalters, Zl. 173.407-1/1938).

Die Vaterländische Front sah sich berufen, der Träger des österreichischen Staatsgedankens zu sein. Ihr Ziel war die politische Zusammenfassung aller Staatsangehörigen, die auf dem Boden eines selbstständigen, christlichen, deutschen und berufsständisch gegliederten Bundesstaates standen.

Laut BGBl. Nr. 160/1936, § 1 war die Vaterländische Front der einzige Träger der politischen Willensbildung im Staat. Der Frontführer setzte den Aufgaben- und Wirkungskreis fest. Ihm untergeordnet waren die Landesführer mit ihren Parteidienststellen. Die organisatorischen und administrativen Geschäfte oblagen dem Generalsekretär und dessen Sekretariat. Zur Kontrolle und Beeinflussung der Vorgänge im öffentlichen Leben, einschließlich der Wirtschafts- und Sozialpolitik, bedurfte es daher einer bundesweit funktionierenden Organisation.
Archivierungsgeschichte:Gegen Ende 1933 wurde mit dem Aufbau der Bundesleitung und der Landesleitungen begonnen. In den Umbruchtagen des März 1938 sind wertvolle Archivalien verloren gegangen; sie wurden entweder von den Funktionären der Vaterländischen Front vernichtet oder Sicherheitsdienste der NSDAP benützten sie als Belastungsmaterial. Laut Erlass der Reichsstatthalterei, Archivreferat Zl. 154.295-Arch/1938 wurden am 27. Mai 1938 die Archivalien der diversen Dienststellen durch Beamte des Staatsarchivs des Inneren und Justiz übernommen (AVA, Kurrentakt, Zl. 565/1938).

Im Jahr 1988 wurde der Archivbestand aus der Wallnerstraße, Wien I., in den Archivneubau in Wien Erdberg übersiedelt. 2004 wurde der Bestand in die Bestandsgruppe „Bundeskanzleramt“ integriert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Bezirksleitungen; Broschüren; Engelbert Dollfuß; Generalsekretariat; Informationsdienst; Landesleitungen; Neues Leben; Pressestelle; Zeitschriften
Ordnung und Klassifikation:Der Archivbestand beginnt mit der Korrespondenz des Generalsekretariates aus den Jahren 1933 bis 1938. Es folgt eine nach dem Alphabet geordnete Schlagwortreihe, die Rundschreiben, Bundesbefehle und Informationen für Funktionäre enthält.

Die Akten der Kartons 14 bis 35 stammen vom Generalsekretariat, der Landesleitung Wien und einzelnen Wiener Bezirksleitungen. Es sind darin Korrespondenzen, Protokolle, Weisungen und Vorschriften aus den Jahren 1933 bis 1938 enthalten. Die dazugehörigen Index- und Geschäftsbücher wurden dem Bestand nicht beigegeben.

Die Aufgabe des 1936 gegründeten Vaterländischen Front Werkes „Neues Leben“ bestand in der kulturellen Erneuerung Österreichs und in der Bildung einer österreichischen Volksgemeinschaft. Die Kartons 35 bis 44 enthalten eine nach dem Alphabet geordnete Materienreihe des Neuen Lebens. Darin sind Sitzungsprotokolle, Fachgruppenberichte, Korrespondenzen, generelle Mitteilungen und Broschüren zu finden.

Die Kartons 45 bis 57 enthalten Propagandamaterial (Zeitschriften, Broschüren), Aussendungen der Pressestelle und des Informationsdienstes der Vaterländischen Front aus den Jahren 1934 bis 1938.

Dem Archivbestand wurden auch 76 Kartons mit Mitgliedskarten der Wiener Vaterländischen Front beigegeben. Auf jeder Mitgliedskarte findet man Name, Adresse, Mitgliedsnummer, Beruf, Geburtsjahr und Arbeitsstätte des jeweiligen Parteimitglieds. Da die Kartothek vollkommen ungeordnet ist, kann eine gezielte Namensforschung nicht durchgeführt werden.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Der Bestand ist gemäß Bundesarchivgesetz (BGBl. I/162/1999) in Zusammenhang mit der Benutzerordnung des Österreichischen Staatsarchivs in der jeweils gültigen Fassung zugänglich. Die Ausgabe erfolgt nur im Karton. Einzelakten und Stücke werden nicht mehr ausgehoben.
Sprache:Deutsch

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Bärnthaler, Irmgard: Die Vaterländische Front – Geschichte und Organisation. Wien 1971.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:keine
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1968
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2559563
 

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